Boris Palmer (Grüne, Oberbürgermeister von Tübingen), Guido Reil (AfD, Mitglied im Bundesvorstand, kandidiert für das Europaparlament), Ralf Schuler (BILD-Zeitung), Isabel Schayani (ARD), Peter Filzmaier (österreichischer Politik- und Kommunikationswissenschaftler), Frank Plasberg
Foto: WDR/Oliver Ziebe
Die Krankmeldung des Abends: Eigentlich stand auch Kevin Kühnert auf der Gästeliste - hatte aber grippebedingt abgesagt. Kurz präsent war der Juso-Chef dennoch: als die Frage aufkam, ob es sich bei seinen Kollektivierungs-Thesen um Linkspopulismus handle. "Selbstverständlich", so der österreichische Politikwissenschaftler Peter Filzmaier, "jede Variante von 'Eat the rich' ist Populismus. " "Bild"-Journalist Ralf Schuler beklagte, dass der "Lerneffekt" aus dem Scheitern der DDR wohl schon verblasst sei, relativierte aber, dass es sich hier um "erfolglosen Populismus" gehandelt habe, wie die SPD-Umfragewerte zeigten. Die Begriffserklärungen des Abends: Was unter Populismus überhaupt zu verstehen sei, war zu Beginn das Thema.
Isabel Schayani Ehemann And Associates
Ob das nicht diffamierend sei und Angst schüre, wollte Frank Plasberg wissen. "Wir haben tatsächlich Angst vor Überfremdung", antwortete Reil. Dann wandte sich Isabel Schayani an den ehemaligen Bergmann: Er müsse doch auch durch Kumpel-Solidarität geprägt sein, was sei da untertage bloß passiert, dass er nun so gegen den Islam wettere? Iran sei nach dem Sturz des Schahs ins Mittelalter zurückgefallen, so Reil, "damit hab ich ein Riesenproblem". Es seien "viel zu viele Menschen zu uns gekommen, die diese Mentalität mitbringen". Die Bahnwerbungs-Interpretation des Abends: Für ein Social-Media-Posting, in dem er ein Werbeplakat der Deutschen Bahn kritisiert hatte, musste sich Boris Palmer rechtfertigen. "Welche Gesellschaft soll das abbilden? " hatte der Grüne gefragt, weil der Staatskonzern mit Porträts von Reisenden unterschiedlicher Hautfarbe - u. a. Nico Rosberg, Nazan Eckes und Nelson Müller - für sich geworben hatte. "75 Prozent der Deutschen haben keinen Migrationshintergrund", verteidigte sich der Tübinger OB, die Bahn suggeriere so, dass "alte weiße Männer nicht mehr dazugehören".
Isabel Schayani Ehemann And John
Hängen bleiben in diesem Jahr freilich trotzdem die wenigen Sekunden am Ende ihrer WDR-Schalte, in denen es Isabel Schayani gelungen ist, das oft so weit entfernt plötzlich greifbar zu machen. Professionell und menschlich zugleich. Eine kurze Sequenz, aber ein bleibender Eindruck.
Isabel Schayani Ehemann And Family
Jahr so gut ist, wie ihre Mitglieder und dass wir keine bessere haben. Es gibt dort engagierte Menschen, die beeindruckend sind und die global denken, was eine visionäre Begabung ist. Auch Deutsche. Es mag von außen langweilig aussehen, aber die UN-Idee ist immer noch die beste, die wir haben. Was ist die größte Herausforderung für die Zusammenarbeit mit den Redaktionen in Deutschland? Schayani: Es ist nicht einfach, die Bedeutung der UN und ihrer Entscheidungen zu vermitteln. Was haben Sie bei jeder Drehreise dabei? Schayani: Mein kleines Notizbuch, in das ich Beobachtungen reinschreibe, Infos und - sehr wichtig - Satzideen. Ohne das bin ich verloren. In New York ist Isabel Schayani oft mit dem Fahrrad unterwegs, nimmt aber auch gerne mal ein Boot. Was war bisher die größte Panne, die Ihnen widerfahren ist? Schayani: Ich fuhr nach der Arbeit mit dem Fahrrad durch Manhattan, um meine Tochter abzuholen. Damit wir gemeinsam nach Hause fahren konnten, stoppte ich eines der unzähligen gelben Taxis.
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