Zu sehen ist vom Tempel und der Gottheit heute aber aus anderen Gründen nichts. Denn im 12. Jahrhundert eroberten Dänen Kap Arkona. Aus christlicher Überzeugung wurde der Bau abgerissen, die Holzfigur verbrannt und so die Christianisierung Rügens eingeleitet. Eine anstelle des Tempels errichtete Holzkirche ist inzwischen auch verschwunden. Mein Weg führt weiter Richtung Küste. Vorbei geht es an mehreren ehemaligen Leuchttürmen und Wetterstationen. Der bekannte Architekt Schinkel baute 1826 in norddeutscher Backsteingotik den Schinkelturm, auf dem ein Leuchtfeuer brannte. Heute ist im Turm ein Museum und eine Außenstelle des Standesamts. Vor dem Schinkelturm zeigen in den Boden eingelassene Tafeln die Namen der bisher hier getrauten Brautleute. Gleich daneben steht der 33 Meter hohe "Neue Leuchtturm". Er wurde 1902 gebaut und ist bis heute in Betrieb. Königstreppe am Kap Arkona. Auch dieser Turm ist geöffnet; oben gibt es eine Aussichtsplattform. Der Fußweg zur Küste
230 Stufen für König Friedrich III. Steil führt die Königstreppe bergab.
- Königstreppe kap arkona 7
Königstreppe Kap Arkona 7
In Bezug auf Nacktheit waren die östlichen Deutschen schon
immer ein bißchen weniger verklemmt als die Wessis und das kann man
heute noch merken. Putgarten
Die
Massen von
Tagestouristen fallen gegen halb elf in den Ort ein, kaufen ihre Souveniers
und allen möglichen maritimen Schnickschnack und lassen ihr Geld in der
örtlichen Gastronomie. Sie verlaufen sich aber am Abend und dann wird
dieser Ort
sehr ruhig und schön. Königstreppe kap arkona te. Die Einwohner des Dorfs sind dann
aber immer noch in
der Minderheit, weil die meisten Häuser Ferienhäuser
sind, deren Besitzer nicht hier wohnen, sondern über ganz Deutschland
verteilt sind. Wenn man
später als sieben über die Dorfstraße läuft, werden die Bürgersteige
hochgeklappt und es tut sich nichts mehr - der Gelegenheitssäufer
findet noch nicht mal eine Kneipe, kann aber seinen Schlaftrunk im
Hotelrestaurant oder dem anderen Restaurant nehmen. Wer nicht seine Vorräte aus dem sechs
Kilometer entfernten Altenkirchen besorgt hat, hat Pech, doch
der Netto-, der Edeka-Supermarkt und die Tankstelle haben bis spät und
auch Sonntags geöffnet.
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Text und Fotos: © Martin Schlu 2011/12, Stand: 31. Juli