Autor: Friedrich Dürrenmatt
Titel: Der Besuch der alten Dame
Herausgeber: Diogenes Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 01. Oktober 1998
Buchlänge: 160 Seiten
ISBN: 978-3-257-23045-1
Preis: TB 10, 00€ / eBook 7, 99€
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Claire Zachanassian kehrt als steinreiche Frau in ihr Heimatdorf Güllen zurück, wo ihr einst das Herz gebrochen und die Ehre geraubt wurde. Nun will sie sich rächen und bietet der Güllener Bevölkerung eine Milliarde dafür, dass ihr damaliger Liebhaber Ill für sein Vergehen mit dem Tod bestraft wird. Ein Angebot, das die Bürger entrüstet zurückweisen. Zunächst. Quelle: Diogenes Verlag
Wenn Theaterstücke doch nur immer so amüsant zu lesen wären, wie Der Besuch der alten Dame, hätte ich mit Sicherheit schon mehr als nur eine Handvoll davon gelesen. Wenn gängige Schullektüre nur mit mehr dieser komödiantischen Gesellschaftskritik ausgestattet wäre, würden junge Menschen sicherlich mit mehr Elan an solche Bücher herangehen.
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Am Schluss töten die Dorfbewohner Ill vor den Augen ihrer Auftragsgeberin. Das Drama spielt sich zwischen Angebot und Mord ab: Gehorsam gegenüber den eigenen Bedürfnissen, Verpuffen von Haltung, Skrupellosigkeit. "Herr Dürrenmatt, Sie haben uns mit ihrem Stück in die Fresse gehauen. So haben Sie uns in die Fresse gehauen. Ich danke Ihnen, Herr Dürrenmatt, dass Sie uns in die Fresse gehauen haben. Hauen Sie uns bitte weiterhin in die Fresse, Herr Dürrenmatt. " So reagierte – gemäss Dürrenmatts Erinnerungen – ein begeisterter Theaterbesucher auf die erste Aufführung von "Der Besuch der alten Dame" in Deutschland. Dort verstand man das Stück als Spiegel, den man der Nation in der Nachkriegszeit vorhielt. Ein Hauptthema des Stücks sei, so benennt es Dürrenmatts Biograf Peter Rüedi treffend, "die Geburt des allgemeinen Wohlstandes aus einer kollektiv verdrängten Schuld". In Deutschland war man dafür äusserst empfänglich. Wenig mehr als ein Jahrzehnt nach 1945 befand man sich im Wirtschaftswunderland, alles Morden schien vergessen.
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Aktualisiert: 23. Sept. 2021 Nikola Knörr Allgemein: Das Theaterstück Der Besuch der alten Dame des Schweizer Dramatikers und Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt ist eine Tragikomödie in drei Akten. Die Erstaufführung fand am 29. Januar 1956 im Zürcher Schauspielhaus statt, im selben Jahr erschien der Text in Buchform. Inhalt: Die amerikanische Multimillionärin Claire Zachanassian (ursprünglich Kläri Wäscher) kehrt in ihr Heimatdorf Güllen zurück, um Rache zu nehmen. Denn vor vielen Jahren ist sie vertrieben worden, weil sie mit von Ill schwanger geworden ist. Er ist ihr Geliebter gewesen und hat zwei Zeugen bestochen, die vor Gericht beschwören sollten, mit Claire auch ein Verhältnis gehabt zu haben. Jetzt ist sie zurück und bietet der Stadt eine Milliarde, wenn ihr der noch lebende Ill tot vor die Füße gelegt wird. Meinung und Besonderheiten: Die Zeitung New York Times schrieb zum Erscheinen der Tragikomödie: "Eines der anregendsten und fesselndsten aller Stücke, die seit dem Zweiten Weltkrieg geschrieben worden sind. "
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Foto: Matthias Stutte
Die Krefelder Premiere beschäftigte sich auf humorvolle Weise mit Moral und Gerechtigkeit. Krefeld. Die Dame wirkt überhaupt nicht alt. Mit blonden schulterlangen Haaren, hautengen schwarzen Jeans, hohen Schuhen und Sonnenbrille betritt Claire Zachanassian (Eva Spott) das chaotische und vermüllte Städtchen Güllen. Das ist das Anfangsbild von "Der Besuch der alten Dame". Die Premiere war am Samstag im Theater Krefeld. Im Gegensatz zur topgestylten Zachanassian ist der Anblick des Städtchens trostlos. Die Bewohner sitzen im Müll und trinken Bier. Kloschüsseln, eine halb zerfledderte Matratze und Müllsäcke, unter denen einer nach dem anderen hervorkriecht, türmen sich auf der Bühne. In Güllen hält seit langem kaum noch ein Zug, bis Zachanassian die Notbremse zieht und ihrer Heimatstadt zusammen Ehegatte Nummer sieben einen Besuch abstattet. Im Gepäck hat sie einen schwarzen Panther und einen Sarg. Eva Spott als Claire Zachanassian Eva Spott schafft es auf herausragende Weise, den eiskalten Racheengel zu verkörpern.
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Ja freilich stelle ich hier gerade nur Hypotesten auf, aber ich denke nicht, dass ich der einzige Mensch bin, der ähnlich denkt, denn das zentrale Konzept, dass sich alle menschlichen Werte mit Geld kaufen lassen, war bestimmt nicht nur im Erscheinungsjahr 1956 aktuell. Und so zeigt uns Friedrich Dürrenmatt hier auf äußerst unterhaltsame Art und Weise, wie eine ganze Gemeinde durch den Ehrgeiz ihrer Mitglieder zur Korruption getrieben wird. Das Örtchen Güllen, in dem Alfred Ill lebt, ist wirtschaftlich am Ende. Doch die Bewohner sind überzeugt, dass die finanzielle Hilfe durch seine Ex-Freundin, die ebenfalls vor Jahren in diesem Ort gelebt hat, ausreichen würde, um genau das zu ändern – denn Claire Zachanassian, wie sie sich heute nennt ist reich. Steinreich. Selbstverständlich heißt sie das Dorf dementsprechend willkommen und die alte Dame ist auch mehr als gewillt ihre Heimat zu retten, jedoch knüpft sie daran eine Bedingung: Die Milliarde wird erst locker gemacht, wenn einer Alfred, ihren einstigen Geliebten tötet, der sie damals ins Unglück stürzte.
"Ich bin die Hölle geworden" (S. 38), auch ein Satz von Claire und auch dieser gibt uns einen Einblick, wie es vermutlich in ihr aussieht und wie sie sich schon eine enorm lange Zeit fühlen muss. Was ich auch noch sehr interessant und bedenklich finde, ist das, was die Figur des Lehrers zu Ill im dritten Akt sagt: "Ich fühle, wie ich langsam zu einem Mörder werde" (S. 103). Er sagt also, dass langsam, aber sicher das Verlangen, Ill zu töten, in ihm größer wird – und das wegen Geld. Eine Milliarde ist selbstverständlich eine beachtliche Summe, aber ist es das wert, wenn man dafür einem Menschen das Leben nehmen und sein Leben lang mit so einem belasteten Gewissen weiterleben muss? Wie weit gehen Menschen für Wohlstand? Ist uns Luxus und Geld wirklich wichtiger als das Leben eines einzelnen? Man kann zu diesen Sätzen wirklich viele Überlegungen anstellen, bei einer Sache lege ich mich aber fest: Wem Geschichten zusagen, in denen es gerade auch um solche tiefgründigen Themen geht, die aber dennoch so geschrieben sind, dass man so ziemlich alles Wichtige mitbekommt, dem kann ich das Buch nur ans Herz legen.