"Bibliographische Angaben"
Titel
Vorstadt im Föhn
Untertitel
Gedichtinterpretation
ISBN / Bestellnummer
GM00175
Artikelnummer
Klasse
9, 10, 11, 12, 13
Reihe
Königs Erläuterungen Spezial
Verlag
C. Bange Verlag
Autor
Trakl, Georg
Schultyp
Gesamtschule, Gymnasium, berufliches Gymnasium
Autoren im Buch
Matzkowski, Bernd
Sprache
Deutsch
Erscheinungstermin
01. 01. 2011
Produkt Typ
PDF
Vorstadt Im Fhn Analyse
Vorstadt im Föhn
Am Abend liegt die Stätte öd und braun,
Die Luft von gräulichem Gestank durchzogen. Das Donnern eines Zugs vom Brückenbogen -
Und Spatzen flattern über Busch und Zaun. Geduckte Hütten, Pfade wirr verstreut,
In Gärten Durcheinander und Bewegung,
Bisweilen schwillt Geheul aus dumpfer Regung,
In einer Kinderschar fliegt rot ein Kleid. Am Kehricht pfeift verliebt ein Rattenchor. In Körben tragen Frauen Eingeweide,
Ein ekelhafter Zug voll Schmutz und Räude,
Kommen sie aus der Dämmerung hervor. Und ein Kanal speit plötzlich feistes Blut
Vom Schlachthaus in den stillen Fluß hinunter. Die Föhne färben karge Stauden bunter
Und langsam kriecht die Röte durch die Flut. Ein Flüstern, das in trübem Schlaf ertrinkt. Gebilde gaukeln auf aus Wassergräben,
Vielleicht Erinnerung an ein früheres Leben,
Die mit den warmen Winden steigt und sinkt. Aus Wolken tauchen schimmernde Alleen,
Erfüllt von schönen Wägen, kühnen Reitern. Dann sieht man auch ein Schiff auf Klippen scheitern
Und manchmal rosenfarbene Moscheen.
Vorstadt Im Föhn Analyse Technique
Details
Die Gedichtinterpretation zum Gedicht "Vorstadt im Föhn" aus dem Band Trakl. Das lyrische Schaffen aus der Reihe Königs Erläuterungen Spezial ist eine verlässliche und bewährte Interpretationshilfe für Schüler und weiterführende Informationsquelle für Lehrkräfte und andere Interessierte: verständlich, übersichtlich und prägnant.
Vorstadt Im Föhn Analyse Van
Trakl macht in diesem Gedicht sehr schön deutlich, wie ein warmer Wind auch in einer sehr ärmlichen und schmutzverseuchten Umgebung Menschen kurzzeitig dazu bringen kann, sich in die Vergangenheit
oder auch in andere Welten hinwegzuträumen. Unsere fünf entscheidenden Verständnispunkte
VP1: Was den Titel angeht, denkt man schnell an die billigeren und schlechteren Wohnverhältnisse in Vorstädten. "Föhn" ist
für Nicht-Bayern wahrscheinlich erst mal eine nicht so ganz klare Angelegenheit, man denkt an einen warmen Wind, der auch gesundheitliche Probleme verursachen kann. Später wird dann deutlich, dass er
auch eine Art inneren Aufwind mit sich bringt (15) und die Erinnerung befördert (20),
VP2: Die Strophen 2 und 3 zeigen dann vor allem die ungünstige Umgebung
VP3: und eine entsprechende soziale Notlage. VP4: Dazu kommen Umweltprobleme. VP5: Aber dieser Föhn sorgt anscheinend doch auch ein für ein bisschen Farbe und lässt Erinnerungen an bessere Zeiten hervortreten. Dazu kommt die Flucht in Traumwelten.
Vorstadt Im Föhn Analyse 1
1
Am Abend liegt die Stätte öd und braun,
2
Die Luft von gräulichem Gestank durchzogen. 3
Das Donnern eines Zugs vom Brückenbogen –
4
Und Spatzen flattern über Busch und Zaun. 5
Geduckte Hütten, Pfade wirr verstreut,
6
In Gärten Durcheinander und Bewegung,
7
Bisweilen schwillt Geheul aus dumpfer Regung,
8
In einer Kinderschar fliegt rot ein Kleid. 9
Am Kehricht pfeift verliebt ein Rattenchor. 10
In Körben tragen Frauen Eingeweide,
11
Ein ekelhafter Zug voll Schmutz und Räude,
12
Kommen sie aus der Dämmerung hervor. 13
Und ein Kanal speit plötzlich feistes Blut
14
Vom Schlachthaus in den stillen Fluß hinunter. 15
Die Föhne färben karge Stauden bunter
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Und langsam kriecht die Röte durch die Flut. 17
Ein Flüstern, das in trübem Schlaf ertrinkt. 18
Gebilde gaukeln auf aus Wassergräben,
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Vielleicht Erinnerung an ein früheres Leben,
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Die mit den warmen Winden steigt und sinkt. 21
Aus Wolken tauchen schimmernde Alleen,
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Erfüllt von schönen Wägen, kühnen Reitern. 23
Dann sieht man auch ein Schiff auf Klippen scheitern
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Und manchmal rosenfarbene Moscheen.
Vorstadt Im Föhn Analyse.Com
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Autor: Johann Wolfgang v on Goethe Werk: Der Erlkönig veröffentlicht: 1782 Gedichtform: Ballade Epoche: Sturm und Drang
Der Erlkönig
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm. Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Siehst Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? – Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –
"Du liebes Kind, komm, geh mit mir! Gar schöne Spiele spiel ich mit dir; Manch bunte Blumen sind an dem Strand, Meine Mutter hat manch gülden Gewand. " Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht, Was Erlenkönig mir leise verspricht? – Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind; In dürren Blättern säuselt der Wind. –
"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn Und wiegen und tanzen und singen dich ein. " Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort Erlkönigs Töchter am düstern Ort?