Zwar versteht sich die Regierung und das Parlament als die (repräsentative) Vertretung des Volkes, deren ausdrücklicher Zweck darin besteht, den Mehrheitswillen des Souveräns umzusetzen. Dass dies jedoch tatsächlich geschieht, ist durch nichts garantiert; und die Verlockung, die vorübergehend übertragene Macht zu missbrauchen, ist umso größer, je weniger Kontrollrechte das Volk in der Hand hat und je mächtiger die Interessengruppen sind, welche die Regierung umlagern. "Nichts ist gefährlicher als der Einfluss privater Interessengruppen auf die öffentlichen Angelegenheiten", schrieb schon Jean-Jacques Rousseau im Jahre 1762. DUZ - „Säulen der Demokratie“. Somit legt sich die konkrete Überlegung nahe, ob nicht der souveräne Auftraggeber (das Volk) seinen Auftragnehmer (die Parlamente) jederzeit korrigieren können muss, wenn dieser nicht das macht, was den Bürgerinnen und Bürgern wichtig ist. Rousseau meinte, der Souverän müsse "die Macht, die er in die Regierung gelegt hat, einschränken, abändern und zurücknehmen können, wann immer es ihm beliebt. "
- Säulen der démocratie participative
Säulen Der Démocratie Participative
Ganz besonders, wenn eine kritische Masse erreicht wird, die schlimmstenfalls von politischen Entscheidungsträgern zusätzlich befeuert wird! Prof. Michael Butter, Experte für Verschwörungstheorien
Das Verhältnis von Demokratie und Wissenschaft hat sich in der Corona-Pandemie zwar nicht grundlegend verändert, aber die öffentliche Wahrnehmung der wichtigen Rolle, welche die Wissenschaft für ein demokratisches Gemeinwesen spielt, hat sich inmitten einer solchen Krisensituation intensiviert! Prof. Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Natürlich kommt es vor, dass wissenschaftlich belegte Tatsachen politisch nicht "opportun" sind. Je nachdem was und wie kommuniziert wird, kann die Nachricht – zumindest politisch gesehen – bisweilen eher Nachteile als Vorteile bringen. Was sind Merkmale einer Demokratie? - DemokratieWEBstatt.at. Auf der anderen Seite kann gute Politik ohne die feste Verankerung in der Wissenschaft nicht funktionieren! Prof. Karl Lauterbach, Epidemiologe und Bundestagsabgeordneter der SPD
Das Verhältnis zwischen Demokratie und Wissenschaft ist ja gerade in den letzten Monaten ganz besonders in den Fokus gerückt.
Von Jean-Jacques Rousseau stammt der hoch politische Gedanke: "Wenn man den Begriff in seinem strengsten Sinne nimmt, dann hat es niemals wirklich eine Demokratie gegeben – und es wird auch nie so weit kommen. " Für eine Weiterentwicklung der Demokratie sind drei Voraussetzungen notwendig: 1. Die Entwicklung eines Souveränitätsbewusstseins, 2. Die Wiederentdeckung des Subsidiaritätsprinzips sowie 3. Die Neubelebung der bürgerschaftlichen Partizipation. Souverän kommt vom lateinischen "superamus" und bedeutet "über allem stehend". Während im Absolutismus der Herrscher über allem stand, sollte es seit der Aufklärung und den bürgerlichen Revolutionen die breite Bevölkerung sein (vgl. GG Art. Säulen der démocratie participative. 20 Abs. 3: "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus"). Das Souveränitätsbewusstsein ist jedoch so schwach ausgeprägt, dass die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger damit zufrieden ist, über die Wahl von Parteien auf die demokratische Willensbildung einzuwirken. Doch ist diese repräsentative Demokratie zunehmend schwerfällig und unberechenbar geworden.