↑ Zur Person, vgl. Patrick Golenia, Kristina Kratz-Kessemeier, Isabelle Le Masne de Chermont: Paul Graupe (1881–1953): Ein Berliner Kunsthändler zwischen Republik, Nationalsozialismus und Exil. Mit einem Vorwort von Bénédicte Savoy. Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag 2016 ( Online-Teilansicht)
↑ Zur Person Hermann Ball (gest. 1924), vgl. : Auktionshäuser in Berlin (Abschnitt: "Hermann Ball"). ↑ Vgl. beispielsweise den Katalog Die Sammlung Prinz Friedrich Leopold von Preussen mit Beiträgen aus deutschem Fürsten- und Berliner Privatbesitz. Tiergartenstraße 4 berlin. Berlin 1931 (Versteigerung am 27. und 28. November 1931) – Digitalisat
↑ Die Geschichte der Villa an der Tiergartenstraße 4 (Matthias Liebermann)
↑ Stefanie Endlich, Sigrid Falkenstein, Helga Lieser, Ralf Sroka (Verlagslink)
↑ Annette Hinz-Wessels (Verlagslink)
↑, abgerufen am 16. April 2017
↑ Gedenk- und Informationsort für die Opfer der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde. Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, abgerufen am 16. April 2017.
Biesdorfer Anwohner Genervt: Meine Straße, Die Rennstrecke
04. 12. 2015, 08:23
| Lesedauer: 6 Minuten
Heute nicht mehr existent: das bürgerliche Repräsentations-
gebäude an der Tiergartenstraße 4
Foto: (Landesarchiv Berlin/Walter Köster
In einer Villa an der Tiergartenstraße in Berlin-Mitte organisierten die Nazis die "Euthanasie"-Morde. Darüber ist ein Buch erschienen. Vor etwas mehr als einem Jahr wurde in Berlin eine große Erinnerungslücke geschlossen, als an der Nordseite der Philharmonie in Tiergarten eine 24 Meter lange, blau gefärbte Glaswand der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die begleitende Ausstellung erinnert präzise und in allen schrecklichen Details an den Massenmord, den die Nationalsozialisten seit dem Kriegsbeginn im September 1939 an den Insassen von Heil- und Pflegeanstalten verübten und dem in ganz Europa mindestens 300. 000 Menschen zum Opfer fielen. NS Euthanasie im 3. Reich - Tiergartenstraße 4 Berlin. "Euthanasie-Programm" nannte man das im gewohnt zynischen Jargon der Täter, als hätte das griechische Wort für den "schönen Tod" etwas mit den Verbrechen zu tun, die man in seinem Namen verübte.
Sie stand unter der Führung des lärmenden Karl Ernst (1904–1934), der wiederum zum engsten Vertrautenkreis des SA-Chefs Ernst Röhm gehörte. Die Villa an der Tiergartenstraße 4 wurde damit auch Schauplatz des sogenannten Röhm-Putsches, mit dem Hitler sich die unliebsam gewordenen Funktionäre der SA vom Halse schaffte. Noch bevor die Eigentümer der Villa verfolgt und zum Verkauf gezwungen wurden, nahm die Auslandsorganisation der NSDAP in der Villa ihre Geschäfte auf. Die rechtmäßigen Eigentümer Manfred und Wilhelm Liebermann, Zeugen einer besseren Zeit, mussten in den Arbeitsbataillonen der Organisation Todt Dienst tun. POL-PDNR: Pressebericht der Polizeiinspektion Betzdorf vom 02.04.2022 | Presseportal. Schon seit dem Frühjahr 1940 war die Villa Organisationssitz einer "Geheimen Reichssache", hinter der sich die Verwaltung der NS-Euthanasie verbarg. Hinz-Wessels wendet sich mit Akribie den Tätern zu, dem Personal der Dienststelle ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Doch sie versäumt es nicht, auf die Opfer hinzuweisen, die am Ende dieser Arbeit standen. Etwa in Gestalt der Epileptikerin Charlotte U., die sich seit 1937 in Anstaltspflege befand und 1940 im Rahmen der "Aktion T4" mit nur 17 Jahren in der Tötungsanstalt Brandenburg/Havel mit Kohlenmonoxid umgebracht wurde.
Ns Euthanasie Im 3. Reich - Tiergartenstraße 4 Berlin
Tiergartenstraße - Berlin Lexikon
Tiergarten (Tiergarten-Süd),
führt am südlichen Rand des Großen Tiergartens entlang und reicht vom Kemperplatz bis zur Klingelhöferstraße. Sie heißt seit dem 8. 7. 1831 nach ihrer Lage am Rande des Großen Tiergartens. Von den zahlreichen Wohnhäusern und Villen, die einst die Straße säumten, ist heute nichts mehr vorhanden. Hier wohnten u. Biesdorfer Anwohner genervt: Meine Straße, die Rennstrecke. a. die Schriftsteller Hedwig Dohm, Joseph von Eichendorff, der Theaterleiter August Wilhelm Iffland, bei dem 1804 auch Friedrich Schiller (1759–1805) als Gast weilte, Leopold Ullstein, Georg von Siemens und der Bankier James Simon. In der Tiergartenstraße 4–4 A befand sich seit 1940 die Euthanasiezentrale, woran die Skulptur Berlin- Junction und eine in den Boden eingelassene Gedenktafel erinnern. Im Rahmen der Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin entstanden in der T. die Botschaft Italiens (Nr. 21 A–23), die Botschaft Japans (Nr. 24–27) und das Gästehaus der Friedrich Krupp AG (Nr. 30–32), heute befindet sich in dem denkmalgeschützten Komplex das Canisius- Kolleg.
Mehr als siebzig Jahre nach den
Verbrechen schulden wir ihnen endlich einen Platz im Gedächtnis
unserer Familien, im kollektiven Gedächtnis unseres Landes. " gesamter
Redebeitrag »
Gedenkort und
Lernort
Als ich 2014 anlässlich der Eröffnung am
Rednerpult in der Philharmonie stand, habe ich drei Wünsche
geäußert: " Möge der Erinnerungsort,
den wir hier eröffnen, ein Ort des Gedenkens aber auch des
Nachdenkens sein. Möge dieser Ort unseren Blick
schärfen auf eine Gesellschaft, die Menschen immer noch
allzu oft nach Kosten und Nutzen, nach ihrem vermeintlichen
Wert oder Unwert bemisst. Möge dieser Ort die Herzen
der Menschen berühren und etwas in ihren Köpfen bewegen und
so einen Beitrag leisten zur Gestaltung einer solidarischen
und inklusiven Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt und
Individualität und Vielfalt der Menschen wertschätzt. Eine
bessere Form des Gedenkens an die Opfer kann ich mir kaum
vorstellen. " gesamter Redebeitrag »
Als ich fünf Jahre später - am 30. August 2019
- am selben Ort stand und ein Grußwort sprechen durfte, habe ich
gefragt: "Sind meine Wünsche in Erfüllung
gegangen? "
Pol-Pdnr: Pressebericht Der Polizeiinspektion Betzdorf Vom 02.04.2022 | Presseportal
Polizeimeldung vom 06. 04. 2022 Mitte
Nr. 0748
Unbekannte beschädigten in der vergangenen Nacht in Tiergarten die Glasfront der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens. Der 61-jährige Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes der Landesvertretung bemerkte gegen 2. 40 Uhr drei Personen auf Fahrrädern in der Hiroshimastraße. Zwei Personen sollen mehrere mit Farbe gefüllte Plastikbecher gegen die Fassade geworfen haben, während die dritte Peron die Würfe fotografiert habe. Anschließend soll das Trio unter Zurücklassung eines Fahrrades in Richtung Tiergartenstraße geflüchtet sein. Alarmierte Einsatzkräfte stellten das Rad sicher. Die Ermittlungen dauern an und wurden von einem Fachkommissariat des Polizeilichen Staatsschutzes übernommen.
Die Opfer wurden so zu Gegenständen degradiert und ihre Ermordung als reiner Verwaltungsakt abgehandelt.