Durch den Widerruf seiner Theorie ist Galilei als Verbrecher zu deklarieren, da er die Wahrheit kennt, aber aus menschlicher Schwäche und Angst vor Konsequenzen seine Theorie widerruft. Bertolt Brecht möchte somit ausdrücken, dass Wissenschaftler nicht für ihre Forschungen verantwortlich sind sondern auch für alle Konsequenzen. Zunächst wirkt Galilei als Held in Brechts Werk, aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass Galilei zu feige ist um hinter seinen Forschungen zu stehen wodurch er auch seine Mitmenschen enttäuscht. Die nächste Wende kommt jedoch indem Galilei heimlich weiter an seinen Werken arbeitet und diese letztendlich an Andrea aushändigt. Andrea bringt die Werke über die Grenze um Galileis Lehre weiter zu verbreiten. Galilei kämpfte somit bis zum Schluss darum, dass seine Werke unter das Volk gelangen. Wenn man das "Das Leben des Galilei" heute betrachtet übermittelt es mir, dass jeder Mensch für seine eigene Denkweise verantwortlich ist. Was bedeuten soll, dass wir uns neuen Theorien gegenüber nicht sofort verschließen sollten.
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Am Anfang ahnt er nicht, welche Folgen seine Entdeckung für die Kirche haben wird. Doch als die Inquisition ihn verfolgt, da die Kirche in ihm einen Feind sieht, gerät er in einen Konflikt mit sich selbst. Galilei will weder der Kirche noch der Wissenschaft den Rücken zukehren und glaubt fest daran, dass beides miteinander vereinbar ist. Auch andere Charaktere im Drama versuchen für sich selbst, die Frage zu beantworten, inwieweit sich Glaube und Wissenschaft ergänzen oder widersprechen. Der Mönch zweifelt während des Gesprächs mit Galilei zum einen an der Kirche, zum anderen an der Wissenschaft. Auch Kardinal Barberini ist hin- und hergerissen. Zum einen muss er als Papst die Interessen der Kirche vertreten. Zum anderen beschäftigt er sich selbst mit Mathematik und ist von Galileis Arbeit angetan. Letztendlich lässt sich Barberini aber auf die Seite der Kirche ziehen und wirft Galilei in den Kerker. In deiner "Leben des Galilei" Interpretation kannst du also auf den Konflikt zwischen Wissenschaft und Kirche eingehen.
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Allgemein ist seine Sprache verständlich jedoch merkt man, dass er auf sprachliche Genauigkeit besteht um sein Gegenüber überzeugen zu können. Der Satzbau ist je nach Protagonisten unterschiedlich kurz oder lang, jedoch nach mehrmaligem Lesen meist zu verstehen. Des Öfteren macht Brecht Gebrauch von Reimen oder Redewendungen in Szene 4 "Das Alte sagt: So wie ich bin, bin ich seit je. Das Neue sagt: Bist du nicht gut, dann geh. " (S. 42, Z. 6-7). Dieser Reim weist uns voraussichtlich darauf hin, dass Szene 4 sich mit etwas Altem und etwas Neuem befassen wird. Brecht versucht sein Stück und die Sichtweise noch bildlicher darzustellen indem er sich Metaphern zunutze macht "Die Wahrheit ist das Kind der Zeit[…]"(S. 51, Z. 4). In Szene 4 wird an mehreren Stellen sehr deutlich, dass die Gelehrten sich nicht von einer neuen Theorie überzeugen lassen wollen. Es ist ein deutlicher Argumentationsstrang zu erkennen, da Galilei immer wieder versucht überzeugende Argumente für seine Theorie zu finden, diese aber meist durch die Gelehrten infrage gestellt werden indem sie ihre Argumente dagegen äußern.
Dies nutzt sein Gesprächspartner aus und hinterfragt provokativ mithilfe einer Frage, ob die Gläubigen am Glauben zweifeln sollten (vgl. Nichtdestotrotz verteidigt der Papst Galilei und verbildlicht seine bedeutende Rolle als "größter Physiker" (s. 18) anhand der Metapher 2 "Licht Italiens" (s. 7). Zudem zählt er die Unterstützer Galileis auf, wie Versailles und Wien (vgl. ). Die dabei verwendete Anapher 3 verdeutlicht die schwerwiegende Rolle und Machtstellung dieser Mitstreiter und den damit einhergehenden guten Ruf Galileis im mächtigen Ausland. Somit ruft der Papst autoritär "Hand weg von ihm! " (s. 8) aus, was als verteidigende Maßnahme dient. Nichtsdestotrotz versucht der Kardinal seinen Gesprächspartner zum Handeln zu bewegen und spielt auf die einhergehenden Folterinstrumente an (vgl. 19), mit denen Galilei zum Schweigen gebracht werden könne. Doch der Papst verweist auf die Tugend Galileis und verbietet dominant, jene Widersprüche entgegen zu bekommen (vgl. 20), wo doch Galilei in seinem Buch "das letzte Wort nicht [der] Wissenschaft, sondern [dem] Glaube" (s. 4) gelassen habe (vgl. 8).