Unter großen Strapazen und riesiger Überwindung kam der Gipfel endlich in Sichtweite. Für das letzte Etappenziel musste ich noch einmal alle Kraftreserven zusammennehmen. Mir kam es vor als würde ich bereits das Fett aus meinen Ohrläppchen verbrauchen. Schließlich war es nicht mehr weit. Und doch, mit diesem Tempo und in einer solchen körperlichen Verfassung erscheinen einem 100 m wie eine Ewigkeit. Dann kamen wir an dem Punkt an, an dem es nicht mehr höher hinaus ging. Pik lenin bericht wikipedia. Endlich, nach 8 Stunden Aufstieg der Gipfel. Neben der Vermessungspyramide lies ich mich in 7. 134m Höhe in den harten Schnee fallen. Geschafft, ein unbeschreibliches Gefühl überkam mich. Erleichterung, Freude und ein unglaublich starkes Glücksgefühl übermannte mich förmlich. Wir gratulierten uns gegenseitig und genossen für kurze Zeit den Ausblick. Dann ging es auch schon wieder an den Abstieg. Ebenso anstrengend und langwierig, und sicher nichts zum chillen. Entkräftet aber sichtlich erleichtert stapften wir wieder hinunter ins Lager 3.
- Pik lenin bericht death
Pik Lenin Bericht Death
Mehrere Teams sollen verschüttet sein, man weiß noch nichts weiteres. (Später hören wir, dass niemand zu Schaden kam – unglaublich, wenn man das Video sieht) Der Weg über die Moränen zieht sich. Acht Stunden brauchen wir und sind komplett K. O., als wir endlich ankommen. Camp-Manager Artur, den wir schon von der Fahrt aus Osh ins Basecamp kennen, heißt uns mit Tee willkommen. Tag 6
Rasttag! Aber nicht ganz. Wir sind unruhig und nützen den Tag für Erkundungswanderungen auf den Gletschern rund um Camp 1. In einem Eisbruch üben wir Spaltenbergung. Wir haben für den Tag zu wenig Essen und Wasser eingepackt und kommen am Abend völlig dehydriert und ohne Energie ins Camp zurück. Pik lenin bericht. Tag 7
Erster Gang von Camp 1 auf Camp 2. Wir starten um 4:00 und finden uns an der ersten Steilstufe hinter vielen Seilschaften. Wir fühlen uns stark und überholen die meisten. Knapp über 5000m geht uns die Luft aus, wir fühlen uns schlapp und machen eine lange Pause auf einem riesigen Lawinenkegel. Die anderen Seilschaften überholen uns johlend.
Im Camp 2 bauen wir in Zeitlupe das Zelt auf, essen einen Snack und steigen nach einer Pause wieder ab ins Camp 1. Alles ist anstrengend. Tag 8
Gleiche Strecke nochmal. Wir gehen langsamer und fühlen uns auch bis ins Camp 2 stark. In der Bratpfanne zieht Raphi ein langes Shirt an, um sich vor der Sonne zu schützen. Pik lenin bericht. Er überhitzt komplett, liegt stundenlang im Zelt und reibt sich mit Schnee ab, um abzukühlen. Eine höhenkranke Bergsteigerin wird im Camp 2 mit Spritzen soweit animiert, dass sie, wenn auch wankend, wieder aufrecht steht, und schließlich ohne Stützen in einer Seilschaft Richtung Basecamp stolpern kann. Im abendlichen Schneetreiben steigen wir ein paar Meter weiter auf, Richtung 30 Years USSR Victory Peak. Tag 9
Wir steigen von Camp 2 bis ins Basecamp ab. Tag 10
Rasttag! Wir essen Wassermelone, kochen, hören Musik und spielen bei Regen und Hagel Karten. Tag 11
Zurück ins Camp 1. Der Weg fühlt sich heute um einiges leichter an, auch wenn unsere Rucksäcke genauso schwer sind wie vor sechs Tagen.