Schritt: Ein Ventil für deine Wut finden
Erst mal musst du die Wut rauslassen, damit in dir Raum frei wird. Mit der Wut im Bauch kannst du nicht verzeihen. Du musst sie erst einmal ausdrücken. Und diese Wege des Ausdrückens können ganz unterschiedlich aussehen. Auf deine Matratze einzuschlagen kann ein Weg sein. In den Wald zu gehen und dort einmal ganz laut alle Wut aus dir herauszuschreien kann ein Weg sein. Für mich ist Kickboxen der Weg, um meiner Wut Raum zu geben. Man kann zum Beispiel auch Räume mieten, in denen man dann ganz viel Geschirr und andere Sachen zerstören darf – das ist sicher auch eine wundervolle Methode, um Wut auszudrücken. Finde deinen individuellen Weg, deine Wut auszudrücken OHNE sie dabei gegen andere Menschen zu richten. Liebe heißt verzeihen können conjugation. 2. Schritt: Brief an die Eltern schreiben
Und das heißt nicht, dass du nicht auch sagen darfst oder solltest: "Ich bin wütend auf dich! Ich finde das, was du gemacht hast, scheiße! " Vielleicht tut es dir gut, mal so ein reinigendes Gespräch mit einem Elternteil zu haben.
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Sie würden sagen, das sei genau richtig. In einer Beziehung müsse man immer vergeben und vergessen, wie sonst sollte eine Ehe ein Leben lang halten? Ich sehe das anders. Vergeben und Vergessen ist überbewertet. Verzeihen wird in unserer christlich geprägten Gesellschaft als große Tugend gesehen. Wer dies nicht tut, sei nachtragend und somit moralisch unterlegen. Dabei ist es gar nicht immer sinnvoll zu verzeihen – auch dem eigenen Partner nicht (und dafür gibt es gute Gründe). Verzeihen in einer Beziehung – wann ist es sinnvoll? Der Forscher James McNulty hat über einen Zeitraum von vier Jahren eine Studie mit frisch verheirateten Paaren durchgeführt. Er veröffentlichte die Studie unter dem Titel "Die dunkle Seite des Vergebens". Liebe heißt verzeihen können nicht. McNulty hat herausgefunden, dass Paare, die sich gegenseitig schnell verziehen haben, zufriedener in ihrer Ehe waren. Es führte kurzfristig zu weniger negativem Verhalten der Partner. Aber langfristig sah die Sache anders aus. Langfristig konnten die Partner, die in ihrer Ehe eben nicht direkt verziehen, feststellen, dass das negative Verhalten ihrer Partner abnahm.
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"In so einem Fall kann Vergebung auch bedeuten, einen Schlussstrich unter die Beziehung zu ziehen. " 5. Loslassen, Akzeptieren. Es lässt sich nicht mehr ändern. Richten Sie ihren Blick nach vorn. Es hilft das "Problem" aufzuscheiben und es danach zu verbrennen. Interview: Jeder muss für sich klären, was er vergeben kann
Carin Cutner-Oscheja, 56, ist Diplompsychologin und Paartherapeutin mit Praxis in Hamburg. In einer Partnerschaft spielt Verzeihen eine wichtige Rolle. vital: Gibt es Dinge, die wir nicht vergeben können? Carin Cutner-Oscheja: Im Grunde nicht. Immer wieder belegen Menschen, was alles möglich ist. Zum Beispiel Geschwister, die sich nach langem Erbstreit doch wieder an einen Tisch setzen können, und sogar Eltern, die es schaffen, dem Mörder ihres Kindes zu vergeben. Das ist natürlich ein sehr extremes Beispiel, aber es zeigt, dass die Grenzen des Vergebens sehr weit gefasst werden können. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was er vergeben kann und was nicht. Wie finde ich das heraus? Das ist nicht leicht. Bei manchen Ereignissen merken wir: Das will ich so nicht!
Vielleicht aber auch nicht. Was in jedem Fall unglaublich reinigend ist, ist einen Brief zu schreiben. Schreibe diesen Brief in dem Bewusstsein, dass du ihn nicht abschicken wirst. Das heißt, du kannst wirklich alles sagen, was du sagen willst. Du musst nicht auf die Gefühle von irgendwem Rücksicht nehmen. Und du musst dich auch nicht zurücknehmen, weil du dich für deine Gefühle schämst. Setze dich einfach mal hin und fühle in dich rein. Was wolltest du deinem Vater oder deiner Mutter schon immer mal sagen? Was wirfst du ihm oder ihr vor? Worin genau besteht dein Groll? Lass mal all die stummen unbewussten Vorwürfe laut und bewusst werden. Vergeben, aber nicht vergessen. Nimm dir mal den Raum, den du dir sonst nicht zugestehst. 3. Schritt: Mitgefühl
Und nachdem das jetzt alles draußen ist, versuche dich mal in einem Perspektivenwechsel. Was hatten deine Eltern für Gründe dafür, das zu tun? Wie war denn eigentlich ihre Kindheit? Weißt du nicht? Dann frag sie doch mal. Wahrscheinlich wirst du feststellen, dass sie es nicht leicht hatten.