Ryan Adams schweigt weiter zu den Missbrauchsvorwürfen. Um "Maroon 5" ist es noch immer schade. "Sleater-Kinney" verteilen Handkantenschläge und Noel Gallagher Klagen. (Foto: dpa) Ach, es ist schade um Maroon 5. Die Band aus Los Angeles hat mal guten, frischen Pop gemacht, der im Autoradio für nette Überraschungsmomente sorgen konnte. Adam Levine ist ein fantastischer Sänger, die Musiker können was. Da waren immer auch Details zu finden, die Spaß machten - hier ein virtuoser Gitarrenschlenker, da ein liebevoller Beach-Boys -Akkord. Aber nach den ersten Erfolgen, man kann es ihnen nicht verdenken, haben die fünf gemerkt, dass sie ja noch viel mehr Geld verdienen könnten, wenn sie ihre Musik einfach so lang glattbügeln, bis sie keine Überraschung im Autoradio mehr ist, sondern einfach klingt wie: Autoradio. Jetzt erscheint das siebte Album "Jordi" (Universal). Songs wie blank gewischte Plastikmöbel, Musik aus dem Computer, alle Stimmen per Autotune totgeglättet. Ja, das ist schon oft auch melodiös, geschmeidig.
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Für die Single erhielt die Band im Folgejahr einen Grammy in der Kategorie "Best Pop Performance by a Duo or Group with Vocals". Das dritte Studioalbum der Rocker aus Kalifornien wurde in der Schweiz eingespielt. Vor der Veröffentlichung des "Hands All Over" betitelten Werkes gingen Maroon 5 auf eine einmonatige Tournee zu Promotionszwecken. Adam Levine ließ auch verlauten, dass er die Gruppe auf dem Höhepunkt ankommen sehe, und dass man vielleicht noch ein Album machen könne, bevor man die Band auflöse. 2012 erschien das Album "Overexposed", zwei Jahre später "V". Alben & Hits
2015: Sugar
2014: V, Animals
2012: Overexposed, Payphone, One More Night, Daylight
2011: Moves Like Jagger (mit Christina Aguilera)
2010: Hands All Over, Missery, Give A Little More
2008: Live From Le Cabaret, If I Never See Your Face Again (feat. Rihanna)
2007: It Won't Be Soon Before Long, Makes Me Wonder, Wake Up Call, Won't Go Home Without You
2005: Live - Friday The 13th, Must Get Out
2004: Songs About Jane ( Special Tour Edition) oustic, Sunday Morning, She Will Be Loved, This Love
2003: Harder To Breath
2002: Songs About Jane
1997: The Fourth World
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Aber wie schade es um Maroon 5 ist, wird einem bewusst, wenn dann plötzlich als elftes Stück der Hit "Memories" kommt: traumhaft schön, sanftes E-Piano, wehmütiger Gesang, nah an "No Woman No Cry", aber dann eben doch eigen und gefühlvoll. Die Ausnahme, leider. Max Fellmann (Foto: Mom+Pop (H'Art)) Sleater-Kinney - "Path Of Wellness" (Mom+Pop) "Path Of Wellness": Vielleicht meinen Sleater-Kinney mit dem Titel ihres neuen Albums (Mom+Pop) den Weg, auf dem sich ihr Heimatland USA seit Joe Bidens Amtsantritt befindet. Ihr vorheriges Album war ein wütendes Ansingen gegen Trump und den ganzen Irrsinn, es hieß "The Center Won't Hold". Produziert und behutsam elektronisiert hatte das die große Kollegin St. Vincent. Ein spannender Schritt für die altgedienten Punkpop-Frauen. Jetzt aber gehen Sleater-Kinney wieder allein weiter, inzwischen zum Duo geschrumpft. Die Songs handeln diesmal weniger von Politik, sondern vor allem vom Zwischenmenschlichen, Privaten. Weil das Private aber natürlich politisch ist, erst recht bei Sleater-Kinney, blitzt die Punk-Wut nicht nur im schön schrägen Gitarrengewühl auf, sondern auch in sarkastischen Texten: "Complex Female Characters" rechnet mit männlichen Lippenbekenntnissen ab, es handelt von einem Kerl, der sagt, er möge ja komplexe weibliche Charaktere, aber "I want my women to go down easy" - am Ende will er doch vor allem Frauen einfach ins Bett kriegen.
"Fuck the Rain" heißt ein Song. Text: "Fuck the rain / All that pain / Don't / Everything is fine / Can you stop? / Can I be alive? " Genug Regen und Schmerz. Darf ich leben? Womöglich geht das doch ein bisschen schnell. Jakob Biazza (Foto: Roir (Cargo Records)) Bad Brains - "Bad Brains" (Roir / Cargo Records) Zum Schluss eine herrliche Wiederveröffentlichung: Nach knapp 40 Jahren erscheint das Debütalbum der Bad Brains noch mal in hübsch. Aber ha, was heißt schon hübsch, am Mülleimer-Klang und der manischen Wucht von "Bad Brains" (Org Music) hat sich nichts geändert, zum Glück. Hardcore-Punk der ersten Stunde, immer noch ein unfassbarer Sturzflug, superschnell, superkopflos, dabei immer superpräzise gespielt. Ist ja auch der Gründungswitz: Das Quartett, allesamt People of Color (in diesem Genre damals wie heute extrem ungewöhnlich), hatte sich eigentlich unter dem Namen Mind Power zusammengefunden, um Fusion-Jazz zu spielen. Der Sprung von kopflastigen Jazz-Akkorden mit verminderter Quinte zu Songs wie "Attitude" und "Banned in D. C. " hätte anderen garantiert Bänderrisse gebracht.