Während Bücher in der ganzen Welt ein beliebtes Weihnachtsgeschenk sind, ist es in Island Tradition, dass eine Vielzahl literarischer Neuerscheinungen in den Wochen vor Weihnachten erscheint – die Jólabókaflóð. Die erhaltenen Bücher werden von den Isländern auch sofort an den Feiertagen gelesen. Da in Island die Geschenke wie in Deutschland an Heiligabend ausgetauscht werden, wird die Heilige Nacht landesweit lesend verbracht. Und so entsteht vor dem inneren Auge ein wahrhaft romantisches Bild einer lesenden Nation unterm Weihnachtsbaum, während vor der Tür möglicherweise ein Schneesturm tobt und Eisblumen die Fenster verzieren. Dabei bleibt man am ersten Feiertag gern im Schlafanzug und isst nebenbei Schokolade. Eine schöne Vorstellung. Weltweit gab es in den letzten Jahren einen regelrechten Boom, diese charmante Tradition nachzuahmen. Island-Fan Kochbuch: Jólasveinarnir - Die isländischen Weihnachtsmänner. Nicht zuletzt sicherlich auch, um die Verlagswirtschaft und den Buchhandel zu unterstützen. So gibt es beispielsweise in England eine gemeinnützige Organisation, die sich um die weltweite Verbreitung dieser schönen Idee bemüht.
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Da die Androhung, bei Fehlverhalten gefressen zu werden, heutzutage auch nicht mehr als pädagogisch wertvoll erachtet wird, wurde die Geschichte von den 13 Weihnachtsgesellen inzwischen ohnehin etwas abgewandelt. Jólasveinar lautet der isländische Name für die Weihnachtsmänner. Das hat mit Juli oder Wein natürlich nichts zu tun, sondern bedeutet auch einfach nur "Weihnachtsgesellen". Wo die Weihnachtsgesellen Islands herkommen
Ihren Ursprung haben die Trolle mythisch gesehen in den Höhlen des isländischen Hochlands. Dort haust seit Jahrhunderten eine böse, alte Trollfrau: Grýla [gesprochen: Griela], eine griesgrämige, hässliche, schimpfende Kratzbürste, das Sinnbild einer Hausherrin, mit der eigentlich niemand zusammen sein möchte. Und doch hat sie sich laut Sage gleich drei Männer geangelt. Was mit den ersten beiden passiert ist, sei hier unerwähnt, der dritte jedenfalls ist Lepperlúði [gesprochen: Lepperlusi], der Vater der besagten 13 Weihnachtsgesellen. Island - Die Trollfrau Grýla und ihr Ehemann Leppalúði. Er wird als fauler Schnarcher beschrieben, der höchstens griesgrämig, aber nicht böse und eher zurückhaltend ist und unter seiner Frau ohnehin nichts zu melden hat.
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Dann kam den Trollen eine Idee, die sie letztlich zu den beliebten isländischen Weihnachtsmännern werden ließ: sie bastelten kleine Geschenke für die Kinder und hinterließen sie jenen, die besonders artig im letzten Jahr waren. Sobald die Menschen das herausgefunden hatten, freuten sie sich über den Troll-Besuch und es wurde zur isländischen Tradition, vom 12. bis zum 24. Dezember jeden Abend ein paar Schuhe auf die Fensterbank oder vor die Türe zu stellen. Isländische weihnachtsmänner buch.de. Weihnachtsbrauch in Island: Schuhe auf der Fensterbank gehören hier zum guten Ton
Alternativ werden zuweilen auch einfach Socken an die Türklinke gehängt, ein Brauch, der auch in Deutschland bekannt sein dürfte. Aber anders als in Mitteleuropa finden brave Kinder 13 Tage lang jeden Morgen ein kleines Geschenkchen in ihrer Fußbekleidung – Spielzeug, manchmal bestimmt auch etwas Süßes. Unartige Kinder hingegen bekommen: eine Kartoffel. So ändern sich die Zeiten, früher hätte manches Kind sich sicher auch darüber gefreut. Immerhin besser, als im Troll-Kochtopf zu landen.
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Pilkington, Brian: Die Weihnachtsmänner Reykjavík, 2013. Geb Geschenke, die in Schuhen zurückgelassen werden, Milch, die aus dem Kühlschrank verschwindet, geheimnisvolle Figuren, die sich in den Schatten flüchten … Weihnachtszeit in Island kann nur eines bedeuten: Die Weihnachtsmänner sind wieder in der Stadt! Über die Jahrhunderte haben die Isländer eine Reihe außerordentlich ungewöhnlicher "Yuletide"- Traditionen entwickelt. Von den Speisen, die sie essen – geräuchertes Lamm, verfaulter Rochen und frittiertes Brot – bis hin zu ihrer lebendigen Folklore um die gigantisch große Trollfrau Grýla, ihre dreizehn Lausebengel und diese riesige, hungrige Katze – die Weihnachtskatze. Isländische weihnachtsmänner bûche de noël. DIE WEIHNACHTSMÄNNER gibt Lesern aller Altersstufen einen wunderbaren Einblick in die Geschichte, Gebräuche und Persönlichkeiten der isländischen Weihnacht. ISBN 978-9979-3-3352-4 9789979333524 ISBN10 9979-3-3352-9 9979333529 Mál og menning
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Dieser als "Oslo-Baum" bezeichnete Weihnachtsbaum wurde den Isländern jährlich zum Zeichen der Freundschaft von Norwegen geschenkt. Erstmalig 1951 und zum letzten Mal 2013, da der Transport aus Norwegen nach Island als zu aufwendig eingeschätzt wurde. Seitdem wird er aus Baumbeständen in Island entnommen, aber weiterhin als "Oslo-Baum" zum Gedenken an die norwegisch-isländische Freundschaft aufgestellt. Ebenfalls zum Gedenken an eine Freundschaft wird im Hafen von Reyjavík der "Hamburg-Baum" aufgestellt. Wie der Name verrät, wird dieser Weihnachtsbaum von der Stadt Hamburg zur Verfügung gestellt. Auch diese Tradition beruht auf einer Freundschaft. Und zwar der zwischen Hamburg und Island, die in der Nachkriegszeit entstand. Damals herrschte in Deutschland eine Hungersnot, so auch in Hamburg. Isländischer Weihnachtsmann - Gluggagægir. Im Winter 1946/47 ließ ein isländischer Fisch-Händler Fischsuppe kochen und an die bedürftigen Menschen verteilen und rettete damit vielen Hamburgern das Leben. Zum Dank wird seitdem jährlich durch die Stadt Hamburg ein Weihnachtsbaum nach Reykjavík entsendet, dessen Lichter am 1.
Auch in Deutschland gab es 2017 erstmalig eine gemeinsame Initiative verschiedener Akteure der Buchbranche, unterstützt von der isländischen Botschaft sowie der isländischen Bestsellerkrimiautorin Yrsa Sigurðardóttir, um die Bücherflut bei uns zu etablieren. Laut einer Studie der Bifröst University im Jahr 2013 verschlingt die Hälfte der Einwohner des Landes mehr als acht Bücher pro Jahr. Isländische weihnachtsmänner buches. Die isländische Autorin Gerður Kristný beschreibt die nachhaltige Wirkung der Weihnachtstradition mit den Worten: "Nichts hat mich besser auf das Leben vorbereitet als die Bücher, die ich als Kind gelesen habe. " Soffía Magnúsdóttir, eine junge Psychologin aus Hafnarfjörður, kommentiert die anhaltende Attraktivität der Tradition in Zeiten fortschreitender Digitalisierung so: "Wir sind eine kleine Nation mit einem großen Herz für Bücher. " Foto: Heiderose Gerberding
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