Die Eroberungen Berlusconis verraten auch einiges über ein Land, das immer verrückter und handlungsunfähiger wird. Vor ein paar Tagen, mitten im Sommerloch, legte Berlusconi noch einmal nach: "Die Zeitungsfritzen sagen immer, dass ich Frauen hasse. Aber wenn es etwas gibt, das ich wirklich liebe, dann sind es doch Frauen! Auch Ministerinnen! " Daran zweifeln die Italiener schon länger nicht mehr. Aber die Eroberungen Berlusconis, die mittlerweile zu todlangweiligen Déjà Vus verkommen und nur noch für Stammtischgespräche taugen, verraten auch einiges über ein Land, das immer verrückter und handlungsunfähiger wird: ein Land, in dem selbst das Unmögliche möglich ist. Kunstuniversität Linz: Gastvortragende. Leben in einer "videocracy"
Doch die Papigate-Affäre ist nicht nur Ausdruck der allgemeinen Folklore um Berlusconi. Sie zeugt auch von einer gesellschaftlichen und kulturellen Revolution, wie sie beispielsweise Erik Gandini, der Regisseur des Dokumentarfilms Videocracy, und Lorella Zanardo zusammen mit Marco Malfi Chindemi in Il corpo delle donne (Der Körper der Frauen; A. d.
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S ophia Loren, sage ich, und meine Freundin aus Bari weitet die Augen. Das soll das Image der italienischen Frau sein, immer noch? Klar, sage ich. Sophia Loren in "Gestern, heute und morgen". Lorella zanardo der körper der frauen en. Sophia Loren, die gesagt hat: Alles, was Sie sehen, verdanke ich Spaghetti. Eine Frau aus Italien, das kann nur sie sein. Im englischen Wikipedia steht zum Thema: "Um Frauenrechte in Italien steht es fast so, wie man es für ein entwickeltes Land erwarten kann. " Meine Freundin Silvia seufzt und bestellt einen Salat mit Garnelen, die in dieser Frankfurter Kneipe mit Panzern und Fühlern auf den Tisch kommen. Ihr Freund Stefano aus dem Norden Italiens findet das eklig, aber da muss er jetzt durch, mag er noch so lästern, die im Süden schlügen die Tintenfische noch am Esstisch tot. Aber wir wollten über die Italienerin reden. Also, da wäre die Mamma, rundlich, Hausfrau, jeden Abend zaubert sie mindestens ein Drei-Gänge-Menü, damit der Sohn, der mit Mitte 30 noch zu Hause wohnt, nicht vom Fleisch fällt.
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Mit ihren Kampagnen an Schulen und ihrer Dokumentation "Il Corpo Delle Donne" verzeichnet Lorella Zanardo auch bereits erste Erfolge: Millionen Italienerinnen haben in den vergangenen Wochen wütend bei Demonstrationen Berlusconis Rücktritt gefordert: Italien sei kein Bordell, lautete ihr Slogan, "Wir sind keine Huren, keine Madonnen, und wir sind viele". Seite 3 - Italien: TV-Sendung „Parliamone sabato“ löst Proteste aus. Dabei ging es nur zum Teil um die mediale Darstellung der Frauen im Fernsehen, die Wut richtete sich auch gegen die immer groteskeren Vorwürfe sexueller Eskapaden Berlusconis. Dennoch, mit Berlusconi könnte auch die Ära der Velinas zu Ende gehen, obwohl sich die Spaßpüppchen bereits in das Alltagsbewusstsein eingeprägt haben. Textfassung: Ruth Halle
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Feministische Gruppierungen sind in Italien weit verbreitet und sehr aktiv, doch sie leiden unter ihrer Unfähigkeit, stabile Netzwerke zu errichten. Wenn ihnen das doch einmal gelingt, dann wird meist kein Konsens mit den jüngeren Generationen gefunden. Interkulturelles Lernen im Italienischunterricht: Eine Konzeption und ... - Tiberio Snaidero - Google Books. Es fehlt aber nicht nur an Begegnungsorten - von der Casa internazionale delle donne die Roma (auf Deutsch "Internationales Haus der Römischen Frauen"; A. ) einmal abgesehen - sondern vor allem an Visionen für eine Veränderung des politischen Tagesgeschäfts, die besser strukturiert sein und nicht nur auf individuellen Befindlichkeiten basieren müssten. Daher ist besonders die Rolle alter und neuer Hilfsmittel, um die Massen zu mobilisieren und neue Mitstreiterinnen zu gewinnen, wie zum Beispiel durch soziale Netzwerke, nicht zu vernachlässigen. Kissinger würde in diesem Fall wohl fragen: "Wo muss ich anrufen, wenn ich mit der italienischen Frauenbewegung sprechen will? " Translated from L'era Berlusconi: dove l'impossibile diventa realtà
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Bindi weist darauf hin, dass in Italien relativ wenige Frauen berufstätig sind und eine grosszügige Vorruhestandsregelung besteht, so dass viele Leute viel Zeit zum Fernsehen haben. Zanardo glaubt nicht, dass Berlusconi die Frauen absichtlich «ruhigstellen» will. Aber: «Fernsehen dröhnt die Frauen zu, wenn sie fünf, sechs Stunden am Tag gucken. » Alle, die viel fernsähen, wählten ihn, «besonders die Frauen von 50 bis 70». Noemi Letizia, deren Geburtstagsparty Berlusconi beehrte, hat offenbar anderes vor: Dem Vernehmen nach will sie in die Politik. Lorella zanardo der körper der frauen will keine. Eine Zeitung zitierte sie mit den Worten: «'Papi' Silvio wird dafür sorgen. »
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Diese 25 Minuten, die man sich auch auf Youtube anschauen kann, sind eigentlich nichts anderes als ein kommentierter Zusammenschnitt diverser Szenen aus dem italienischen Fernsehen. Es wird ausgiebig geduscht, getanzt und begutachtet, um die harmloseren Beispiele zu nennen. Sonst wären da noch: Eine leicht bekleidete Frau, die umringt von einer Gruppe giggelnder Männer, beim Schaukeln nach einer Erdbeere schnappen muss. Lorella zanardo der körper der frauen in der. Eine Weitere in knappem Höschen, die am Fleischerhaken zwischen Schweineschenkeln von der Decke baumelt und ein Gütesiegel auf den nackten Hintern gestempelt bekommt.
Also, wie steht es nun um die Frau in Italien? Silvia seufzt noch einmal und schiebt die Garnelenschalen beiseite. Das Thema sei natürlich viel zu groß für einen Abend, und sie selbst sei wohl auch nicht repräsentativ. Dabei ist sie das sehr wohl, für eine junge Generation gut ausgebildeter Italienerinnen, die vieles anders machen als ihre Mütter. Weil sie es müssen - und weil sie es können. Silvia ist Mitte 30 und stammt aus Apulien, dem Absatz des italienischen Stiefels. Dort gibt es Meer und Trulli - so heißen die historischen Rundbauten, die Touristen locken -, Landwirtschaft, einen Hafen, eine Universität, viele Traditionen und wenige Arbeitsplätze. Schlechte Voraussetzungen für weibliche Emanzipation. Doch schon eine von Silvias Großmüttern war berufstätig, im Klaviergeschäft ihres Mannes. Die Tochter, Jahrgang 1948, wurde Grundschullehrerin. Die Enkelin wurde in Philosophie promoviert und arbeitet in der Computerbranche in Deutschland, wo sie mit ihrem Freund lebt - unverheiratet, noch vor zehn, zwanzig Jahren wäre das undenkbar gewesen.