Stefan Georges Gedicht symbolisiert die Wirkung des Erblühens und Erbleichens mit einer Zimmerpflanze, während Andreas Gryphius im irdischen Menschenlos nur das pure Elend sieht. Theodor Fontane schließlich gelingt es, zu diesem Thema eine so weise wie unbestreitbare Aussage zu formulieren. Des Menschen Alter
Ein Kind vergisst sich selbst; ein Knabe kennt sich nicht;
Ein Jüngling acht sich schlecht; ein Mann hat immer Pflicht;
Ein Alter nimmt Verdruss; ein Greis wird wieder Kind:
Was meinstu, was doch dies für Herrlichkeiten sind! ( Friedrich von Logau, 1605-1655)
Die blume die ich mir am fenster hege
Verwahrt vorm froste in der grauen scherbe
Betrübt mich nur trotz meiner guten pflege
Und hängt das haupt als ob sie langsam sterbe. Gedichte aus dem Leben. Um ihrer frühern blühenden geschicke
Erinnerung aus meinem sinn zu merzen
Erwähl ich scharfe waffen und ich knicke
Die blasse blume mit dem kranken herzen. Was soll sie nur zur bitternis mir taugen? Ich wünschte dass vom fenster sie verschwände.. Nun heb ich wieder meine leeren augen
Und in die leere nacht die leeren hände.
Gedichte Aus Dem Leben Eines Taugenichts Online
Mittags, der längst Erstarrten den Schnabel öffnend, erspäht' ich
Eine Fliege im Schlund, welche sie halb nur verschluckt. Diese zappelte noch, ich zog sie hervor, und, die Flügel
Trocknend im Sonnenstrahl, schwirrte sie bald mir davon. ( Friedrich Hebbel, 1813-1863)
Die unsere kleine Sammlung abschließenden Gedichte vom Leben wollen den Tod, ohne in transzendentes Jenseits zu verfallen, überwinden oder zumindest nicht als letztes Wort gelten lassen. Bei Hugo Hofmannsthal geschieht dies in einem animistischen Holismus, der legendäre chinesische Religionsgründer Laotse übt sich in Selbstentäußerung, während Friedrich Hölderlin die Vollendung seiner Poesie als Ziel und Gipfel des Lebens anstrebt. Sonett der Seele
Willensdrang von tausend Wesen
Wogt in uns vereint, verklärt:
Feuer loht und Rebe gärt
Und sie locken uns zum Bösen. Bott, T. A.: Gedichte aus dem Leben - Noel-Verlag. Tiergewalten, kampfbewährt,
Herrengaben, auserlesen,
Eignen uns und wir verwesen
Einer Welt ererbten Wert. Wenn wir unsrer Seele lauschen,
Hören wirs wie Eisen klirren,
Rätselhafte Quellen rauschen,
Stille Vögelflüge schwirren...
Und wir fühlen uns verwandt
Weltenkräften unerkannt.
Gedichte Aus Dem Lebens
(Copyright by Ernst Günter Wulff) *
Dankbarkeit
Dankbarkeit durchdringt wie Wasser jeden Bereich meines Seins, erreicht mich in der tiefsten Verzweiflung,
in den dunkelsten Gedanken. Dankbarkeit kann wie Wasser unglaubliche Kraft in mir freisetzen. Dankbarkeit ist meine Quelle der Freude. So wie Wasser Wellness sein kann, so ist Dankbarkeit Balsam für meine Seele. So wie Wasser reinigt, reinigt Dankbarkeit meine negativen Gedanken, legt um mein Herz ein Schutz vor Bitterkeit. Wie Wasser für Leben der ganzen Schöpfung sorgt, sorgt Dankbarkeit für Leben in mir. So wie man am Meer einen wunderbaren Weitblick hat, schenkt Dankbarkeit mir immer wieder neue Perspektiven. So wie das Meer Tiefe hat, so schenkt Dankbarkeit mir tiefe Verbund zu Menschen und der ganzen Schöpfung. Gedichte gegen Krieg, Gedichte aus dem Leben. So wie das Meer eine wunderbare Welt in sich trägt und so weit das Meer ist, so weiß meine Seele durch Dankbarkeit, dass es mehr gibt als das, was das Auge sieht und der Körper wahrnimmt. Ich wünsche dem Herzen, das erfüllt ist von Dankbarkeit woraus die Freude entspringt, auf das sie bewahrt bleibt vor Bitterkeit und Lebendigkeit erfährt.
(Bärbel Herfort) *
Von allen Dingen, die das Glück des Lebens ausmachen, schenkt
die Freundschaft uns den größten Reichtum. (Epikur,
341 - 270 vor Christus)
Ein Augenblick ist länger als ein Moment, denn er hat mit Sehen zu tun. (Bidu Werder)
Es ist besser, ein kleines Licht zu entzünden, als über
große Dunkelheit zu klagen. (Konfuzius, 551 - 479
vor Christus)
Wenn wir uns von unseren Träumen leiten lassen, wird der
Erfolg all unsere Erwartungen übertreffen. (Henry David
Thoreau, 1817 - 1862)
Kleine Erinnerung
Entreiße dem Strom der Zeit
Stunden dir zum Bewahren,
Leben ist keine Ewigkeit. Gedichte aus dem lebens. Viele verfolgen hartnäckig den Weg, den sie gewählt
haben, aber nur wenige das Ziel. (Friedich Nietzsche, 1844
- 1900)
Auch wenn Blumen verwelken, so bleibt doch immer die Blütezeit in der Erinnerung. (Bidu Werder)
Der Stein des Lebens!