Dem Physiker, Unternehmer und Buchautor Lars Jaeger ist es ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung von Wissenschaft und technologischer Entwicklung, aber auch von Philosophie und Geschichte, einem breiten Publikum nahezubringen, wissenschaftliches Denken in seinen Aus- und Wechselwirkungen zu erläutern und die Möglichkeiten, aber auch Gefahren neuester Technologien aufzuzeigen. Sein neuestes Buch beschreibt den Siegeszug der Wissenschaften auf der Basis von intellektuellen Tugenden, die unser Denken ausmachen und die es gerade in Zeiten von Fake News zu verteidigen gilt; es bietet historisch und thematisch weitumfassende, tiefgründige Lektüre auf populärwissenschaftlich hohem Niveau. In vier Teilen mit zahlreichen Kapiteln und Unterkapiteln, deren Überschriften die Inhalte bereits erahnen lassen, wird dargestellt, "wie Europa als erster Kulturraum das wissenschaftlich-rationale Denken 'erfand', das die westliche Welt letztlich zur wirtschaftlichen und politischen Vormachtstellung führte".
Sternstunden Der Wissenschaft In English
Sie starb sozusagen unter umgekehrtem Vorzeichen, wurde als "Heidin" Opfer eines christlichen Mobs. Ob man sie deshalb gleich zur frühen Feministin und Vorläuferin der Aufklärung stilisieren darf, ist eine andere Frage. Glücklicherweise tut Lars Jaeger dies nicht. "Sternstunden der Wissenschaft" von Lars Jaeger: Kultur des Zweifels, Tugend des Experiments - Wissen - Tagesspiegel. Auch die Geschichte des mittelalterlichen Denkers und Mönchs Pierre Abaelard und seiner scharfsinnigen Geliebten Héloïse erzählt er spannend, aber nicht reißerisch: Helle Köpfe im "finsteren" Mittelalter. Das eigentliche Interesse: Die Renaissance Jaeger macht deutlich, dass das Licht der naturwissenschaftlichen und von der Theologie unabhängigen philosophischen Erkenntnis in dieser Zeit nicht völlig erlosch: "Die alles durchdringende christliche Kultur trug das Erbe des antiken griechischen Denkens in sich. Es war durch die christliche Dogmatik nur vorübergehend außer Kraft gesetzt. " Sein eigentliches Interesse gilt indes den Jahrhunderten ab der Renaissance, als die wiederentdeckten alten Schriften zum Anstoß für die wissenschaftliche Revolution wurden.
Sternstunden Der Wissenschaft 1
Und tatsächlich: Der gemessene Wert entsprach exakt der Lichtablenkung, die Einstein berechnet hatte und widersprach damit klar dem sich aus Newtons Theorie ergebenen Wert. Das Publikum war fassungslos. Durch die Zusammenarbeit der unermüdlichen Ausdauer des Theoretikers Einstein, der die nur von Wenigen wahrgenommen Ungereimtheiten und minimalen Inkonsistenzen der bestehenden physikalischen Theorie der Gravitation nicht akzeptieren wollte, und der erstaunlichen Präzision der Messungen des Astronomen Eddingtons, der keine Mühen und Aufwand scheute, um Einsteins Theorie auf den Prüfstand zu stellen, waren mit einem Mal zweihundert Jahre Newtonscher Physik umgestürzt worden. Welch ein Triumph für die Wissenschaft des frühen 20. Jahrhundert in einer Zeit derart grosser Unsicherheit! Wie die Wissenschaftler, so waren auch die Journalisten weltweit beeindruckt. «Revolution in der Wissenschaft: Neue Theorie des Universums. Sternstunden der Wissenschaft - SWR2. Newtonsche Ideen gestürzt», titelte die Londoner Times am nächsten Tag, während die New York Times schwelgte: «Alle Lichter sind schief am Himmel.
Martin Roth, Leiter des ZIK innoFSPEC am AIP Babelsberg wurde mit dem Preis für Instrumentenentwicklung 2021 ausgezeichnet. © PRpetuum GmbH
Die Preisverleihung per Video war pandemiebedingt eher unspektakulär, was aber seiner Freude keinen Abbruch tut, sagt der Potsdamer Wissenschaftler und Universitätsprofessor Martin Roth. Im September ehrte ihn die deutsche Gesellschaft für Astronomie und Astrophysik mit dem Preis für Instrumentenentwicklung 2021. Mit dem Ansporn, einer der Pioniere auf dem Forschungsfeld der 3D-Spektroskopie zu sein, war der promovierte Astrophysiker 1994 von der Universitätssternwarte München vor die Tore Berlins auf den Babelsberg umgezogen. Über 100 Jahre schon hat das "Sternegucken" im Dienst der Wissenschaft dort Tradition. Eine Sternstunde der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts - Die Bestätigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vor 100 Jahren » Beobachtungen der Wissenschaft » SciLogs - Wissenschaftsblogs. 1992 war das Zentralinstitut für Astrophysik der Akademie der Wissenschaften der DDR in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen worden. Fortan wollte das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) eine neue Generation von Beobachtungstechnik komplett selbst entwickeln.