Veröffentlicht am 23. 03. 2013 | Lesedauer: 2 Minuten V ielleicht sollte man erst einmal erklären, was Rixdorf überhaupt ist – oder war –, wenn man über die Werkstatt "Rixdorfer Drucke" schreibt. Nicht-Berlinern muss man da auf die Sprünge helfen. Es handelt sich also um einen nicht mehr gebräuchlichen Namen für den Berliner Bezirk Neukölln, in dem sich heute Hauptstadt-Hipster breitmachen. Und feiern. Oft bis zum Umkippen. Zu Kaisers Zeiten war das ähnlich. Der Gassenhauer "
In Rixdorf ist Musike" kommt nicht von ungefähr. Daher wurde der Bezirk 1912 offiziell in "Neukölln" umbenannt. Das klang nüchterner! Eine aus den Mitgliedern Uwe Bremer, Albert Schindehütte, Johannes Vennekamp, Arno Waldschmidt und dem später ausgeschiedenen Schriftsteller und Grafiker Günter Bruno Fuchs bestehende Künstlergruppe knüpfte Anfang der Sechzigerjahre direkt an den feuchtfröhlichen Nimbus des alten Stadtteils an, nannte sich "Die Rixdorfer" und gründete ganz in der Nähe, in der Kreuzberger Oranienstraße, eine Druckwerkstatt.
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16. 10. 2021
Herbstkonzerte
In Rixdorf ist wieder mal Musike in der Festscheune
Gitarre, Dudelsack, Teekistenbass, Percussions, Mandoline, Ukulele, Glockenspiel, Melodica – die Zahl der Instrumente ist groß, mit der die Weidezaunband auf die Bühne kommt. Am 5. und 6. November gibt's die Herbstkonzerte in der Festscheune in Rixdorf. Der Vorverkauf hat begonnen. Von
Reinhard Zielonka, Sönke Timm, Florian Zurheide und Christof Peters (von links, auf dem Foto fehlt Michael Hesse) spielen als Weidezaunband am 5. November in der Festscheune Rixdorf zum Herbstkonzert auf. Quelle: Anja Rüstmann
Lebrade Rixdorf hat den Rhythmus. Schon seit vielen Jahren. Wer an das kleine Dorf in der Gemeinde Lebrade denkt, hat sofort Musik im Ohr. Nein, nicht das Ger...
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In Rixdorf ist Musike / Denkste denn, du Berliner Pflanze - YouTube
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Nach etwas über einer Stunde erzielte Maher El-Taha den auf Heimseite intensiv gefeierten 1:2-Anschlusstreffer. Richtig Musike kam in den letzten zehn Minuten auf. Zuerst forderten die Gastgeber vehement einen Elfmeter, im Gegenzug machte Michal Jakub Macjcher für Polonia prompt das 3:1 klar. Rixdorf öffnete nun verständlicherweise und musste in der 86. Minute das 1:4 hinnehmen. Nach einem langen Sololauf konnte Dominik Kadyjewski abschließen. Aus Sicht der Gäste war dies ein brillanter Abschluss. Die Mannschaft wurde gefeiert und zum gemeinsamen Gruppenfoto gebeten. Da der Sportplatz eine Viertelstunde nach Abpfiff abgeschlossen wurde, erfolgte der Umzug in den anliegenden Park, wo bis 20 Uhr noch gesungen und gefeiert wurde. Fehlen durfte nicht das berühmte Lied "Bo wszyscy Polacy to jedna rodzina", bei dem das weiß-rote Familiengefühl wieder aufkam. Wieder einmal hatte sich gezeigt, wie wunderbar Amateurfußball sein kann. Ob bei Polonia Berlin, in Klosterfelde, bei Blau-Weiß 90 oder auch in Waldesruh …
Fotos: Marco Bertram, Kamil Drass
> zur turus-Fotostrecke: FC Polonia Berlin
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Dass man sich so gut gelaunt und über die Parteigrenzen hinaus so gut an dieser Stelle versteht, darf man auch als Symbol dafür sehen, in welchem Maße die Politik bereit ist, sich auch in Sachen Kultur zu engagieren. "Das Chorzentrum wird der neue Dreh- und Angelpunkt für unsere Aktivitäten, um das gemeinsame Singen über alle kulturellen, sozialen oder konfessionellen Grenzen hinweg weiter fest in der Gesellschaft zu verankern. Andernorts wird über Ministerien gegen Einsamkeit diskutiert; Chöre helfen gegen die Einsamkeit durch emotionale Gemeinschaftserlebnisse", so Christian Wulff, Präsident des Deutschen Chorverbands. "Wir müssen gewinnen" (Giffey)
Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey sieht das Haus selbst als ein Symbol für die Möglichkeit, ungünstigen Bedingungen zu trotzen. So sei es zuvor in der Hand einer arabischen Großfamilie gewesen, die offenbar einen Verkauf durch eine Zwangsversteigerung zu verhindern suchte. Nun aber, so Giffey, sei das "Haus in Ruhe". Diese Ecke der Karl-Marx-Straße verdichte sich mit dem Bau des Deutschen Chorzentrums immer mehr zu einem Kulturkarree.
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Der Bahnhof Rixdorf lag zu jener Zeit noch nicht auf einem aufgeschütteten Bahndamm. Die Eisenbahnlinie führte der Einfachheit halber mitten über die Bergstraße, wo sie, durch einen Holzzaun abgeschottet jeglichen Fahrzeugverkehr unterband. Alle Bauern, die auf der anderen Seite der Strecke Land besaßen und Fahrzeuge, die aus Rudow kamen, mußten einen Umweg über die Kirchstraße und über die dort befindliche Brücke nehmen. Lediglich Fußgänger konnten an der Bergstraße die Geleise überqueren und zwar über eine eigens zu diesem Zweck konstruierte Holzbrücke, von den Rixdorfern 'Galgen' genannt. Dieser 'Galgen' nun, stieß bei ihnen auf gemischte Gefühle. Während er als ein beliebter Spiel- und Tummelplatz bei den Kindern galt, war er doch ein beschwerliches Hindernis für die Alten und bei Regen und Schnee ein gefährliches dazu. So war der 'Galgen' den Anwohnern bald ein Dorn im Auge. Jahrelange Interventionen bei der Obrigkeit und auch das Einschalten des 'Gemeinnützigen Anzeigers', um der Beseitigung dieses Schildbürgerstreiches willen, stießen jedoch auf taube Ohren.
In einer launigen Rede erinnerte er sich an seine Besuche im wendländischen Gümse, wohin "Die Rixdorfer" 1971 übersiedelten. Viel zu essen habe es dort nie gegeben, dafür umso mehr zu trinken. "Drucken ist schön! Hab Dank, guter Gutenberg. Lange vor uns druckten Dürer, Holbein, Cranach & andere. Auch sie sangen wie wir: Drucken ist schön! Ja, drucken ist schön! " Die "Rixdorfer" sind sich treu geblieben. Nur trinken sie altersbedingt heute nicht mehr so viel. Uwe Bremer u. a. : Die Druckwerkstatt der Dichter. Andere Bibliothek, Berlin. 445 S., 99 €.