Ännchen von Tharau von Simon Dach
1
Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,
2
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. 3
Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
4
Auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz. 5
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
6
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! 7
Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
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Wir sind gesinnt, beieinander zu stahn. 9
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
10
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein. 11
Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
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hat ihn erst Regen und Sturmwind gebeugt,
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So wird die Lieb' in uns mächtig und groß
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Durch Kreuz, durch Leiden und traurigem Los. 15
Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
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Lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt;
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Ich will dir folgen durch Wälder und Meer,
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Eisen und Kerker und feindliches Heer. 19
Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
20
Mein Leben schließ' ich um deines herum. 21
Was ich gebiete, wird von dir getan,
22
Was ich verbiete, das lässt du mir stahn.
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Was hat die Liebe doch für ein Bestand, Wo nicht ein Herz ist, ein Mund, eine Hand? Wo man sich peiniget, zanket und schlägt, Und gleich den Hunden und Katzen begeht. Ännchen von Tharau, das wolln wir nicht tun; Du bist mein Täubchen, mein Schäfchen, mein Huhn. Was ich begehre, begehrest du auch, Ich lass den Rock dir, du lässt mir den Brauch. Dies ist dem Ännchen die süßeste Ruh', Ein Leib und Seele wird aus Ich und Du. Dies macht das Leben zum himmlischen Reich, Durch Zanken wird es der Hölle gleich. Simon Dach (1605 – 1659) Gerne können Sie EPOCH TIMES auch durch Ihre Spende unterstützen: Jetzt spenden!
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Ännchen von Tharau ist's die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet, in Lieb und in Schmerz
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut. Käm' alles Wetter gleich auf uns zu schlah'n
Wir sind gesinnt, beieinander zu stah'n. Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein. Recht als ein Palmbaum über sich steigt,
Je mehr ihn Hagel und Regen angreift:
So werd' die Lieb in uns mächtig und groß,
Durch Kreuz, durch Leiden, durch allerlei Not. Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt:
Ich will dir folgen, durch Wälder, durch Meer,
Durch Eis, durch Eisen, durch feindliches Heer. Ännchen von Tharau, mein' Sonne, mein Schein,
Mein Leben schließ' ich in deines hinein. Anna Neander, Tochter des Dorfpfarrers Andreas Martin Neander in Tharau (Vladimorovo) – ca. 4 km westlich der Haupstraße Königsberg-Preußisch-Eylau (A 195) auf der Höhe von Wittenberg (Nivenskoe) – wurde hier 1619 geboren und in der Dorfkirche getauft.
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auch: "Annchen von Tharau" oder "Anke van Tharaw"
Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb' und in Schmerz. Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut! Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlahn,
Wir sind gesinnt, beieinander zu stahn. Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
Soll unsrer Liebe Verknotigung sein. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
hat ihn erst Regen und Sturmwind gebeugt,
So wird die Lieb' in uns mächtig und groß
Durch Kreuz, durch Leiden und traurigem Los. Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
Lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt;
Ich will dir folgen durch Wälder und Meer,
Eisen und Kerker und feindliches Heer. Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn,
Mein Leben schließ' ich um deines herum. Was ich gebiete, wird von dir getan,
Was ich verbiete, das lässt du mir stahn. Was hat die Liebe doch für ein Bestand,
Wo nicht ein Herz ist, ein Mund, eine Hand?
Das lässt draus schließen, dass seine Gefühle gegenüber Ännchen stärker sind als ihre, beziehungsweise, dass er welche hat, sie aber keine. Der Verfasser begann mit dem Wort "Mein Leben" das erst mal in Vers 2, das letzte Mal verwendet er es im letzten Vers, somit bilden diese einen Rahmen um das Gedicht. Zusammenfassend ist zu sagen, dass das Gedicht während des 30-jährigen Krieges geschrieben wurde. Daher ist es sehr bewundernswert, dass ein Mensch in solchen Zeiten noch an der Liebe festhalten kann. Hinzu ist zu erwähnen, dass die Gefühle des Autors, die er für Anna empfindet, nicht erwidert werden. Das geht aus dem Kontext hervor, denn in diesem wird erwähnt, dass Anna gerade einen Pastor in einer Kirche heiratet.