Der Tiefungsversuch ist ein Prüfverfahren in der Metallverarbeitung und dient zur Bestimmung der Tiefungsfähigkeit von Blechen und Bändern. Methode
An Bleche und Bänder für Streckziehzwecke werden hohe Anforderungen in Bezug auf ihre Kaltverformbarkeit gestellt. Sie müssen bei ihrer Bearbeitung einer hohen plastischen Verformung standhalten, ohne dass dabei Anrisse auftreten. Beim Tiefungsversuch wird diese Verformbarkeit überprüft, indem mit einem Kugelstempel gegen das Prüfblech drückt und die angewendete Kraft dabei solange kontinuierlich erhöht wird, bis sich ein Riss bildet. Die Eindrücktiefe vor Rissbildung gilt als Kennwert. Tiefungsversuch nach Erichsen, automatischer Betrieb | Tiefungsprüfung | Elastizität- und Biegeprüfung | Physikalische Testgeräte | BYK Instruments. Eine Prüfmethode, welche sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat, ist die Tiefungsprüfung nach Erichsen, die in der DIN EN ISO 20482 genormt ist. Die Probe wird aufgrund der maximalen Tiefung, der dabei auftretenden Kraft und der Oberfläche beurteilt. [1]
Versuchsaufbau und -ablauf
Es gibt spezielle Prüfmaschinen für den Tiefungsversuch nach Erichsen, in die das zu prüfende Blech eingelegt und durch eine Niederhaltekraft auf der Matrize gehalten wird.
- Tiefungsversuch nach erichsen full
- Tiefungsversuch nach erichsen le
Tiefungsversuch Nach Erichsen Full
Eine gehärtete Kugel mit einem Durchmesser von ca. 20 mm drückt dann von unten gegen das Blech und bewirkt dabei eine Kaltverformung. An zwei Messuhren können die momentane Tiefung in mm (diese entspricht dem Stempelweg) und die dabei auftretende Kraft in kg abgelesen werden. Bei hohen Prüfkräften kann es dabei zu so starken Eindrücken kommen, dass die Härte der Unterlage ebenfalls in die Messung mit eingeht. Tiefungsversuch nach erichsen full. Um dies zu vermeiden, ist bei den Messungen darauf zu achten, dass es auf der Rückseite der Proben nicht zu so genannten Druckmarken kommt. In diesem Falle sollte eine geringe Prüfkraft gewählt werden. Versuchsablauf
Die Bleche werden mit dem Handrad unter der optischen Prüfeinrichtung eingespannt, in der Weise, dass auf dem Sichtschirm die Oberfläche der Probe scharf zu sehen ist (dabei am besten das Raumlicht auszuschalten). Hinten am Prüfgerät ist entsprechend der zugehörige Lastbereich zu wählen. Durch Umlegen des kurzen Hebels (rechts am Gerät) wird die optische Messeinrichtung weggeschwenkt, die Prüfeinrichtung eingeschwenkt.
Tiefungsversuch Nach Erichsen Le
Dabei wird im Moment des Aufschlagens auf die Probe ein Teil der kinetischen Energie des Hammers durch Verformungsprozesse in der Probe absorbiert. Der Betrag dieser Energie ist je nach Material und Temperatur unterschiedlich. Entsprechend der Energie, die während des Zerschlagens von der Probe absorbiert wird, schwingt der Pendelhammer auf der anderen Seite weniger hoch. Würde er ohne eingelegte Probe durchschwingen, würde er nahezu dieselbe Höhe wie am Startpunkt erreichen. Versuchseinrichtungen l Luftumwälzofen (Abb. Tiefungsversuch nach erichsen le. 1) l Kerbschlagbiegeprüfmaschine (Abb. 2) l Microdur Härtemessgerät (Abb. 3) Abbildung 1 Abbildung 2 Abbildung3 3. 1 Vorbereitung der Proben Entgegen der konventionellen Kerbschlagbiegeprüfung nach Charpy werden keine Proben im temperierten Zustand (gekühlt oder erwärmt) verwendet. Stattdessen werden zur Versuchsvorbereitung 8 Stahlproben in vier Gruppen (Gehärtet, Vergütet OTG, Vergütet UTG, Normalgeglüht) unterteilt und diese mit den zuvor ermittelten Temperaturen behandelt.
DIN 50101-1, Ausgabe:1979-09 Prüfung metallischer Werkstoffe; Tiefungsversuch an Blechen und Bändern mit einer Breite von ≥ 90 mm (nach Erichsen), Dickenbereich: 0, 2 mm bis 2 mm; DIN 50101-2, Ausgabe:1979-09 Prüfung metallischer Werkstoffe; Tiefungsversuch an Blechen und Bändern mit einer Breite von ≥ 90 mm (nach Erichsen), Dickenbereich: über 2 mm bis 3 mm. s. Anisotropie s. Tiefungsversuch nach erichsen na. Korngröße s. Textur s. Tiefziehen
Tiefziehblech
Feinbleche aus weichen, unlegierten Stählen zum Kaltumformen in Güten nach DIN EN 10130 in vier unlegierten (mit niedrigen C-Gehalten zwischen 0, 06 und 0, 12%) und einer legierten Qualitätsstahlsorte (mit nur 0, 02% C und Ti-legiert). Sie sind gekennzeichnet durch hohen Reinheitsgrad, üblicherweise nach dem Glühen kalt nachgewalzt (dressiert), mit geeigneter Oberflächenbeschaffenheit und gleichmäßigem Gefüge. Oberflächenart A: Poren, kleine Riefen, kleine Warzen, leichte Kratzer, leichte Verfärbung sind zulässig, wenn die Eignung zum Umformen und Haftung von Oberflächenbezügen nicht beeinträchtigt wird.