Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten! Der Eintritt ist für Lebende heut' ausnahmslos verboten. Weil der Tod a Fest heut gibt, die ganze lange Nacht. und von die Gäst' ka einziger a Eintrittskarten braucht. Wann's Nacht wird über Simmering, kummt Leben in die Toten,
und drüben beim Krematorium tan s' Knochenmark anbraten. Dort hinten bei der Marmorgruft, dort stengan zwei Skelete,
die stessen mit zwei Urnen z'samm und saufen um die Wette. Am Zentralfriedhof is Stimmung, wia seit Lebtag no net woa,
weil alle Toten feiern heut seine ersten hundert Jahr. Es lebe der Zentralfriedhof und seine Jubilare. Sie liegen und verfaul'n scho da seit über hundert Jahre. Draußt is kalt und drunt is warm, nur manchmal a bissel feucht,
wenn ma so drunt liegt, freut ma sich, wann's Grablaternderl leucht. Es lebe der Zentralfriedhof, die Szene wird makaber;
die Pfarrer tanzen mit die Huren, und de J u d e n mit d' Araber. Heut san alle wieder lustig, heut' lebt alles auf. Im Mausoleum spielt a Band, die hat an Wahnsinnshammer drauf.
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Es Lebe Der Zentralfriedhof Text Alerts
Happy Birthday! Happy Birthday! Happy Birthday! Am Zentralfriedhof is Stimmung, wia's sei Lebtog no net woa,
Es lebe der Zentralfriedhof! Auf amoi mocht's an Schnalzer,
da Moser singt's Fiakerlied, und die Schrammeln spü'n an Walzer. Auf amoi is die Musi stü, und olle Aug'n glänz'n,
weu dort drü'm steht da Knoch'nmonn und winkt mit seiner Sens'n. [Wiederholung ad lib und fade out]
[Quelle: Best of Austropop. 100 unverzichtbare Hits, Texte und Akkorde. Vorwort von Rudi Dolezal. 2008. Etliche kleinere Eingriffe meinerseits
zugunsten einer besseren Lesbarkeit, sinnvolleren Interpunktion und
logischeren Vers- bzw. Strophenstruktur. ] Man sagt den Wienern ein ganz besonderes gemütliches Verhältnis zum Tod, zum Morbiden und Makabren nach und ich glaube, sie geben sich auch alle Mühe, diesem Ruf gerecht zu werden. Nicht von ungefähr gibt es in der Donaumetropole ein Bestattungsmuseum (Objekt des Monats November 2015 ist übrigens ein Funeralkelch aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) und ein extrem breites Angebot an einschlägigen Stadtrundfahrten und Führungen, bei Interesse gerne auch als Privatexkursionen zu Tot- und Fehlgeburten, Massengräbern von Katastrophenopfern, Familiengruften, Fledermäusen oder besonders romantischen Friedhofswinkeln.
Text Es Lebe Der Zentralfriedhof
(Text: Wolfgang Ambros)
Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten! Der Eintritt ist für Lebende heut' ausnahmslos verboten. Weil der Tod a Fest heut gibt, die ganze lange Nacht. und von die Gäst' ka einziger a Eintrittskarten bra[u]cht. Wann's Nacht wird über Simmering, kummt Leben in die Toten,
und drüben beim Krematorium tan s' Knochenmark anbraten. Dort hinten bei der Marmorgruft, dort stengan zwei Skelete,
die stessen mit zwei Urnen z'samm und saufen um die Wette. Am Zentralfriedhof is Stimmung, wia seit Lebtag no net woa,
weil alle Toten feiern heut seine ersten hundert Jahr. Es lebe der Zentralfriedhof und seine Jubilare. Sie liegen und verfaul'n scho da seit über hundert Jahre. Draußt is kalt und drunt is warm, nur manchmal a bissel feucht,
wenn ma so drunt liegt, freut ma sich, wann's Grablaternderl leucht. Es lebe der Zentralfriedhof, die Szene wird makaber;
die Pfarrer tanzen mit die Huren, und de J u d e n mit d' Araber. Heut san alle wieder lustig, heut' lebt alles auf.
Im Mausoleum spielt a Band, die hat an Wahnsinnshammer drauf. Am Zentralfriedhof ist Stimmung wia seit Lebtag no net woa,
weil alle Toten feiern heute seine ersten hundert Jahr. Es lebe der Zentralfriedhof! Auf amoi macht's a Schnalzer,
der Moser singt's Fiakerlied und die Schrammeln spüln an Walzer. Auf amoi is die Musi still, und alle Aug'n glänzen
weil dort drübn steht der Knochenmann und winkt mit seiner Sensen. weil alle Toten feiern heute seine ersten hundert Jahr.