Schwerpunkte der Präsentation sind die optische Identifikation, Assistenzsysteme für die Endkontrolle und Kamera-basierte Montage-Assistenzsysteme. 2019 soll der Schlaue Klaus zudem noch intelligenter werden und mit Deep Learning sein Anwendungsfeld erweitern. Bei Artikeln, die eine besondere Herausforderung darstellen, wird künftig eine weit komplexere Routine auf Basis von künstlicher Intelligenz greifen. Kabel, Stoffe und Bezüge sollen dann für ihn problemlos erkennbar sein, was vor allem für die Automobilbranche interessant sein dürfte. Unternehmen, die den Schlauen Klaus bereits einsetzen, sollen laut der Karlsruher aber schon jetzt deutlich von steigender Qualität und Produktivität profitieren, weil sie ihre Kunden schneller, verlässlicher und effizienter beliefern können und Reklamation, Fehlersuche und Nachbesserungen der Vergangenheit angehören. "Unser System ist in zahlreichen Fertigungen international im Einsatz - durchweg mit Erfolg", freut sich Wolfgang Mahanty, Geschäftsführer der Optimum GmbH.
Der Schlaue Klaus
Blitz im Gehirn
Für den Ausbau der Leiterplattenbestückung in der Elektronikfertigung hat er nach einem System gesucht, das die manuelle Bestückung überwacht und Fehler sofort am Arbeitsplatz in Echtzeit an die arbeitende Person visualisiert zurückmeldet. "Der Schlaue Klaus war dann so etwas wie der Blitz im Gehirn", erinnert sich Hermann Mütsch an die erste Demonstration des Systems in Karlsruhe. Er hat gleich sechs der intelligenten Assistenzsysteme bestellt und in eine neue Fertigungslinie integriert. In der Linie werden 15 verschiedene Teilenummern für drei Motorbaugrößen gefahren. Die Kapazität ist für 400. 000 Leiterplatten im Zweischichtbetrieb ausgelegt. Pro Schicht sind neben dem Schichtführer sechs Bestückerinnen, drei Prüfer, ein Materialbereitsteller und ein Elektroniker für die Reparatur fehlerhafter Baugruppen beschäftigt. Das Ensemble verbindet die bisher getrennten Arbeitsbereiche Bestückung und Leiterplattentest miteinander. Zusätzlich ist der Arbeitsgang Nutzentrennung angefügt.
Bart, Bauch, Brille, und von allem reichlich – den Mann kannte ganz Berlin. Und den wichtigsten Teil seiner Karriere auch: Vom linksradikalen Möbelpacker zum Multimillionär, auch damit war er in der Stadt garantiert ein Unikum. Klaus Emil Heinrich Zapf sah meist aus wie ein Bedürftiger, sammelte Pfandflaschen, nannte sich "Rentner" und ging nach dem Abschied von der Firma viele Jahre lang den Vorständen deutscher Aktiengesellschaften auf die Nerven. Am Mittwoch ist er, schon länger herzkrank, im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Denkbar war eine solche Karriere vermutlich nur in Berlin. Denn Zapf, geboren im badischen Eppingen, kam Anfang der 70er Jahre aus einem weit verbreiteten Motiv in die Stadt: Er wollte dem Wehrdienst entgehen. Und alle, die mit ihm kamen, zogen andauernd um, gründeten neue WGs, besetzten leerstehende Häuser und verließen sie wieder – ein enormes Potenzial für einen schlauen Möbelpacker. Zapf, der tief in die linke Szene eingetaucht war und Rudi Dutschke zu seinen Freunden zählte, schmiss das Jurastudium, machte sich 1975 mit einem klapprigen Ford Transit selbstständig und beschäftigte sich anfangs vor allem mit der Entrümpelung ehemals besetzter Häuser.