"Guter Geschmack interessiert mich nicht", soll dieser gekontert haben. Zu Deutschland hatte Gianni Versace übrigens eine besondere Verbindung: Seine erste Modenschau zeigte er 1978 nicht in Mailand oder Florenz, sondern in Lippstadt in der westfälischen Provinz – auf Einladung des Einzelhändlers Albert Eickhoff, der als sein Entdecker gilt. Zudem fand die letzte, selbst kuratierte Ausstellung des Modeschöpfers 1994 in Berlin statt. Mehr als zwei Jahrzehnte später findet diese nun ihre Fortsetzung. "Gianni Versace – Retrospective" ist bis zum 13. April 2018 im Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin zu sehen.
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Gianni Versace Ausstellung Berlin
Versace steht auf diese Duft-Fläschchen. Quelle: Pixabay
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Gianni Versace war 1994 zuletzt in Berlin und so begeistert, dass er wiederkommen wollte. Doch dann wurde er drei Jahre darauf vor seinem Hauses in Miami, im US-Bundesstaat Florida, ermordet. Ende Januar 2018 startet dafür im historischen Kronprinzenpalais Unter den Linden und also mitten in Berlin eine Ausstellung mit vielen Sammlerstücken des verstorbenen italienischen Designers. Zu den Exponaten gehören Unikate und Kreationen für Stars – darunter für Prince, Madonna und Elton John sowie für Models wie Claudia Schiffer und Naomi Campbell. Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3, 10117 Berlin
Eröffnung: 30. Januar 2018
Öffnungszeiten: montags bis freitag von 10 bis 19 Uhr, samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen von 10 Uhr bis 21 Uhr. Eintritt: 14 Euro (normal), Jugendliche bis 19 Jahre, Studenten, berlinpass-Inhaber zahlen 11 Euro. Der Eintritt für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr ist frei.
Gianni Versace Ausstellung Pictures
Sie zeigt anhand ikonografischer Werke seiner Mode und seines Interieur Designs die gestalterischen
Einflüsse der italienischen und europäischen Kulturgeschichte auf seine Arbeiten. Sie löst damit seine Komplexität und Opulenz in nachvollziehbare Sequenzen auf, ohne den emotionalen Rahmen für
das Verstehen dieses großen Designers ausser Acht zu lassen. Gezeigt wird in erweiterter Form die bereits legendäre «Shirt-Army» aka Selfie-Station seiner Seidenhemden unserer Berliner Ausstellung, deren Bilder inzwischen Teil des Kanons der
Versace-Visualität geworden sind. Es ist ein mutiger Schritt vom Kronprinzenpalais an der Straße Unter den Linden in Berlin ins MAC Museum Art & Cars nach Singen. Dieser Schritt wird
aber motiviert durch das hohe Engagement der Stifter des MAC Museums Art & Cars und der exzellenten, beeindruckenden Architektur des Gebäudes, das die Frankfurter Allgemeine mit dem
Guggenheim-Museum in Bilbao verglich. Die Ausstellung «Gianni Versace Retrospective» wird ein Anlaufpunkt für die Freunde der Mode Gianni Versaces, für Fashionistas, design- und kulturaffine Menschen.
Dem Italiener gelang es, verschiedene Kunstformen in ungeahnter Weise miteinander zu vereinen. Alle in der Ausstellung gezeigten Objekte sind Originale und stammen aus internationalen Privatsammlungen. Selbstbewusstsein und Supermodels Gianni Versace (1946-1997) war ein Pionier in der Welt der Mode. Er durchbrach das klassische Männer- und Frauenbild, entwarf Kleidung für beide Geschlechter und ließ Sexualität und Macht in seine Kreationen einfließen. Seine offene Homosexualität machte ihn zu einer wichtigen Figur in der LGBTQ-Bewegung. Er trug zum Selbstbewusstsein von Frauen bei, indem er ihren Körper nicht verhüllte. Als geschickter Marketeer zog er nicht nur prominente Persönlichkeiten an, die für seine Marke warben, auch unbekannten Models verhalf er zu Berühmtheit. So haben Naomi Campbell, Claudia Schiffer und Cindy Crawford ihren Status als Supermodel Gianni Versace zu verdanken. Für seine Werbekampagnen engagierte er tonangebende Fotografen wie Richard Avedon, Helmut Newton, Peter Lindbergh und Bruce Weber.