Klipsch hat sich mit der Erfindung des Klipschorn einen herausragend guten Ruf in Sachen Horndynamik erworben. Über die Jahre hinweg wecken die Hornlautsprecher des amerikanischen Herstellers konstant große Begehrlichkeiten bei HiFi-Fans jeden Alters. Im Test bei uns: die preiswerte Standbox Klipsch R-610F mit Tractrix-Horn. Das mit dem legendären Klipschorn ist schon eine ganze Weile her – 1946 war es, als Meister Paul Wilbur Klipsch sein Eckhorn erfand. Groß und wuchtig war das gefaltete Hornsystem, mit einem 15-Zoll-Treiber für die Tiefen, 2-Zoll-Horn für die Mitten und 1-Zoll- Horn für die Höhen. In überarbeiteter Form gibt es diese Legende auch heute noch zu kaufen. Vermutlich ist es das am längsten in Serie gefertigte Lautsprechersystem überhaupt. Bei unserem Testmuster Klipsch R-610F handelt es sich um einen konzeptionell anderen Lautsprecher. Hier kommt nur im Hochtonpart ein Horn zum Einsatz. Seit vielen Jahren setzt der Hersteller zu diesem Zweck sein "Tractrix- Horn" ein. Im Tiefton geht Klipsch bei der R-610F den einfacheren Weg und nutzt das Bassreflexprinzip.
Klipsch R 620F Erfahrungen Price
Labor Die Klipsch R- 610F zeigen sich im Mittel ausgewogen und überzeugen mit einem sehr guten Abstrahlverhalten auch abseits der Hauptachse. Mit etwa 90 dB/1 W/1 m verfügt der Bassreflex-Zweiwegelautsprecher über einen recht hohen Wirkungsgrad. Das Ausschwingverhalten ist unkritisch und oberhalb von 1. 000 Hertz sogar vorzüglich. Oberhalb von 200 Hertz sind die Verzerrungswerte sehr niedrig, bei 1. 000 Hz guckt die K3-Kurve kurz über die 1-Prozent- Grenze. Klang Zum Hörtest stellen wir die Lautsprecher von Klipsch in unserem Hörraum an die übliche Position für Standboxen, das heißt mit viel Platz im Rücken und zu den seitlichen Begrenzungsflächen. Die R-610F drehen wir einen Hauch zum Hörplatz ein, so klingt's bei uns ideal. Wie kaum anders zu erwarten, legen die amerikanischen Lautsprecher im Hörtest ordentlich los und überzeugen mit ihrem kraftvollen Klang, der sehr lebendig und farbenfroh wirkt. Mit handgemachter Rockmusik liefern die Lautsprecher kernige Gitarrensounds, druckvoll federnde Bässe und deftig kickende Drums im Hörraum ab.
Und diese Feststellungen gelten nach wie vor, wenngleich die Klipsch R-610F ein extrem talentierter Kontrahent ist: Enormer Bassdruck, eine hervorragende Geschlossenheit des Klangbildes und eine Pegelfestigkeit, die selbst dann verblüfft, wenn man weiß, dass dieses Kapitel eine traditionelle Klipsch-Domäne ist. Von Saxx stößt die coolSOUND CX 70 zu uns, die mit ihrem Unibody-Gehäuse und den Chassis ohne sichtbare Schrauben sehr edel aussieht und so vom Finish her den Preis von 499 EUR/Stück auf jeden Fall rechtfertigt. Klanglich ist auch alles im grünen Bereich, homogen, detailreich und mit guter räumlicher Wirkung. Die R-610F macht im Bassbereich aber noch mehr Dampf und zieht auch bezüglich der Pegelfreudigkeit vorbei, ohne in anderen Belangen schlechter zu sein. Fazit
Kaum einer bietet so viel Box fürs Geld - die R-610F setzt sich an die Spitze der unteren Mittelklasse
Pegelfestigkeit und Grobdynamik setzen deutlich über die Preisklasse hinaus Maßstäbe. Die Klipsch R-610F gehen wie die sprichwörtliche Hölle.