Elisabeth musste unbedingt um ihr Leben fürchten. Das musste sie auch angesichts des Herrschaftsanspruchs ihrer Cousine Maria Stuart, katholische Königin von Schottland, deren Hände bereits mit dem Blut ihres Ehemanns besudelt waren. Als es in Schottland zum Bürgerkrieg kam, floh sie nach England, wo sie nicht nur um Asyl nachkam, sondern auch klammheimlich die Übernahme der Krone betrieb. Maria Stuart | Münchner Kammerspiele | Veranstaltung in M.... Dies sollte mit Hilfe der katholischen Opposition in England, aber auch mit Verbündeten aus Spanien geschehen. Maria Stuart war für die Königin eine reale Gefahr und ihre Hinrichtung, die sie sich durch umstürzlerische Intrigen "redlich verdient" hatte, wäre ohne viel Aufheben geblieben, hätte Elisabeth ihre eigenen, sehr menschlichen Skrupel überwinden können. Dass und wie der Vollzug des Urteils stattfand ist echtes Weltbühnentheater. Schillers Drama, mit allen Facetten der Historie aufgeladen, ist fraglos ein großes Drama voller Aktualitäten, die man jedoch nicht einfach herausstellen kann, ohne dem Werk damit Gewalt anzutun.
Maria Stuart Kammerspiele Hamburg
Dem Ruhm von Frau Jelinek wird es nicht abträglich sein, wie die Geschichte ihrer literarischen Tätigkeit hinlänglich beweist. Wolf Banitzki
Ulrike Maria Stuart
von Elfriede Jelinek
Bettina Stucky, Hildegard Schmahl, Werner Rehm, Katharina Schubert, Sebastian Rudolph, Brigitte Hobmeier Regie: Jossi Wieler
Maria Stuart Kammerspiele Seeb
Schauspiel nach Friedrich Schiller
Wiederaufnahme
Spielzeitraum: ab 09. 11. 2017
Vorstellungsdauer: ca. 80 Minuten, keine Pause
"Regierte Recht, so läget Ihr vor mir / Im Staube jetzt, denn ich bin Euer König. " "
Der Konflikt der beiden Herrscherinnen Maria Stuart und ihrer Gegenspielerin Elisabeth I. beflügelt seit Jahrhunderten die Fantasie der Dichter und Geschichtsschreiber. Unzählige Stücke, Romane und Opern beschreiben das Schicksal der schottischen Königin, die nach jahrelanger Haft durch Elisabeths Befehl hingerichtet wurde. Maria stuart kammerspiele spielplan. Friedrich Schillers Bearbeitung des Stoffes gehört zu den wohl bekanntesten und thematisiert mit einer Zerrissenheit zwischen Emotionen und Staatsräson, Macht und Stolz, Zwang und freiem Willen ein zeitlos spannendes Thema. Die beiden Königinnen verkörpern verschiedene politische, gesellschaftliche, religiöse und sinnliche Ordnungen, allerdings vereint sie auch die Einsamkeit weiblicher Monarchen auf dem Thron Großbritanniens des 16. Jahrhunderts. Ausgehend von dem historischen Fall und in Analyse der Schiller'schen Vorlage hat das Team um Marie Bues im MARIA STUART-Stoff das Erzählen auf dem Theater selbst untersucht.
Maria Stuart Kammerspiele Kleinmachnow
V. )
2011 für die Produktion "Frost/Nixon"
Mit Dank an die Theaterwissenschaftlerin Dr. Barbara Müller-Wesemann, deren Aufsatz "Mit der Freude zieht der Schmerz treulich durch die Zeiten – Die jüdische Kulturgeschichte des Hauses Hartungstraße 9-11" dem obrigen Text zugrunde liegt. Der Aufsatz kann hier als Word Datei herunter geladen werden.
Maria Stuart Kammerspiele Spielplan
Seine (kaum verwunderlichen) Probleme mit dem Text in der Premiere waren unüberhörbar. Alles in allem begegnete dem Betrachter keine einzige Figur, die auch nur ansatzweise menschliche oder gar liebenswerte Eigenschaften hatte. Es lässt sich nicht verschweigen, dass Frau Jelinek einmal mehr ihre psychische Zerrissenheit zu einem Weltentwurf stilisierte, die wegen ihrer Abgekehrtheit und ihres menschlichen Defätismus erschreckte und frustrierte. Maria Stuart, Königin von Schottland | Neue Kammerspiele Kleinmachnow. Dabei weiß man doch, worum es eigentlich geht, wie der wärmstens empfohlene Artikel von Willi Winkler "Es geht etwas um in Deutschland" im Heft 10/07 der Kammerspiele beweist. Das Bedauerlichste an dieser ganzen Arbeit war wohl die inszenatorische Leistung durch Jossi Wieler. Er bewies wieder einmal die Fähigkeit, Texte in spannende Szenen umzusetzen und Schauspieler zu Höchstleistungen zu animieren. Die darstellerische Leistung aller Beteiligter war exzellent. Allein, der Sinn der ganzen Unternehmung bleibt fragwürdig. Das konnte auch Regisseur Wieler zwar nicht abwenden, aber doch hinreichend kaschieren.
Maria Stuart Kammerspiele Wien
Das Gemäuer aus betongrauen Kuben, das Kriegenburg, der hier wie meist sein eigener Bühnenbildner ist, errichtete, ist für beide Damen das gleiche. Darin bewegen sich auch der königliche Beraterstab aus Grafen und Baronen – alle sind sie Gefangene ihrer politischen Funktion im filigranen Netz der Machtspiele und Intrigen. Wolfgang Pregler als Talbot und Jochen Noch als Burleigh verstehen die Kunst, vom Hintergrund zur Rampe hin präsent zu sein. Maria stuart kammerspiele wien. Nur manchmal wird nervös herumgewuselt; meistens belauert man sich statisch gegenseitig. Ein Satz Elisabeths ist Kriegenburg besonders wichtig: "Was will das Volk? " Der geborene Magdeburger, Jahrgang 1963, inszeniert ein Stück deutscher Geschichte mit, in der auch aktuell darüber nachgedacht wird, was eigentlich das Volk will. Und was will das Publikum? Über das Verhältnis der Herrschenden über die Beherrschten zieht der Regisseur aber eine kunstinterne Metaebene ein und stellt die Frage: "Was will das Publikum? " Die historisierend hochgeschlossenen Kostüme mit den Halskrausen (Andrea Schraad), das künstliche Rezitieren und die feierliche Bewegungslosigkeit gehören zu einem abgefeimten Retro-Stil, der dem Volk im Parkett seine eigenen Vorstellungen einer "klassischen" Aufführungstradition um die Ohren schlagen will.
Eine kluge Inszenierung(…)"
Nachtkritik, 15. Juni 2015