Timm Kunstreich (* 1944) ist ein deutscher Sozialarbeitswissenschaftler. Leben [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kunstreich studierte Soziologie, Sozialgeschichte, Erziehungswissenschaft und politische Ökonomie. Er wurde 1975 an der Universität Hamburg promoviert. Anschließend war Kunstreich als Studienberatung an der Fachhochschule Hamburg tätig. 1984 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Aufbau- und Kontaktstudium Kriminologie an die Universität Hamburg. Zwei Jahre später übernahm Kunstreich die Leitung der sozialpädagogischen Ausbildung und Fortbildung beim Amt für Jugend der Hansestadt Hamburg. Seit 1978 war er zudem Dozent an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie in Hamburg. 1992 wurde Kunstreich zum Professor im Kirchendienst berufen und gab seine Tätigkeit beim Amt für Jugend auf. Im Jahre 2009 wurde er emeritiert. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Geschichte und Gegenwart der professionellen Sozialen Arbeit. Kunstreich polarisiert dabei mit seinen häufig marxistisch orientierten wissenschaftlichen Thesen, die im Gegensatz zum Mainstream der Sozialarbeitswissenschaft stehen.
Timm Kunstreich Grundkurs Soziale Arbeit In Berlin
2013 |
Inhalt
| Editorial
| Abstracts
| Leseprobe
Stephan Nagel
Ausgrenzung und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt
Im Laufe des Jahres 2012 ist die neue Wohnungsnot auf den Titelseiten der großen Zeitungen und Magazine angekommen. Die Vernachlässigung des Baus von erschwinglichen Wohnungen, die starke Reduktion des sozialen Wohnungsbaus, der Abbau von gesetzlichen Regelungen zur Mietpreisdämpfung, die Spekulation mit Wohnraum und die Folgen der Finanzmarktkrise haben in vielen Regionen Deutschlands zu stark steigenden Mieten – in einigen Großstädten zu geradezu explodierenden Neuvertragsmieten – und insgesamt zu einem Mangel an günstigem Wohnraum geführt. Die schmerzhaften Auswirkungen dieses Mangels werden inzwischen bis weit in die Mittelschichten spürbar. Florian Hohenstatt, Moritz Rinn
Festivalisierte Problembearbeitung
Die bevölkerungspolitische Strategie der IBA Hamburg, die Abwesenheit sozialer Arbei in der Stadtentwicklungspolitik und die Effekte auf Wohnverhältnisse in Wilhelmsburg
Vor 12 Jahren attestierte Stefan Lanz in seinem Beitrag in den Widersprüchen jenen stadtentwicklungspolitischen Programmen, die sich gegen die "soziale Polarisierung" in Städten richteten (vor allem im Rahmen der Städtebauförderung und des Bund-Länder Programms Soziale Stadt) eine Problemverschiebung auf die Ebene der Stadtteile (vgl. Lanz 2000).
Timm Kunstreich Grundkurs Soziale Arbeit In Der
Eine Auswahl. Frankfurt am Main Gramsci, A., 1996: Gefängnishefte. Band 7: Hefte 12 bis 15. Hamburg
Klatetzki, T., 1993: Wissen was man tut. Professionalität als organisationskulturelles System. Eine ethnographische Interpretation. Bielefeld
Kunstreich, T., 1975a: Der institutionalisierte Konflikt. Eine exemplarische Untersuchung zur Rolle des Sozialarbeiters in der Klassengesellschaft am Beispiel der Jugend-und Familienfürsorge. Offenbach
Kunstreich, T., 1975b: Sozialarbeit ist Lohnarbeit. In: Informationsdienst Sozialarbeit, Heft 9, S. 41–49
Kunstreich, T., 1994: Ist kritische Soziale Arbeit möglich? Für eine Pädagogik des Sozialen. In: Widersprüche, Heft 50, S. 85–100
Kunstreich, T., 2000: Grundkurs Soziale Arbeit. Sieben Blicke auf Geschichte und Gegenwart Sozialer Arbeit. Band 1. Bielefeld
Kunstreich, T., 2001: Grundkurs Soziale Arbeit. Band 2. Bielefeld
Langhanky, M., 2001: Ist Hilfe solidarisch? In: Neue Praxis, 31. Jg., Heft 1, S. 77–82
Marx, K. /Engels, F. [1848] 101983: Manifest der Kommunistischen Partei.
Timm Kunstreich Grundkurs Soziale Arbeit In Austria
Je näher die Protestierenden der bayerisch-thüringischen Grenze kamen, umso mehr stellten sich alle Beteiligten die Frage, wie die Polizei auf den Grenzübertritt reagieren würde. Denn die bayerisch-thüringische Grenze, die seit 20 Jahren nicht mehr als Grenze existiert und an deren damalige Bedeutung nur ein kleines Museum erinnert, diese Grenze stellte für den Protestmarsch durchaus eine nicht zu unterschätzende Hürde dar. Susanne Gerull
Hausbesuche in der sozialen Arbeit
Traditioneller Ansatz - zu wenig reflektiert
Hausbesuche sind ein traditioneller methodischer Ansatz in der Sozialen Arbeit, der schon vor Jahrhunderten den Armenpflegern zur Unterstützung, aber auch Überprüfung von in Not geratenen Menschen diente. Der Kontrollaspekt trat im Laufe der Jahrhunderte immer stärker in den Vordergrund; auch bei den friendly visitors among the poor um Mary Richmond und der COS (Charity Organisation Society) in den USA (vgl. Richmond 1899) sowie dem Anliegen von Alice Salomon, Hausbesuche als ein mögliches Ermittlungsinstrument im Rahmen der Erstellung von sozialen Diagnosen zu nutzen (vgl. Salomon 1927).
Diese Schwierigkeit meistert der Autor, indem er im BLICK auf das Jahr 1995 das Leitthema "Soziale Gerechtigkeit" in einem Arbeitsprinzip Partizipation bündelt.