"Irrsinnig zeitintensiv und arbeitsaufwendig"
Kathrin Walther
Ressort Kinder, Familie und Bildung
22. 9. 2021, 12:53 Uhr
© imago images/Political-Moments, NN
Dieses Symbolbild zeigt ein Kind, das sein Wattestäbchen in ein Röhrchen steckt, in dem die Stäbchen aller Kinder gesammelt werden. Das ist der so genannte Pool. -
Die Humanistische Grundschule in Fürth war am Montag die einzige im Verwaltungsbereich des Schulamtes Fürth, die den Pooltest eingeführt hat. Leiterin Ulrike von Chossy berichtet von den Erfahrungen. "Zuerst möchte ich betonen, dass wir es ohne das außergewöhnliche Engagement unserer Sekretärin Silvia Tondora nicht geschafft hätten", sagt die Schulleiterin. Die Sekretärin habe am vergangenen Freitag ihre Arbeitszeit verdoppelt. Die Humanistische Grundschule in Fürth. © Humanistische Vereinigung
Denn die Liste, die sie an diesem Tag abzuarbeiten hatte, war lang: Punkt für Punkt wurden alle Voraussetzungen auf der Anleitung des Schulamtes abgehakt - von der Anmeldung beim Labor über die Information des Fahrdienstes bis zur Kurzeinweisung des Teams.
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Presseschau 3 Jahren ago
Brauchen Kinder Religion? Nein. Werte lassen sich auch anders vermitteln und begründen. Diejenigen, die sich im Besitz der Wahrheit wähnen, neigen dazu, andere zu diskriminieren, schreibt Ulrike von Chossy...
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Mehr als ein Drittel der Deutschsprachigen bezeichnet sich als religionsfrei -- Tendenz steigend. Religionsfreie Eltern erhalten in diesem Buch viele Anregungen, wie sie ihre Kinder ohne Rückgriff auf religiös begründete Werte und Vorstellungen erziehen können. Die Autoren skizzieren, wie es gelingt, eine nicht-religiöse Haltung in der Erziehung einzunehmen. Aufbauend auf Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie und Hirnforschung thematisieren sie den Umgang mit wichtigen Themen wie Lebenskrisen, Tod und Trauer. Eltern erhalten pragmatische Tipps, z. B. zum Feiern von religiösen und religionsfreien Festen im Jahresverlauf, zur Auswahl einer passenden Kita sowie zum Umgang mit Religionsunterricht und religiösen Ritualen in der Schule. Hilfreiche Adressen und Literaturtipps runden das Buch ab. Ulrike von Chossy ist Dipl. -Sozialpädagogin und leitet die Humanistische Grundschule Fürth. Sie ist Mutter von zwei Kindern. Michael Bauer ist Dipl. -Politologe und Vorstand des Humanistischen Verbands Deutschlands/Landesverband Bayern.
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Auch wenn Kinder am klassischen Religionsunterricht nicht teilnehmen müssen, wird ihnen Religion immer wieder begegnen. Kirchenlieder im Schulchor, das Kreuz in der Klasse – wie können Eltern damit umgehen? Ulrike von Chossy: Wichtig ist es, die Kinder darüber aufzuklären, dass es sich um Symbole beziehungsweise Rituale handelt, die ein Gemeinsamkeitsgefühl erzeugen sollen. So etwas gibt es ja in vielen Religionen und Kulturen. Die Kinder sollten verstehen lernen, dass es sich dabei nicht um besondere Dinge handelt, sondern um ein kulturell bedingtes Gruppenverhalten. Vielleicht kann man ja mit eigenen Liedern, Symbolen, Feiern das Schulleben bereichern und vervollständigen. Abgesehen davon gibt es gegebenenfalls natürlich auch rechtliche Grundlagen, die nichtreligiöse Eltern in ihrer Weltanschauungsfreiheit schützen. Das Juristische sollte aber nicht das erste Mittel der Auseinandersetzung sein, besser wäre der lösungsorientierte Dialog. Zur Person
Der Diplom-Politologe Michael Bauer ist geschäftsführender Vorstand des Humanistischen Verbands Deutschland, Landesverband Bayern.
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"Das typisch destruktive an einer atheistischen Haltung" zeige sich da, sagt von Chossy. Denn verlässliche und erprobte Alternativen sehe sie nicht. Und sie fragt, warum der Staat ein allgemeines Wertesystem vorgeben dürfen sollte. "Die Forderung ist einer Religionsfeindlichkeit geschuldet, die unbeachtet lässt, dass es in unserer Gesellschaft allen frei gestellt ist, eine eigene Wahl für eine Weltanschauung, aber auch für eine Religion zu treffen. " Ulrike von Chossy zählt deshalb auf mehr Gleichberechtigung und weniger Diskriminierung in der Zukunft. Pläne für eine Weiterentwicklung ihres Projekts liegen schon in der Schublade. Eine weiterführende Schule werde schon jetzt ständig von den Eltern angefragt. Und in München soll eine zweite Grundschule eröffnen, sobald eine passende Immobilie gefunden ist. Drei Grundsätze sollten deshalb die Maßstäbe bilden, sagt sie. "In der Vielfalt liegt der Reichtum, nicht in der Vereinheitlichung. Aufklärung erfolgt nicht durch Verbote, sondern durch Vergleiche.
Das Humanistische Sozialwerk Bayern gGmbH, dessen Gesellschafter ebenfalls die Humanistische Vereinigung ist, ist Träger von vier Kindertagesstätten, in der Nürnberger Karl-Bröger-Straße (Stadtteil Steinbühl) und in der Schanzenstraße (Stadtteil Neubleiche) sowie in Regensburg und in München. Es bietet zudem das "Kinderhotel" an, eine erlebnispädagogisch gestaltete Übernachtung mit Kindergartenkindern. Die Humanistische Vereinigung ist zudem Träger der Stiftung Weltlicher Humanismus, die humanistische Angebote in Bayern unterstützt. Die HV ist mit der Deutscher Humanistentag gGmbH Veranstalter des HumanistenTag Nürnberg. Für mehr Informationen oder wenn Sie Interesse an einer Mitgliedschaft haben, schreiben Sie uns eine E-Mail an info[at] oder rufen Sie einfach bei uns an unter der 0911-43104-0! Die Satzung unseres Verbandes können Sie hier herunterladen. Für mehr Informationen zur Schule oder zur Humanistischen Vereinigung schreiben Sie bitte uns eine Email oder rufen Sie einfach bei uns an!
Jedes Kind erhält ein eigenes Fach, in dem es seine persönlichen Materialien sammelt, aufbewahrt und für Ordnung sorgt. In die ästhetische Gestaltung der Räume werden die Kinder weitgehend einbezogen. Sie können ihre eigenen Kunstwerke und damit eigene Maßstäbe einbringen und somit die Schule zu ihrem Lern- und Lebensraum machen. Für die Erhaltung und Sauberkeit sind sie mitverantwortlich. Verschiedene Dienste werden eingerichtet und von den Kindern mit kontrolliert. Im Vergleich zu Erwachsenen haben Kinder ein ungleich höheres Bedürfnis, sich zu bewegen. Durch die Gestaltung der Räume und des Schulhofes, aber auch durch die Organisation des Unterrichts schaffen wir eine bewegungsfreundliche Schule. Kinder lernen in und durch Bewegung. Bewegungsfähigkeiten schaffen Unabhängigkeit und Selbstständigkeit. Durch die körperlich-sinnliche Aneignung von Lerninhalten werden verschiedene Sinne miteinander verknüpft, die Konzentrationsfähigkeit gesteigert und vernetztes Denken angeregt. Die Kinder haben die Möglichkeit, im Sitzen, im Stehen oder im Liegen zu arbeiten.