Die Anschlussbeschwerde des Vaters hinsichtlich des Sorgerechts für den älteren Sohn V. habe ebenfalls in der Sache Erfolg. Sie führe gemäß § 1671 Abs. 2 Nr. Sorgerechtsentzug wegen mangelnder kommunikation frankfurt. 2 BGB zur Aufhebung der gemeinsamen elterlichen Sorge und zur Übertragung des Sorgerechts auf den Vater. Im Hinblick auf die fehlende Bindungstoleranz der Mutter bestehe die Gefährdung der Kinder darin, dass ihnen der Vater als Bindungs- und Bezugsperson völlig verloren zu gehen drohe. Ferner seien sie nicht in der Lage, sich selbst zu akzeptieren, weil sie den Vater und damit dessen Anteile in sich selbst innerlich abwerten müssten. Schließlich sei das Kindeswohl auch deshalb gefährdet, weil die Kinder aus dem miterlebten Elternverhalten lernten, dass familiäre Konflikte in der Destruktivität endeten und emotionale Verluste nach sich zögen. Hieraus zögen sie ihre jeweiligen Schlüsse für ihr eigenes Leben. Insbesondere bei dem älteren Sohn V. zeigten sich bereits deutliche Auffälligkeiten in seiner Persönlichkeit, die nach Einschätzung des Sachverständigen schon jetzt therapiebedürftig seien.
Sorgerechtsentzug Wegen Mangelnder Kommunikation In Der
Eine dritte Möglichkeit ist, dass die gemeinsame elterliche Sorge auf beide Eltern durch das Familiengericht übertragen wird. Kann die Kindesmutter hierbei keine stichhaltigen Gründe anbringen, warum die Übertragung dem Wohle des Kindes widerspricht, ist dem Vater ebenfalls das Sorgerecht zuzusprechen. Dabei ist jedoch anerkannt, dass die Ausübung des gemeinsamen Sorgerechts für die Kinder ein Mindestmaß an Kooperation und Kommunikation erfordert. So entschied beispielsweise das Oberlandesgericht Brandenburg mit Beschluss vom 15. Sorgerechtsentzug wegen mangelnder kommunikation van. 02. 2016, dass eine Aufrechterhaltung der gemeinsamen elterlichen Sorge nicht in Betracht kommt, wenn die Eltern in wesentlichen Bereichen der elterlichen Sorge auch in Zukunft eine Regelung nicht ohne gerichtliche Hilfe treffen können. Ähnlich verhält es sich mit dem Wechselmodell, welches zwar grundsätzlich den Umgang regelt aber einen Teilbereich der elterlichen Sorge, nämlich das Aufenthaltsbestimmungsrecht betrifft. Beim Wechselmodell hält sich das Kind beispielsweise eine Woche bei einem Elternteil und die nächste Woche beim anderen Elternteil auf.
Sorgerechtsentzug Wegen Mangelnder Kommunikation Van
Eine Trennung wird für gewöhnlich von etlichen Uneinigkeiten begleitet. Aber spätestens, wenn die Regelung des gemeinsamen Sorgerechts bewerkstelligt werden muss, können Eltern sich nicht davor drücken, vernünftig miteinander zu kommunizieren und zu kooperieren – soweit der Anspruch... Grundsätzlich gilt, dass wenn sich unverheiratete Eltern trennen, das Sorgerecht erst einmal bei der Mutter liegt. Durch die Abgabe einer gemeinsamen Sorgeerklärung kann es aber auch auf beide Elternteile übertragen werden. Wenn es keine Einigung gibt, können Väter seit 2013 das gemeinsame Sorgerecht auch gegen den Willen der Mutter erstreiten. Für eine Verweigerung seitens des Familiengerichts bedarf es dabei einer stichhaltigen Begründung. Sorgerechtsentzug: Unzureichende Kooperation mit dem Jugendamt - Deubner Verlag. Auch möglich ist es, ein bestehendes gemeinsames Sorgerecht durch ein alleiniges Sorgerecht abzulösen. Eine Entscheidung darüber obliegt wieder dem Familiengericht, welches sich in seiner Entscheidungsfindung ausschließlich an der Sorge um das Kindeswohl orientiert.
Sorgerechtsentzug Wegen Mangelnder Kommunikation Frankfurt
Dies ist systematisch auch richtig und notwendig, weil der Begriff des Kindeswohles über allem steht. Hieran hat ein Richter, eine Richterin seine Entscheidungen anzulehnen. Residenzmodell als Regelfall ist gesetzlich nicht normiert. Wird es trotzdem angeordnet ohne kritische Prüfung, ist ein Beschluss schon heute falsch Michael Langhans, Volljurist Dabei darf man aber nicht verkennen, dass es natürlich die gesellschaftlich weitverbreitete und insoweit auch oft gerichtlich praktizierte Meinung gibt, dass ein Kind einen Ankerpunkt braucht, sein "Zuhause", das "ein Ort" sein müsse. Sorgerechtsentzug wegen mangelnder kommunikation in der. Diese Realität findet dann in gerichtlichen Entscheidungen Eingang. Das Gericht fühlt sich quasi den tradierten Rollenbildern verpflichtet und spricht einem Elternteil das Aufenthaltsbestimmungsrecht (abgekürzt ABR) zu. Meist ist das, insbesondere bei Kleinkindern, die Mutter. Das ist so schon heute nicht richtig, und würde auch bei einem neuen, gesetzlich fixierten Leitbild nicht richtiger. Kann das Wechselmodell als Regelfall hieran etwas ändern?
Das Wechselmodell ist nicht so einfach umzusetzen
Bereits heute sind sich meiner Auffassung nach alle einig, dass das Wechselmodell grundsätzlich hervorragend für Kinder geeignet ist. Diese Wachsen mit zwei Elternteilen auf, Loyalitätskonflikte könnten so vermieden werden und eine gesunde, für das Kind notwendige Beziehung zu beiden Eltern (Bindung) erwachsen. Doch darf man nicht verkennen, dass mit einem Wechselmodell auch Belastungen für das Kind einhergehen. Das Kind muss sich auf zwei Regelwerke einstellen, die in jedem Haushalt gelten. Im Idealfall können Eltern diese Regeln (Schlafensgehzeiten, wann werden Hausaufgaben erledigt, was muss im Haushalt ausgeführt werden usw. ) abstimmen. Rechtsanwälte - Zimmermann, Gretz, Trautmann, Bäuerle. Doch dazu bedarf es eines nicht unerheblichen Kommunikationsmiteinanders. Wenn die Eltern aber, wie so oft, miteinander nicht Reden und Streiten können – unabhängig von der Frage woran es liegt (! ) – wird es schwer. Schwer für die Eltern, die anderen Regeln zu akzeptieren. Schwer für das Kind, sich einzustellen.
07. 2009, 15 UF 98/08
Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr? Dann testen Sie hier live & unverbindlich Deutsches Anwalt Office Premium 30 Minuten lang und lesen Sie den gesamten Inhalt.