Abb. 30
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Ende liegt ein sehr seltener, adulter Pachythrissops vor uns, der trotz seiner "Mängel" eine anständige Figur macht. Hechtgebiss präparieren - Tutorial und Anleitung - Hechtpräparat selbst machen - YouTube. Abb. 31: Ansicht vergrößern. Angaben zu Fossil und Präparation im Überblick:
Fossil: Pachythrissops sp. Größe: ca. 36 cm
Fundort: Solnhofener Plattenkalk, Region Eichstätt
Stratigrafie: Tithonium, Oberjura
Zeitaufwand: ca. 65 Stunden
Verwendete Werkzeuge: Nadeln; Skalpell; Druckluftmeißel PPS-70, Chicago CP-710, HW-10, Chicago Eigenumbau, Proxxon, Bandschleifer Hardo Caravelle
Verwendete Klebstoffe: Akemi juragelb, Sekundenkleber mittelviskos und sehr dünnflüssig, Spachtelmasse
Udo Resch für
Diskussion zum Bericht im Forum:
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Die Muskeln von den Flossen und die Knorpeln müssen vorher von innen durchtrennt werden. Nun die Augen aus den Höhlen schneiden und mit einer Spitzzange samt Nerv ausreißen. Durch die Augenhöhlen gelangt man mit einem Haken (plattgeschlagener Zimmermannsnagel umgebogen und angeschärft) in die Wangen um auch hier das Fleisch zu entfernen. Ist der Kopf vollständig vom Fleisch gesäubert sollte er nochmals mit Prilwasser gesäubert werden. Danach gut mit Küchenpapier trockentupfen. Fixieren: Jetzt stopfen wir die Wangen und die Maulhöle mit Zeitungspapier aus und schieben ihn zurück in das Gipskorsett. Die beiden Halbschalen werden dabei mit einem Schnürband zusammengehalten. Jetzt kann die Haut von hinten mit Schaumgummi oder auch Zeitungspapier aufgefüllt werden. Die Flossen sollten jetzt schon in die richtige Stellung gebracht werden. Zwei kleine Sperrholzbrettchen oder dicke Pappen pressen sie in Form. Diese werden mit Wäscheklammern oder Büroklammern zusammengehalten. Gerben: Nun gibt man das Ganze mit der Schnittsweite nach unten in einen großen Eimer und gießt alles mit Brennspiritus voll.
Genital- und Brustflosse lassen sich leicht finden, die Rückenflosse hingegen nicht. Als sie auftaucht, stellt sich heraus, dass sie angefault ist bzw. größtenteils fehlt. Das ist ärgerlich. Abb. 11
Durch die vielen Suchgrabungen und anpräparierten Bereiche sieht der Fisch mittlerweile wie ein Flickenteppich aus. Abb. 12
Abb. 13: Detail der Afterflosse, deren Spitze zu diesem Zeitpunkt noch nicht erreicht ist. Der aus der Gegenplatte übertragene Teil der Schwanzflosse lässt sich recht gut freilegen. Teilweise liegt er im Calcit, der hier allerdings nur wenige Probleme macht. Abb. 14
Nach und nach werden die freigelegten Bereiche größer und verbinden sich. Der Fisch nimmt Gestalt an, insgesamt ähnelt der Zwischenstand aber noch immer einer Kraterlandschaft. Abb. 15
Die Afterflosse offenbart nun nach der vollständigen Freilegung ihre wahre Gestalt. Nun kann die Gattung Ionoscopus, ein Kandidat für die Bestimmung des Fisches, den ich während der Arbeit im Hinterkopf hatte, ziemlich sicher ausgeschlossen werden.