20. September 2020, 19:00 Uhr
Mit: Sabra Lopes (Gesang), Christian Kullack (Gitarre)
Künstler ebenso wie Kulturrezipienten sind seit März in ein neues Dasein geworfen. Vom Anhaften und Loslassen. Kultur scheint nicht "systemrelevant", Angst vor Unwägbarem wechselt mit Ärger über Nicht-Ausgewogenheiten. Zeit, sich wieder einmal Gedanken über virusunabhängige Themen des Lebens zu machen, die ebenfalls reichlich Leiden, aber auch Chancen bereithalten: Verlust von Jugend, Buchstaben, Glauben und Liebe; aber auch die erlösende Befreiung von Lebensängsten und zementierten Illusionen. Eine musikalische Stunde gemeinsamen Sinnierens, Lachens und wohl dosierten Wehempfindens im Freien – auf, dass es wieder mehr in Gemeinschaft zu teilen gebe als Podcast-News und Fallzahlen! Musik und Wortgewandtes von Johann Sebastian Bach, Georges Bizet, Peter Hacks, Wolfgang Herrndorf, Friedhelm Kändler, Georg Kreisler, Mani Matter, Chavela Vargas, Konstantin Wecker, Hugo Wiener und weiteren.
Vom Anhaften Und Loslassen
Nur wer frei ist von aller Anhaftung, wird ganz frei sein für die Hingabe. Sonst liegen Schichten der Angst, des Verlustes, des Versagens oder was auch immer dazwischen. Diese Hindern uns bei der Hingabe. Loslassen hat auch etwas mit Reinigung zu tun. Mit rein sein, auch mit mir im Reinen. Eine Klarheit durchzieht uns dann. Der Moment ist einzigartig und nicht fälschbar. Und der Moment ist rein, frei von jeglicher Interpretation und Projektion. Das Hier und Jetzt ist eine göttliche Erfahrung, eine spirituelle wenn wir so wollen. Es ist Ekstase, die den Moment der sich ja ständig verändert begleitet, nein sogar durchströmt. Was kann uns Menschen mehr zueinander bringen als reine Ekstase. Klarheit und Reinheit. Fülle würde dann aus allen herausströmen. Fülle die keine Angst kennt, keinen Neid oder Zorn. Fülle die liebend ist, Wertschätzend und Respektvoll im Leben mit einander. Kein Mangel der Abhängigkeit. Wir alle würden Voll und ganz miteinander Leben und miteinander umgehen. Das ist es was Buddha möglichweise mit in Gleichmut leben gemeint hat.
Beschreibung
Die Buddhisten sprechen vom Nicht-Anhaften, hierzulande hat sich der Begriff des Loslassens etabliert. Es bedeutet, dass wir lernen, dass alles in unserem Leben vergänglich ist. An etwas festzuhalten, erzeugt Drama in uns und ist die Ursache von Leid und Problemen. Wir verlieren den Kontakt zur Gegenwart, klammern uns an die Vergangenheit oder verlieren uns in der Zukunft. Wir können also nur im Hier und Jetzt leben, wenn wir es lernen, loszulassen. Nur so sind wir von Moment zu Moment offen für neue Eindrücke und Erlebnisse. Und nur das Loslassen ermöglicht es uns, unsere Gedanken wie Wolken am Himmel auch wirklich ziehen zu lassen. Doch jeder der sich im Rahmen seiner eigenen Achtsamkeitspraxis mit dem Thema Loslassen beschäftigt hat, der weiß, wie schwer es ist, wirklich loszulassen. Hier möchte Ina Rudolph mit ihrem Arbeitsbuch für ein ganzes Jahr unterstützen. Hierfür hilft sie uns Monat für Monat das Konzept des Loslassens langsam zu verstehen und zu verinnerlichen.