Zwei Giganten der Moderne
Die Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung zeigte mit dieser Ausstellung erstmals eine Gegenüberstellung von Max Beckmann (1884–1950) und Otto Dix (1891–1969), zwei der bedeutendsten deutschen Künstler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Werke prägten maßgeblich das kulturelle Leben der Weimarer Republik (1919–1933), wurden dann von den Nationalsozialisten jedoch als »entartet« erklärt, was die Existenz der Künstler bedrohte. Über 180 Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aus wichtigen Museen und Privatsammlungen, unter anderem aus Amsterdam, Berlin, London, New York und Washington, veranschaulichten die künstlerische Entwicklung und Bandbreite dieser beiden Maler. Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit
Für Dix und Beckmann war der Erste Weltkrieg ein Initialerlebnis, das ihr Leben und Werk markant veränderte. Von hier aus entwickelten sie ihren jeweils unverkennbaren Stil. Bewusst entschieden sie sich gegen Expressionismus und Abstraktion und für eine Auseinandersetzung mit der erlebten, erschütternden Wirklichkeit – Otto Dix, indem er sich auf die Schattenseiten der zeitgenössischen Gesellschaft konzentrierte; Max Beckmann, indem er sich auf die Suche nach dem Unsichtbaren hinter dem Sichtbaren machte.
- Max beckmann ausstellung münchen 10
- Max beckmann ausstellung münchen 2020
Max Beckmann Ausstellung München 10
Wir freuen uns, nach langer Vorfreude, nun den hervorragend
bearbeiteten, neu editierten Katalog der Gemälde von Max Beckmann in Händen zu
halten. Gemeinsam mit Professor Maaz
von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen konnten wir in den voluminösen
Bänden blättern und sind stolz, den Versand dieser limitierten Edition von 200
Exemplaren zu betreuen. Seit Jahrzehnten gehören die
Gemälde von Max Beckmann zum festen Programm der Galerie Thomas. Seine Bilder
haben wir in Einzelausstellungen gezeigt und konnten auch viele bedeutende
Bilder in wichtige Sammlungen vermitteln. Von 843 Gemälden, die
Beckmann gemäß seiner eigenen Bilderliste zeitlebens gemalt hat, sind 706 in
großformatigen Farbabbildungen im neuen Katalog der Gemälde publiziert, 68 in
Schwarzweiß, nur 69 sind verschollen oder zerstört und wohl nie fotografiert
worden. Die Expertin Dr. Anja Tiedemann hat die Neuausgabe auf der Grundlage
des 1976 von Göpel veröffentlichten Werkverzeichnisses erarbeitet im Auftrag
der Kaldewei Kulturstiftung, Ahlen, in Zusammenarbeit mit der Hamburger
Kunsthalle und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – Max Beckmann Archiv,
München.
Max Beckmann Ausstellung München 2020
Diese informativen Texte zeigen, dass Lektüre und Bildbetrachtung verschmelzen können, ein intensiver Einblick in die Lebenssituation des Ehepaares möglich ist und gleichzeitig das epochale Schaffen des Künstlers erfahrbar wird. Die Bilderlisten Max Beckmanns, also sein persönliches Werkverzeichnis, enthalten zudem viele aufschlussreiche Informationen, wurden neu transkribiert und sind erstmals vollständig zugänglich. Den Gemälden zugeordnete QR-Codes führen zum digitalen Katalog () und verstehen sich als Verbindung zwischen Tradition und Innovation. Der Katalog entstand auf der Grundlage des 1976 von Barbara und Erhard Göpel veröffentlichten Werkverzeichnisses, das seinerzeit bei Kornfeld & Cie in Bern erschien. Aktualisiert, korrigiert und ergänzt von Anja Tiedemann wurde er initiiert, finanziert und ediert von der Kaldewei Kulturstiftung, Ahlen, in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kunsthalle und den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen – Max Beckmann Archiv, München. Die großformatige Publikation bietet nahezu 1.
Wussten Sie schon? Beckmann war ein athletischer Mann mit einem imposanten Kopf. Wenn er in Stimmung war, drückte er sich den Derbyhut fest auf den Kopf und schlug, ohne ihn zu verlieren, auf einer Wiese Rad, was er perfekt beherrschte.