Endpunkt des Spaziergangs: Die Domäne Marienburg
Nicht weit entfernt von der Silberfundstraße, im Süden von Hildesheim, befindet sich die Domäne Marienburg. Schon als ich sie zum ersten Mal zufällig entdeckte, war ich ganz beeindruckt von der Anlage, die man schon von weitem erblickt. Sofort wollte ich mehr wissen über diese kleine Burg. Erstaunlicherweise wird sie seit 1996 von der Stiftung Universität Hildesheim als Kulturcampus genutzt. Hier befinden sich heute die Institute für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft und das Institut für Medien- und Theaterwissenschaft. Ich finde, dass das eine sehr ungewöhnliche, aber passende Nutzung für ein Gebäude wie dieses ist. Ort bei hildesheim tv. Ebenfalls spannend ist die Entstehung der Domäne. Wo heute Studierende lernen, dahin flüchteten früher die Bischöfe der Stadt. Im 14. Jahrhundert ließen die Bischöfe außerhalb der Stadt Fluchtburgen errichten, um den Spannungen zwischen dem Bischof und den Bürgern zu entgehen. Auch heute symbolisiert die Burg für mich einen Rückzugsort.
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Diese hier hätte auf jeden Fall einiges zu berichten, wenn sie es könnte und zwar von niemand anderem als Oskar Schindler. Oskar Schindler war ein deutscher Unternehmer der während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau Emilie etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten bewahrte. Doch was hat Schindler mit Hildesheim und vor allem der Göttingstraße zu tun? Die Erklärung ist einfach: Schindler verbrachte die letzten Wochen seines Lebens in einer Wohnung in der Göttingstraße und starb letztendlich am 9. Oktober 1974 im St. Bernward Krankenhaus. Weitere 29 Jahre später sorgte ein Fund auf dem Dachboden des Hauses in der Göttingstraße für großes Aufsehen. Ein Koffer gefüllt mit Dokumenten aus Schindlers Leben, darunter eine Originalliste von Namen aller von ihm geretteten Juden. Wir kennen diese Liste unter dem Namen "Schindlers Liste". Alle Orte im Landkreis Hildesheim - Orte-in-Deutschland.de. Das ist es also, was Hildesheim mit dem "unvergesslichen Lebensretter 1200 verfolgter Juden" verbindet.
Ich bin selbst erst vor rund sieben Monaten nach Hildesheim gezogen. Was mir dabei als Erstes ins Auge gefallen ist? Auf jeden Fall die wunderschönen Fachwerkhäuser, die Weltkulturerbekirchen und die Natur, mitten in der Stadt. Seitdem beschäftige ich mich jeden Tag mit Hildesheim und habe mich gefragt: Wie kann ich die Stadt noch besser kennenlernen und vor allem, was sieht man vielleicht erst auf den zweiten Blick? Orte mit ungewöhnlicher Geschichte: ein Spaziergang durch Hildesheim. Eins habe ich dabei auf jeden Fall erkannt: Hildesheim hält einige Orte bereit, die uns mit ihren ungewöhnlichen Geschichten überraschen. Begleite mich bei einem Spaziergang zu diesen Orten und tauche ein in die Vergangenheit der Stadt. Los geht's am Novotel – Die Sülte in Hildesheim
Eine ehemalige Psychiatrie, wo einst sogar Serienmörder untergebracht wurden, mitten in der Stadt? Der Gedanke klingt für mich sofort etwas gruselig. Ich stelle mir alte, schlichte Baracken vor, durch deren verstaubte Fenster man noch verlassene Behandlungszimmer erkennen kann. Man wird aber eines Besseren belehrt, sobald man vor dem prächtigen H-förmigen Gebäude der ehemaligen Anstalt steht und dem einladenden Eingangsbereich des Hotels "Novotel" entgegenblickt.