MASCHA KALÉKO - DAS LETZTE MAL - YouTube
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Mascha Kaléko Das Letzte Mal En
Gedichtsinterpretation - "Kleine Auseinandersetzung" von Mascha Kaléko-Teil 1
Hallo, Ich mache dieses Jahr meine mittlere Reife und schreibe nächste Woche meine Deutschprüfung. Heute habe ich zur Übung diese Gedichtsinterpretation geschrieben und würde mal gerne eure Meinung hören aber bitte nur von denen, die sich auch wirklich auskennen, weil das ist sehr wichtig für mich. Vielen Dank im Voraus:) (Die Gedichtsinterpretation ist in drei Teilen weil sie sonst zu lange wäre): Kleine Auseinandersetzung Du hast mir nur ein kleines Wort gesagt, Und Worte kann man leider nicht radieren. Nun geht das kleine Wort mit mir spazieren Und nagt... Uns reift so manches stumm in Herz und Hirn, Den andern fremd, uns selbst nur nah im stillen. Das schläft, solang die Lippen es verhüllen, Entschlüpft nur unbewacht, um zu verwirrn. Was war es doch? Ein Nichts. Ein dummes Wort... So kurz und spitz. Leis fühlte ich das Stechen. In solchen Fällen kann ich selten sprechen, Drum ging ich fort. Nun wird ein Abend wie der andre sein.
Mascha Kaléko Das Letzte Mal Acquis
Fast muten die Zeilen an wie eine Selbstbeschwörung. Ängste plagen und belasten das Leben. Es sind Ängste ums Überleben: Wird genug da sein? Reicht das, was ich habe, bis zum Ende? Was, wenn ich etwas verliere? Kann ich etwas abgeben, wenn jemand etwas von mir wünscht oder fordert? Mit solchen Fragen treibt sich das Ich um und sagt dann selber: Lass sie sein. Es wird alles reichen. Es ist genug. Schau genau hin: So viel brauchst du gar nicht. Wenn du helfen kannst, hilf, schlussendlich gehört nichts wirklich dir. Und irgendwann trittst du die letzte Reise an. Sei darauf vorbereitet. Das Leben nimmt seinen Lauf und wir können wenig daran ändern. Statt aber zu geniessen, was gut ist, leiden wir durch unsere Ängste schon, bevor die Dinge eintreten, die wir fürchten. Wie hilfreich wäre hier eine gelassenere Sicht und vor allem auch das Wissen: Alles ist vergänglich, nicht nur Glück, auch das Leid. Die Botschaft erinnert an die Stoiker, allen voran Epiktet, welcher genau das als Rezept für ein gutes Leben anführt: Schaue auf dein Leben, schaue, was du in der Hand hast und was nicht.
Mascha Kaléko Das Letzte Mal 3
Ich werde fortgehn, Kind. Doch Du sollst leben
Und heiter sein. In meinem jungen Herzen
Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,
Und nun verlöschen meine Abendkerzen. Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,
Gesprochen ist das allerletzte Wort. Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen
Sing Du es weiter, Kind, denn ich muss fort. Den Becher trank ich leer, in raschem Zug
Und weiß, wer davon kostete, muss sterben …
Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben
Und all den Segen, den es in sich trug:
Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,
von dem in Sommernächten Psalmen tönen. – Nun sind die Tage wie geträumter Traum;
Und alle meine Nächte, alle – Tränen. Ich war so froh. Mein Herz war so bereit. Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben. In Deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,
soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben. Ich werde still sein; doch mein Lied geht weiter. Gib Du ihm deinen klaren, reinen Ton. Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn. Ich bin so müde – aber Du sei heiter.
Und dann geh die Dinge, die du selber ändern kannst, an, akzeptiere die anderen. Sich über diese aufzuregen wird nichts verändern, ausser dass du dir selber Leid zuführst. Es ist ein kleines Gedicht voller Moral und Lebensklugheit, ein Gedicht, das aufzeigen will, wie man auf eine gute und gelassene und zufriedene Weise durch das Leben kommt. Es ist ein Gedicht, das auf die Fallgruben des guten Lebens hinweist und Mittel an die Hand gibt, diese zu umgehen. Es ist sicher keine hohe Poesie, aber beschriebene Lebensklugheit. Es sind keine nie gehörten Ratschläge, aber man spürt aus jeder Zeile, dass sie aus dem eigenen fühlenden Herzen geschrieben ist, um andere fühlende Herzen zu finden und zu beruhigen (und das eigene wohl damit). Das macht dieses Gedicht so menschlich, so tröstlich. _____ * zitiert nach "Die paar leuchtenden Jahre" © 2003 dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München – zu kaufen direkt beim Verlag: HIER
Philosophien und Autorin - Gerechtigkeit, Freiheit sowie die Möglichkeit, ein gutes Leben für alle in einer überlebenden Welt zu erreichen, sind meine Themen.