Heinz von Förster unterscheidet[1] zwischen trivialen und nicht-trivialen Maschinen. Bei einer trivialen Maschine gibt es einen direkten, klar erkennbaren Zusammenhang zwischen Ein- und Ausgabe – man steckt einen Wert herein, im Inneren der Maschine wird damit hantiert, und am Ende bekommt man für denselben Wert immer dasselbe Ergebnis. Ein gutes Beispiel ist das Getriebe im Auto oder Motorrad: man legt einen bestimmten Gang ein, und erhält ein spezifiziertes, immer gleiches Übersetzungsverhältnis zwischen Motor und Antriebsrad. Manche Lehrer scheinen anzunehmen, daß ihre Schüler sich wie triviale Maschinen verhalten: man steckt eine Frage hinein, und erhält die korrekte Antwort[2]. Beispiel 1
Das Programm[3] links ist ein Beispiel für eine denkbar einfache "triviale Maschine". Den Buttons 1-4 sind die Buchstaben A-D zugeordnet; wenn man einen Button drückt, bekommt man immer dasselbe Ergebnis. Beispiel 2
Das zweite Programm funktioniert ebenso – nur daß hier die Zuordnung seitenverkehrt ist.
Heinz Von Förster Nicht Triviale Machine À Coudre
Von Heinz von Foerster im Buch KybernEthik (1993) im Text Lethologie auf Seite 138 Alle Maschinen, die wir konstruieren oder kaufen, sind hoffentlich triviale Maschinen. Ein Toaster sollte toasten, eine Waschmaschine waschen, ein Auto sollte in vorhersagbarer Weise auf die Handlungen seines Fahrerrs reagieren. Und in der Tat zielen alle unsere Bemühungen nur darauf, triviale Maschinen zu erzeugen oder dann, wenn wir auf nicht-triviale Maschinen treffen, diese in triviale Maschinen zu verwandeln. Von Heinz von Foerster im Buch Wissen und Gewissen im Text Zukunft der Wahrnehmung: Wahrnehmung der Zukunft (1971)
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Hi, soweit ich Heinz von Foerster verstanden habe, betrachtet er den Menschen als eine nicht-triviale Maschine. Die heutige ( westliche) Bildungstradition beschreibt er als einen auf Trivialisierung des Schülers abgezielten Prozess. Ist es nicht erstaunlich, daß sich damit evolutiv ( zumindest im Moment) Gesellschaftsformen durchgesetz haben, deren gemeinsames Merkmal darin besteht, Ihre Individuen mit einem, ihrem Wesen widersprechenden, Bildungssystem zu traktieren? Gruß Heiko
Hallo Heiko, Post by h*** Hi, soweit ich Heinz von Foerster verstanden habe, betrachtet er den Menschen als eine nicht-triviale Maschine. Nein. Er zeigt nur, dass Nicht-Trivialität sogar schon bei diskret (digitale diskrete Schaltzustände) arbeitenden Maschinen auftritt, dass der Mensch eine NTM sei, sagt er nicht explizit. Das Konzept der NTM stammt übrigens von dem Mathematiker Arthur Gill. NTMs sind nicht analytisch aber synthetisch determiniert. Sollte der Mensch eine NTM sein, muss gefragt werden, wer für die Synthese verantwortlich ist.