Das Trilemma-Projekt befasst sich mit dem Erstellen einer
Praxis-Theorie der Anti-Diskriminierung / Inklusion. Dazu werden
die verschiedensten Zugänge zum Themenfeld 'Diskriminierung –
Exklusion – Unterdrückung' kartographiert und jeweils gezeigt, was
ihre Stärken sind und woran sie scheitern. DIE METHODE
Kartographieren wird als Verfahren der methodisch kontrollierten
Rhizombildung (nach Deleuze & Guattari) verstanden. DIE PLATEAUS
Auf den Ebenen der (1) Theoriebildung, der (2) politischen
Bewegungen, der (3) pädagogischen Praktiken und der (4)
Subjektivation werden Möglichkeiten des widerständigen Denkens und
Handelns sowie deren Aporien nachgezeichnet. Trilemma der inklusion deutsch. DIE
KNOTENPUNKTE
1) Inklusion ist Empowerment. 2) Inklusion ist Normalisierung. 3) Inklusion ist Dekonstruktion. DER TRILEMMATISCHE
RINGSCHLUSS
Für alle Plateaus und alle Diskriminierungsachsen gilt nun, dass
die drei Knotenpunkte anti-diskriminierender Theoriebildung und
Praxis in einem trilemmatischen Verhältnis zueinander stehen. Hat
man sich für zwei der drei Punkte entschieden, ist der dritte
notwendigerweise ausgeschlossen.
Trilemma Der Inklusion Mit
Normalisierung + Empowerment: Teilhabe erkämpfen! Behinderte haben das Recht – und erstreiten es – an der Normalität teilzuhaben und gleichzeitig als Teil der Normalität anerkannt zu werden. Diskriminierung wird als strukturelle Gewalt erkannt. Das heißt, es wird erkannt, dass Menschen ohne Behinderung gegenüber Menschen mit Behinderungen priviligiert sind. Um teilhaben zu können muss es folglich spezifische Rechte für Menschen mit Behinderungen geben. Generell gilt Teilhabe an Normalität als erstrebenswert, die Normalität selbst wird nicht hinterfragt. Es gibt also keine Dekonstruktion der Normalität oder der Kategorie Behinderung. Prof. Dr. Annita Kalpaka, Das Trilemma der Inklusion – Eine Einführung - YouTube. Empowerment + Dekonstruktion: Lass uns die Gesellschaft neu erfinden! Das Gegenteil ist bei Inklusion als Empowerment und Dekonstruktion der Fall. Hier geht es darum, die Normalität, also die aktuelle Gesellschaft, so zu verändern, dass es möglich ist, die Behinderung zu akzeptieren und wertzuschätzen, ja gar zu feiern. Die Behinderung ist nichts schlechtes, sie ist gut!
Trilemma Der Inklusion Deutsch
Kinder mit Lernbehinderung sind nicht "behindert" sondern langsamer. Emotional-soziale Entwicklungsstörungen sind keine "Störungen", sondern normales, vielleicht herausforderndes, menschliches Verhalten. Im schulischen Bereich könnte sich Deutschland durch Dekonstruktion der Förderschwerpunkte Lernen, Emotional-soziale Entwicklung und Sprache internationalen Standards anpassen – in den meisten Ländern gibt es diese Kategorisierungen schlicht nicht. In einigen Bundesländern laufen Modellversuche zur Abschaffung dieser Kategorien, z. in Brandenburg. Inklusion ist Normalisierung. Was ist Inklusion? Oder: warum sich Leute streiten, die für das gleiche kämpfen – Essays aus dem Elfenbeinhochhaus. Jedes Kind, unabhängig davon ob es behindert ist oder nicht, kann die örtliche Schule besuchen – ganz normal, so wie alle anderen Kinder auch. Es ist normal, behindert zu sein, es gibt keine Hürden, Barrierefreiheit ist Standard. Kinder mit Behinderungen haben die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Kinder auch. Inklusion ist Empowerment. Behinderte Menschen haben Rechte und diese Rechte erstreiten sie.
Ob das so ist, sollen künftige Forschungsprojekte zeigen.