Hans Magnus Enzensberger
das ende der eulen
ich spreche von euerm nicht...
Zitatrang: 1 von 19
Das Ende Der Eulen Gedicht Youtube
Im Kern – Zu Hans Magnus Enzensbergers Gedicht "Das Ende der Eulen" aus Hans Magnus Enzensberger: Landessprache. – HANS MAGNUS ENZENSBERGER Das Ende der Eulen ich spreche von euerm nicht, ich spreche vom ende der eulen. ich spreche von butt und wal in ihrem dunkeln haus, dem siebenfältigen meer, von den gletschern, sie werden kalben zu früh, rab und taube, gefiederten zeugen, von allem was lebt in lüften und wäldern, und den flechten im kies, vom weglosen selbst, und vom grauen moor und den leeren gebirgen: auf radarschirmen leuchtend zum letzten mal, ausgewertet auf meldetischen, von antennen tödlich befingert floridas sümpfe und das sibirische eis, tier und schilf und schiefer erwürgt von warnketten, umzingelt vom letzten manöver, arglos unter schwebenden feuerglocken, im ticken des ernstfalls. wir sind schon vergessen. sorgt euch nicht um die waisen, aus dem sinn schlagt euch die mündelsichern gefühle, den ruhm, die rostfreien psalmen. ich spreche nicht mehr von euch, planern der spurlosen tat, und von mir nicht, und keinem.
Das Ende Der Eulen Gedicht
Hans Magnus Enzensberger:,, das ende der eulen"
ich spreche von euerm nicht,
ich spreche vom ende der eulen,
ich spreche von butt und wal,
in ihrem dunkeln haus. dem siebenfältigen meer,
von den gletschern,
sie werden kalben zu früh,
rab und taube, gefiederten zeugen
von allem was lebt in den lüften
und wäldern, und den flechten im kies
vom weglosen selbst, und vom grauen moor
und leeren gebirgen. auf radarschirmen leuchtend
zum letzten mal, ausgewertet
auf meldetischen, von antennen
tödlich befingert floridas sümpfe
und das sibirische eis, tier
und schilf und schiefer erwürgt
von warnketten, umzingelt
vom letzten manöver, arglos
unter schwebenden feuerglocken,
im ticken des ernstfalls. wir sind schon vergessen,
sorgt euch nicht um die waisen,
aus dem sinn schlagt euch
die mündelsichern gefühle. den ruhm, die rostfreien psalmen. ich spreche nicht mehr von euch,
planern der spurlosen tat,
und von mir nicht, und keinem. ich spreche von dem was nicht spricht,
von den sprachlosen zeugen,
von ottern und robben,
von den alten eulen der erde.
Das Ende Der Eulen Gedichte
ich spreche von dem was nicht spricht, von den sprachlosen zeugen, von ottern und robben, von den alten eulen der erde. Wie eine Alarmglocke dröhnend Als dieses Gedicht 1960 in Enzensbergers zweitem Gedichtband landessprache erschien, firmierte sein Verfasser unter dem Image eines angry young man, in dem er sich genauso gut verbergen konnte wie nun in der Maske des happy old snob. Aber kein Zweifel, lebte er wirklich in England, man hätte ihn dort längst als Poet und Lord ins Oberhaus gewählt, – und dann müßten er und wir uns überlegen, ob man ihn nun mit Sir Hans oder nicht besser als Sir Hans Magnus ansprechen sollte. Denn als Hänschenklein wollte er nie durch die Welt laufen. Wozu die längliche Vorrede? Um den gehörigen Abstand herzustellen zu einem gut vier Jahrzehnte alten Gedicht, das als ein unverkennbares Zeitgedicht die Frage stellt, ob und wie es denn überdauert hat. Jüngeren Lesern muß man womöglich schon entziffern, daß die alles verheerenden "feuerglocken" am Ende der zweiten Strophe den damals allgegenwärtigen Atombombenpilz metaphorisch verfremden, daß wir also ein Weltuntergangslamento im Schatten des Kalten Kriegs lesen.
(~15 Zeilen) von Rilke Des Volkslieds Ende (~80 Zeilen) von Johannes Rothen Das Ende des Festes (~7 Zeilen) von Meyer Anfang und Ende (~6 Zeilen) von Logau Mein Ende (~5 Zeilen) von Lichtenstein Des Farax Ende (~43 Zeilen) von Walling Das Ende Polens (~54 Zeilen) von Platen ende des herzens (~15 Zeilen) von Marmotier Anfang im Ende, Ende im Anfang (~2 Zeilen) von Reigersfeld Mit des Jahres Ende (~14 Zeilen) von Johann Meyer