Wie kann man nun Abhilfe schaffen, damit diese Verhaltensauffälligkeit, welche im Krankheitsverlauf einer Demenz sehr oft vorkommt nicht in einem Konflikt endet? Zunächst ist es wichtig, sich in den Anderen hineinzuversetzen und sich zu fragen: was steckt hinter dieser Aussage, was will diese Person damit ausdrücken, in welcher Situation wird dieser Satz ausgesprochen oder weshalb versucht der Mensch mit Demenz zu flüchten. Die Mutter wollte zu Hause entbinden, aber als ihre Fruchtblase platzte, spürte sie etwas Seltsames - YouTube. Was bedeutet "Ich will nach Hause" sehr oft? Ich möchte in mein altes Leben zurück, in eine Zeit, in der ich noch selbstständig war und nicht für viele Dinge Unterstützung gebraucht habe; in eine Zeit, in der ich meine Wünsche und Bedürfnisse einfach ausgesprochen habe und nicht so wie heute gegen meinen Willen irgendwelche – für mich meist unverständliche – Handlungen gesetzt werden. In Pflegeheimen kann der Satz "Ich will nach Hause" bedeuten: Ich vermisse die Geborgenheit und Aufmerksamkeit. Oft sehnen sich diese Menschen in ihre Kindheit zurück, wo die Fürsorge der Eltern ihnen Sicherheit gegeben hat.
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Zugegeben, dies fällt einem gesunden Menschen verständlicherweise manchmal schwer, weil Sie ja nun mal genau wissen, dass Ihre Oma schon seit Jahren nicht mehr lebt, um bei eingangs erwähntem Beispiel zu bleiben. In der Regel meinen es Angehörige nur gut mit dem Erkrankten und versuchen eine solche Situation beispielsweise mit Sätzen wie: "Jetzt setz Dich doch erst einmal und lass uns einen Kaffee trinken" zu entschärfen. Aber vermutlich wird genau dies Ihre Mutter nicht beruhigen, denn sie will jetzt keinen Kaffee. Sie will nach Hause. Nein, sie muss sogar nach Hause, weil sie sonst zu spät zum Essen kommt und womöglich Ärger droht. Also würde diese Antwort Ihre Mutter nur noch aufgebrachter machen und mitunter sogar aggressiv, weil sie sich total unverstanden fühlt. Demenzkranke sagen oft: "Ich will nach Hause". Aus der Sicht des Erkrankten
Nehmen Sie also die Gefühle Ihrer Mutter ernst und gehen Sie darauf ein. Versuchen Sie sich einmal in die Lage Ihrer demenzkranken Mutter zu versetzen. Jürgen Gerz, Einrichtungsleiter des AWO Seniorenzentrums Laubach in Koblenz beschreibt die Gefühlswelt eines Erkrankten so: "Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem Berliner Hauptbahnhof und müssen Ihren Zug bekommen, weil Sie zu einem Termin müssen, von dem Ihre weitere berufliche Zukunft abhängt.
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So können auch Sie wieder Kraft tanken. Betreuungsnachmittage für Menschen mit Demenz, Tagespflegeeinrichtungen oder auch Hausbesuche können Sie zudem kurzfristig entlasten, sodass auch Sie Ihre eigenen Termine wahrnehmen können oder sich einfach einmal eine verdiente Pause gönnen. Holen Sie sich Hilfe
Eva Neef, Leiterin der Demenzberatungsstelle im AWO Seniorenzentrum Laubach in Koblenz rät: "Demenzberatungsstellen der freien Wohlfahrtsverbände sind gute Anlaufstellen. Pflegeheim mutter will nach hause full. Hier finden Angehörige, Hilfe, Unterstützung, Informationen zu Entlastungsangeboten, Trost und Tipps für ein empfehlenswertes Verhalten. Korrigieren, ermahnen oder den Erkrankten mit seinen Defiziten konfrontieren, all dies sind Verhaltensweisen, die betroffene Angehörige vermeiden sollten. In der Theorie klingt dies natürlich erst einmal einleuchtend und einfach aber richtiges Verhalten in die Tat umzusetzen ist manchmal schwierig, wenn man selbst traurig, verzweifelt oder auch einmal wütend ist. Wir versuchen in unserer Demenzberatungsstelle allen betroffenen Angehörigen Hilfestellung im Umgang mit dem Erkrankten zu geben, Entlastungsangebote auszuschöpfen und sind manchmal auch einfach nur Zuhörer. "
Wer die Karriereleiter um eine weitere Stufe nach oben klettern möchte, möchte vielleicht anerkannt werden. Was sind die Wünsche eines dementen Menschen im Altenheim, der nach hause möchte? Das gilt es herauszufinden…
Möchte er geborgen sein? Will er seine Ruhe haben? Um das herauszufinden, stelle ich Fragen. Ich achte darauf, ob Frau Hild ihr Gesicht verzieht – und wie sie ihre Arme bewegt. Angehörige und Demenz. Vielleicht sagt sie auch etwas, das mich auf die richtige Fährte führt. Hilfe holen
Die Situation kann es entspannen, wenn ich mich frage: Woher kann weitere Hilfe kommen? Vielleicht hat mein Gegenüber einfach Hunger – und mit einer Extraportion Spaghetti sind alle Probleme erledigt. Oder kann man andere Bedürfnisse stillen? Vielleicht gibt es bei Frau Hild auch körperliche Ursachen, die man noch genauer abklären kann. Eine weitere wichtige Frage: Hat sie Bedarfsmedikamente, die ihr in dieser Situation vielleicht helfen, zur Ruhe zu kommen? In der beschriebenen Situation wusste ich alleine nicht mehr weiter.