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Text
Antoine Pesne: Emilia Galotti (Originaltitel: vornehme Dame)
Drama: Emilia Galotti (1772)
Autor/in: Gotthold Ephraim Lessing
Epoche: Aufklärung
Die Literaturepoche der Aufklärung: Mehr als die reine Vernunft? Diese und andere spannende Fragen beantwortet euch der Germanist Dr. Tobias Klein von Huhn meets Ei: Katholisch in Berlin im Gespräch mit dem Podcaster Wilhelm Arendt. Epoche
Autor/in
Inhaltsangabe/Zusammenfassung, Szenen-Analyse und Interpretation
Der IV. Emilia Galotti Szenenanalysen Szene II,4 und III,8 - Textanalyse. A ufzug, 3. Auftritt stammt aus Gotthold Ephraim Lessings Drama "Emilia Galotti", welches 1772 erschien. In der dritten Szene des vierten Aktes steht die Gräfin Orsina im Mittelpunkt, welche im Lustschloss Dosalo auftaucht, da sie denkt, dass der Prinz sie dort erwartet. Im Laufe des Gesprächs mit Marinelli merkt sie jedoch, dass dort etwas Unrechtes zugange ist. Die Szene spielt kurz nachdem Emilia in Dosalo eingetroffen ist, zum Schutz vor den Räubern, welche Appiani umbrachten. Nach der Szene kommt Orsina Marinellis Intrige auf die Schliche und erzählt Odoardo davon.
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Er verwendet im gesamten Gespräch die Höflichkeitsform, sodass Orsina denkt, sie hätte die Oberhand, was allerdings nicht stimmt. Marinelli benötigt für all das jedoch keine langen Passagen wie Orsina. Er schafft es mit kurzen Sätzen die Kontrolle über das Gespräch zu gewinnen. Des Weiteren repräsentiert Gräfin Orsina den Aufklärungsgedanken in der gesamten Szene. Sie zeigt, wie die Menschen zu der Zeit begannen, eigenständig zu Denken. Die Emanzipation des Denkens stand sehr weit im Vordergrund. Gräfin Orsina zeigt all das. Sie beginnt darüber nachzudenken, was Gleichgültigkeit eigentlich bedeutet (vgl. 52-58) und auch, ob es den Zufall überhaupt gibt (vgl. 76-85). Hinzu kommt noch, dass sie in ihrem Gespräch mit Marinelli immer wieder Fragen gestellt hat. Emilia galotti 3 aufzug 8 auftritt youtube. Sie eröffnete die Szene sogar mit einem Gedankenstrom aus Fragen (vgl. 1-7). Dies verdeutlicht ihr Verlangen danach, die Wahrheit rauszufinden und ist auch typisch für die Aufklärung, da zu der Zeit der Wissensdurst enorm war. Außerdem ist der Aufklärungsgedanke auch in der Tatsache zu erkennen, dass sie einen Gedankenstrom verwendet.
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Dadurch erinnert sie ihn an die gesellschaftliche Rangordnung und daran, dass er ihr unterstellt ist. Marinelli antwortet darauf jedoch nicht entsetzt oder wütend, sondern scheinheilig und unterstellt sich dadurch der Gräfin (vgl. 59). Diese Antwort Marinellis scheint bei Orsina zu wirken, da diese sich beruhigt und auch wieder zur Höflichkeitsform "Sie" (Z. 60) wechselt. Marinelli beruhigt sie weiter, indem er ihr schmeichelt und ihr seine Bewunderung darlegt (vgl. 61-62). Wieder schafft er es die Gräfin zu besänftigen, welche auf seine Schmeichelei eingeht. In ihrem nächsten Monolog (vgl. 63-74) besinnt sie sich darauf zurück, dass sie nur eine Frau sei und diese nicht denken sollte. 3. Aufzug, 3. Auftritt (Emilia Galotti) - rither.de. Aus diesem Grund sei es aus Orsinas Sicht auch verständlich, dass der Prinz kein Interesse mehr an ihr zeige (vgl. 65-67). Dieser Zustand der Gräfin hält allerdings nicht lange an, da sie im selben Monolog noch anfängt, sich über ihre Situation lustig zu machen (vgl. 71-72) und beginnt, sich als eine Frau im Scherze zu bemitleiden (vgl. 73-74).
Dies ändert sich allerdings sehr schnell und ihre Wut über den nicht gelesenen Brief geht in Wehmut über (vgl. 42-43). Als Marinelli dies bemerkt, möchte er sie beruhigen und erklärt ist, dass dies nicht aus Verachtung geschah (vgl. 44). Auf diese Bemerkung reagiert die Gräfin zuerst mit Wut (vgl. 45), bemerkt aber dann, dass es mit dem Prinzen ausgemacht war, dass er sie irgendwann nicht mehr lieben würde. An dieser Stelle argumentiert Orsina mit Vernunft. Emilia galotti 3 aufzug 8 auftritt 1. Erneut gibt es einen Wendepunkt in Marinellis Strategie und er beginnt der Gräfin zuzustimmen (vgl. 51). Diese antwortet Marinelli jedoch abwertend und beginnt über die Gleichgültigkeit zu philosophieren (vgl. 52-58). Im Laufe ihres kurzen Monologs akzeptiert sie zwar ihre Position als Frau, unterstellt sich dem aber nicht und erklärt dem Mann den Begriff Gleichgültigkeit. Gegen Ende des Monologs wird sie noch einmal kurz abwertend gegenüber Marinelli, da sie fragt. "Ist dir das zu hoch, Mensch? " (Z. 58). Sie duzt ihn nicht nur, sondern spricht ihn sogar mit Mensch an und nicht mit seinem Namen.