Die Veranstalter der "Kein Schlussstrich"-Reihe sind froh, dass in diesem Jahr der Klang der Stolpersteine am 9. November auch Teil der Auseinandersetzung mit dem NSU-Komplex ist und als Anregung dienen mag, wie in Jena den Opfern des rechten Terrors erinnert werden kann. Auch der Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena im kommenden Jahr wird diesem Gedenken an die Opfer des "NSU" gewidmet. Die leise Hoffnung: Es möge ein Gedenken initiiert werden, das ähnlich bleibend und stets neu bewegend auszufallen vermag, wie es dank einer breiten Unterstützung durch Jenaerinnen und Jenaer dem Klang der Stolpersteine zuteilwird. Wir danken Till Noack – einem der Initiatoren dieses dezentralen Klang-Denkmals – für seinen heutigen Gastbeitrag in unserem Blog:
Am 09. 11. 2021 wird in Jena und in Bad Köstritz der "Klang der Stolpersteine" zu hören sein. Mit über 50 Aktionen ist er so groß wie noch nie. Und auch, wenn es eher leise Töne geben wird, damit auch so mächtig und unüberhörbar wie noch nie. Wer lässt die Stolpersteine klingen und warum?
- Klang der stolpersteine jean de monts
- Klang der stolpersteine jena 2019
Klang Der Stolpersteine Jean De Monts
11. 2016 nicht mehr möglich ist. " Initiatoren aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen
Organisiert wird der "Klang der Stolpersteine" aus der Bürgerschaft der Stadt Jena heraus. Initiatoren und Organisatoren sind drei Privatpersonen aus sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen: Till Noack, der ehemaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Jena, Gerhard Paulus, Professor für Physik und Klaus Wegener, Musiker und Lehrer an der Musikschule Jena. Hunderte Musiker beteiligen sich ehrenamtlich
Insgesamt beteiligen sich etwa 41 bis 50 Musikgruppen und circa 200 Musiker am 9. November ehrenamtlich an der musikalischen Aktion, ob in der Organisation oder mit ihrem musikalischen Beitrag. An 22 Standorten kann man jene Musiker hören und erleben, die besondere Orte einbeziehen. Beispielsweise wird es Konzerte geben an Gedenktafeln zum Todesmarsch, zur T4-Verschickung, an Denkmälern wie der Stele zur Erinnerung an das Außenlager von Buchenwald oder an Häusern, in denen von den Nazis drangsalierte Mitbürgerschaft lebten, die nicht ermordet worden, aber vor denen nichtsdestotrotz, Stolpersteine verlegt sind.
Klang Der Stolpersteine Jena 2019
46 Kurzkonzerte an Jenas Stolpersteinen
Am 9. November, dem Tag der Reichspogromnacht 1938, finden an vielen Orten der Stadt Kurzkonzerte und kleine Performances statt. Zu einer vereinbarten Zeit singen und spielen dann alle Künstler, Zuhörer, Passanten, Helfer an ihren jeweiligen Orten, über die ganze Stadt verteilt, das gleiche Lied. Es ist "Dos Kelbl", ein Lied aus dem Jahr 1940 oder 41 in jiddischer Spreche. Es handelt von Leid und Freiheitssehnsucht. Die Orte wurden mit Sorgfalt gewählt. Da sind zum einen die Orte an denen Stolpersteine an Mitbürger erinnern, die während der Nazizeit ermordet oder in den Tod getrieben wurden. Aber auch am Denkmal für die Geschwister Scholl, an den Tafeln zur Erinnerung an den Todesmarsch aus dem KZ Buchenwald und an anderen Orten, die mit der Geschichte von Opfern des Nazi-Regimes verbunden sind, erklingt an diesem Abend Musik oder sind Aufführungen zu erleben. Anknüpfend an die lange Tradition bürgerlichen Engagements gegen Unterdrückung und Hass in Jena wollen wir mit den friedlichsten Mitteln dem Wiedererstarken von Barbarei entgegengetreten: dem Gesang, der Musik, der Kunst.
Im August 1934 kam sie in das Carl-Friedrich-Hospital in Blankenhain. Es erfolgte eine Meldung an das Erbgesundheitsgericht und es wurde ein Verfahren zur Sterilisation eingeleitet. Am 7. November 1940 wurde Luise Eismann im Rahmen der Aktion T4 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein umgebracht. Sie wurde 34 Jahre alt. Ihr letzter Wohnaufenthalt vor ihrer Klinikeinweisung war Jena, Unterm Markt 7. Dort arbeitete sie als Hausangestellte. Gertrud Korte
Gertrud Korte wurde am 6. Oktober 1880 in Jena als Tochter des Stadtrevisors geboren. 1907 begann ihre Krankengeschichte. Sie wurde in die Landesanstalt nach Stadtroda verlegt, der Vater wollte sie auf keinen Fall wieder zu Hause aufnehmen. 1915 kam sie dann nach Blankenhain, es schlossen sich weitere Aufenthalte in Stadtroda an. Am 12. 11. 1940 wurde sie nach Pirna-Sonnenstein gebracht, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am gleichen Tag ermordet wurde. Gertrud Korte wurde 60 Jahre alt. Sie wohnte bis zu Beginn ihrer Krankheit in der Rathausgasse 1.