In diesem Artikel wird eine " Emilia Galotti Interpretation " eines speziellen Auftrittes vorgenommen. Wichtig ist zu wissen, das Lessing stets Kritik äußert und gesellschaftspolitische Misstände anprangert, was nicht zuletzt in der überspitzten Charakterisierung der Personen zum Ausdruck kommt. So ist auch in jeder Emilia Galotti Szenenanalyse immer diese Intention Lessings einzubringen sowie die allgemeine Epoche der Aufklärung. Wer übrigens nicht weiß, wie man eine Dramenanalyse bzw. Szenenanalyse vom Aufbau her zus chreiben hat, klickt einfach den verlinkten Artikel an und weiß danach GANZ SICHER Bescheid - dutzende KOmmentare bestätigen das. Los geht es mit unserer...
Emilia Galotti Interpretation & Szenenanalyse
Aufzug 1, Auftritt 6 (inkl. Interpretation und Charakterisierung)
Der 6. Auftritt im 1. Aufzug in Gotthold Ephraim Lessings Trauerspiel "Emilia Galotti" ist ein Dialog zwischen Marinelli, dem Kammerherrn des Prinzen, und Hettore Gonzagen, dem Prinzen, über die unangenehmen Staatsgeschäfte des Prinzen und seine Liebe zu Emilia Galotti.
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Marinelli jedoch beteuert, dass er nichts von der Liebe des Prinzen zu Emilia Galotti wusste und dass der Fürst nur keine Freunde hätte, da er keine haben wollte. Durch dieses Kommentar zeigt Marinelli, dass er gerne der Freund des Prinzen wäre, er ihn nur nicht lasse. Durch das Geständnis des Prinzen, wird außerdem das Machtverhältnis verschoben. Nun ist nicht mehr der Prinz der Herr und Marinelli der Diener, sondern, der Prinz wird zu einem Untegeben der verzweifelt auf eine Lösung Marinellis wartet. "Retten Sie mich, wenn Sie können;" (S. 11)
Das wird besonders im vierten Abschnitt (S. 13 – S. 18, Z. 15) dieser "Emilia Galotti Interpretation" verdeutlicht, in dem Marinelli dem Prinzen seinen Rat nahe legt: "Waren, die man aus der ersten Hand nicht haben kann, kauft man aus der zweiten. 15 ff. ) Der Prinz lehnt diesen Vorschlag angewidert ab, fragt allerdings weiterhin nach Marinellis Rat. Durch diesen ersten Rat von Marinelli, wird erst klar, wie durchtrieben er ist. Es liegt ihm mehr daran, den Grafen zu verletzen, als dem Prinzen zu helfen.
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Odoardo Galotti kommt am Tage der Hochzeit seiner Tochter zurück an den Hof und erfährt, dass sie sich in der Messe befindet. Bereits hier ist er erstmals besorgt über diesen umstand. Kurz darauf fragt Angelo Pirro, den Diener der Galottis, über die Hochzeitsgesellschaft aus und macht ihn zum Mitwisser über den Plan zur Entführung Emilias, der im Vorfeld von Marchese Marinelli entworfen wurde, welcher damit der Verzweiflung des verliebten Prinzen entgegen wirken wollte. Nach der ausgesuchten Textstelle gesteht der Prinz Emilia Galotti seine Liebe in der Kirche. Später erfolgt dann die verhängnisvolle Fahrt zum Hochzeitsort. Inhaltlich lässt das Gespräch sich in 5 Teile gliedern. Zunächst wird der momentane Verbleib von Emilia in der Messe behandelt. Die Standpunkte Odoardos und Claudias sind bereits hier eher gegensätzlich, denn Claudia hält ihn entgegen seiner Besorgnis davon zurück Emilia aus der Messe zu holen (S. 24, 25, Z. 31, 32, 33). Sie sieht darin eher eine Gefährdung Emilias.
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Doch Claudia gibt zu verstehen, dass sie sich damit nicht allzu sicher wäre. In einer rhetorischen Frage, "habe ich dir schon gesagt, dass der Prinz unsere Tochter gesehen hat? " (Z. 12-13), teilt sie Odoardo beiläufig mit, dass der von ihm verhasste Prinz ihre Tochter getroffen hatte. Dieser fragt entsetzt über diese Aussage nach, wo die beiden sich denn gesehen hätten (Vgl. 14) und gibt offensichtlich zu verstehen, dass er im Prinzen eine Bedrohung sieht. Claudia erklärt es ihm munter und führt aus, dass der Prinz sich gegen Emilia so gnädig bezeigte (Vgl. 16-17). Odoardo unterbricht Claudia mit der Repetitio 1 ihrer letzten Worte? (Vgl. 18). Claudia berichtet, dass Hettore sich lange mit Emilia unterhielt und wird erneut von ihrem Mann unterbrochen. Das Ganze wiederholt sich sowohl als sie schwärmerisch erzählt, dass der Prinz von ihrer Munterkeit und ihrem Witze bezaubert gewesen wäre, als auch, als sie betont, mit wie vielen Lobeserhebungen der Prinz von Guastalla von ihrer Emilia Galotti gesprochen hätte (Vgl. 19-26).
Emilia Galotti Analyse 2 Aufzug 6 Auftritt 18
Inhaltsangabe/Zusammenfassung, Szenen-Analyse und Interpretation
Lessing kritisiert in der Szene 1. 8 den Prinzen als Repräsentanten des Adels für seine egoistischen, skrupellosen und willkürlichen Eigenschaften. Gotthold Ephraim Lessings bürgerliches Trauerspiel "Emilia Galotti" aus dem Jahr 1772 lässt sich in die Epoche der Aufklärung zuordnen. In dem Werk geht es um den adeligen Prinzen, der die Bürgerliche Emilia Galotti kurz vor ihrer Hochzeit für sich gewinnen möchte. Dafür lässt er Emilia auf dem Weg zur Hochzeit entführen, wobei auch ihr geliebter ums Leben kommt. Später sieht Emilia keinen anderen Weg mehr als sich umzubringen um dem Prinzen zu entkommen. Mit dem Werk thematisiert Lessing den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum und kritisiert dabei beide Seiten. In dem achten Auftritt des ersten Aufzugs betritt Camillo Rota erstmals die Bühne um im Arbeitszimmer des Prinzen Staatsgeschäfte zu besprechen. Kurz vorher hat der Prinz erfahren, dass Emilia Galotti, die er begehrt, noch am gleichen Tag heiraten soll.
Doch im Gespräch kann man sagen, dass die größere und gewagtere Kritik von Odoardo kommt, was auf die Unterstellung der Frau unter dem Mann hinweist ( S. 24, 25). Im Allgemeinen ist der Dialog sehr Gefühlsgeladen. Vor allem Odoardo scheint von beginn an nervös, ungeduldig und besorgt, da er sich über den langen Ausgang Emilias beklagt (vgl. S. 24, Z. 35). Außerdem erkennt man an ihm eine konservative Seite, denn er beschert sich über den Umstand, dass Claudia Emilia die Erziehung von Vater und Mutter verwehrt hat ("…-fern von einem Manne und Vater, der euch so herzlich liebet" S. 16, 17). Eine gewisse Hitzigkeit und aggressive Stimmung kann man ebenfalls bei ihm feststellen. Er kommt schnell aus der Fassung und kritisiert Claudia brachial ( "O Claudia! Claudia! Eitle, törichte Mutter" S. 24, 25). Nachdem in Erfahrung gebracht wurde, dass der Prinz Emilia begehrt wandelt sich seine Stimmung in regelrechtes entsetzen und Wut (Hitzigkeit) (vgl. 30, 31). Claudias Gefühle scheinen einen regelrechte "Berg und Talfahrt" zu unternehmen.