Aufgrund der "Bestialität des Anstands" (93) und der Schikanen des Fürsorgesystems, das weiterhin, über die politischen Änderungen hinweg, nach dem Aufenthaltsort ihrer Familie gesucht hat, wird Sidonie jedoch 1943 ihren Pflegeeltern fortgenommen und zu ihrer leiblichen Mutter nach Tirol überstellt. Gemeinsam mit ihren Verwandten kommt sie kurz darauf nach Auschwitz, wo sie angeblich an Flecktyphus, tatsächlich aber an "Kränkung" (121) stirbt. Gegenübergestellt wird Sidonies Schicksal in einem kurzen Epilog der beinahe parallel verlaufenden Geschichte eines anderen Zigeunermädchens namens Margit, das die NS-Herrschaft überstanden hat, "weil zur rechten Zeit Menschen ihrer gedachten" (128). Trotz seiner Kürze schildert Abschied von Sidonie viel mehr als das Leben der Protagonistin: die politische und soziale Situation in Österreich von den späten 1910er Jahren bis weit in die Zweite Republik hinein, all dies dargestellt am Beispiel der Stadt Steyr. Anhand von einzelnen Schicksalen erzählt Hackl vom Elend der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, vom wirtschaftlichen Aufschwung und Niedergang in der Ersten Republik, von den politischen Auseinandersetzungen zwischen Schutzbund und Heimwehr, dem Austrofaschismus, der nationalsozialistischen Machtübernahme, dem Zweiten Weltkrieg und schließlich dem Beginn der Zweiten Republik, die von ihren politischen Altlasten überschattet wird.
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Josefa versucht Hilfe von Cäcilia Grimm zu bekommen, welche dies aber aus Angst vor den Nationalsozialisten ablehnt und Josefa zu ihrer Vorgesetzten Korn schickt. Korn wiederum belügt Josefa und behauptet, es handele sich hierbei um eine einfache Dienstanweisung. Eigentlich liegt es in der Hand von Korn, ob Sidonie von ihrer Pflegefamilie getrennt wird oder nicht. Trotzdem arbeitet Korn mit anderen Leuten darauf hin, Sidonie von der Familie Breirather zu trennen. 8. Kapitel Sidonie ist fröhlich am Tag vor ihrer Abreise. Sie hat keine Angst und sieht das am nächsten Tag bevorstehende Ereignis als ein Abenteuer an. Dass ihre Eltern verstohlen weinen bemerkt sie gar nicht. Von ihrer Familie und von Freunden wird sie mit allen möglichen Dingen beschenkt. Dann, am nächsten Tag, bringt Josefa Sidonie gemeinsam mit Cäcilia Grimm mit dem Zug nach Linz. Nun tritt erst der Zeitpunkt ein, an welchem Sidonie versteht, dass sie von ihrer momentanen Familie getrennt wird. Sie fängt an zu weinen und hält sich an Josefa fest, möchte sie nicht loslassen.
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Die Nachbarn ignorieren das Leiden von Hans und Josefa und tun so, als hätte es Sidonie noch nie gegeben. Nach dem Tod von Hans Breirather lassen seine Frau und Kinder auch den Namen von Sidonie auf den Grabstein meißeln. Nach seinem Vater versucht sich auch Manfred daran, den Gemeinderat von einer Gedenktafel für Sidonie zu überzeugen. Erst Erich Hackl, der Autor dieser Erzählung, konnte das Schweigen brechen, wodurch eine Gedenktafel an das Jugendheim in Letten angebracht wurde. Josefa Breirather wurde 88 Jahre alt und sah die Schuld bis zu ihrem Tod bei such. 11. Kapitel Der leibliche Bruder von Sidonie, Joschi Adlersburg, berichtet im Jahre 1988 von den wirklichen Ereignissen in Auschwitz. Sidonie ist eigentlich daran gestorben, dass sie die Trennung von ihrer Familie nicht verkraften konnte. Sie hörte auf zu essen und starb später an Unterernährung. Zum Ende des Buches gibt es noch eine Zusammenfassung von Sidonies Leben von Erich Hackl. Es wird einem als Leser verdeutlicht, dass nur ein paar Entscheidungen dass Schicksal eines einzigen Menschen besiegelt hatten.
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Das ist auch der Grund dafür, dass er eine Gefängnisstrafe zu verbüßen hat. Hans versucht seine Meinung so gut wie möglich zu vertreten und durchzusetzen. (,, Wer schweigt kann nichts verändern. " - Meiner Meinung nach ein Gedanke von Hans. ) Doch im Laufe der Zeit geht dieser Einsatz etwas verändern zu können irgendwie verloren. Sein Leben stagniert. Sidonie ist ein höfliches, hilfsbereites und nettes Mädchen. Sidonie macht den Menschen keine Vorwürfe, wenn sie Vorurteile auf Grund ihrer Hautfarbe haben. Eine Nachbarin von ihnen, sagt zur ihrem Mann, dass sie unter die Neger gefallen seien als sie Sidonie sieht. Sie merkt zu dem damaligen Zeitpunkt, dass sich die Welt um sie herum verändert. Die Trennung von Josefa, Hans, Manfred und Hilda fällt ihr sehr schwer. Sie kann einfach nicht verstehen wieso sie weggehen soll bzw. muss. Sidonie weiß nicht recht zu wem sie nun wirklich gehört. Aus diesem Grund wechseln ihre Aussagen zwischen, der dass sie die leibliche Tochter von Josefas ist oder, dass sie von Josefa gefunden worden ist.
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Von der eigenen Mutter vor einem Krankenhaus zurückgelassen, bekam es mit Hans und Josefa Breirather die besten Eltern, die es sich hätte wünschen können. Zudem einen Bruder und eine Schwester dazu. Alles hätte so schön weiter gehen können, wären nicht die dunklen Zeiten des Zweiten Weltkriegs gekommen und hätten Hitler und seine Nazionalsozialisten nicht bis nach Österreich gegriffen. Sie streckten ihre Arme nach einem Roma-Mädchen aus, trennten es von seiner Familie, um es angeblich endlich der echten Mutter, die letztendlich ausfindig gemacht werden konnte, zu übergeben. Und immer noch bestand die klitze kleine Möglichkeit das aufkommende Unglück in Glück zu verwandeln, wären da nicht ein schwacher Bürgermeister gewesen, ein überkorrekter Lehrer und Jugendamtmitarbeiter, die keine Empathie zeigen wollten. Und so nahm das Unausweichliche seinen Lauf und es kam dazu, wie es kommen musste. Menschen schauten dort weg, wo sie hätten hinschauen müssen. Menschen stellten sich blind, wo sie hätten die Augen öffnen sollen.
Sidonies Rachitis heilt aus. Kapitel 3
Am 12. 2. 1934 will Hans im Kreisgefängnis in Steyr seine Strafe antreten. Unterwegs schließt er sich aufständischen Arbeitern an, die sich Gefechte mit der Polizei liefern. Der Aufstand wird niedergeschlagen und Hans zu 18 Monaten Haft verurteilt. Josefa bringt die Kinder unter großen Anstrengungen allein durch. Auf Druck des Gefängnisseelsorgers tritt Hans in die Kirche ein; im Gefängnis holt er die kirchliche Trauung mit Josefa nach. Kapitel 4
Im März 1935 wird Hans vorzeitig entlassen. Ein Jahr später findet er wieder Arbeit als Schleifer. Er vereinsamt, weil viele seiner früheren Mitstreiter zu den illegalen Nationalsozialisten überlaufen. Josefa hat inzwischen ein weiteres Mädchen namens Hilde in die Familie aufgenommen. Cäcilia Grimm vom Jugendamt sieht regelmäßig nach Sidonie, der es in ihrer Pflegefamilie sehr gut geht. Die Behörde erstattet wegen Verletzung der Unterhaltspflicht Anzeige gegen Sidonies leibliche Eltern. Als man Anna Adlersburg aufgreift, bestreitet sie, Sidonies Mutter zu sein.