800 Plätzen. Viele haben Tränen in den Augen. Eine Welle der Einigkeit und der Ergriffenheit geht durch das Auditorium, in dem vor allem zwei Farben dominieren: blau und gelb. New york klassiker 2019. Der UN-Botschafter Sergej Kyslytsya in der Metropolitan Opera in New York | Bildquelle: Evan Zimmerman / Met Opera
Die Flagge der Ukraine strahlt als Bühnenbild und sie hängt von manchem Balkon in Amerikas größtem Opernhaus. Im Publikum sind viele Ukrainer – unter ihnen UN-Botschafter Sergej Kyslytsya. Der Diplomat, der im Sicherheitsrat unermüdlich für Unterstützung und einen Weg zum Frieden kämpft und das Publikum im Opernhaus vom Zuschauerrang aus mit dem Victory-Zeichen begrüßt, erhält minutenlang tosenden Applaus. Ausgeladen: Starsängerin Anna Netrebko
Als Samuel Barbers Adagio for Strings durch das vollbesetzte Haus dringt, spulen sich in vielen Köpfen im Publikum die Fernsehbilder der verzweifelten Menschen in der Ukraine ab. Und fast trotzig setzen die Musiker unter Stardirigent Yannick Nézet-Séguin den traurigen Tönen von Giuseppe Verdi und Richard Strauss das Finale aus Beethovens 9.
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New York Klassiker Live
Zehn Tage später kam der hochkarätig besetzte, fast drei Stunden lange Film in die Kinos - und wurde dann schnell zum Kassenschlager. Die berühmte Titelmusik von Nino Rota kennt heute jeder. Genauso den legendären Spruch von Marlon Brando als Don Corleone: "Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. " Am 24. August startete der Film, der 1974 und 1990 zwei starke Fortsetzungen nach sich zog, in den deutschen Kinos und wurde auch dort ein großer Erfolg. New york klassiker live. Shire spielt Don Vitos Tochter Connie Corleone. Im wahren Leben ist die 75-Jährige außerdem Coppolas Schwester und erinnert sich an "eine schwierige Zeit" für den Regisseur. "Die ersten zwei Wochen gab es Streit. Es war hart", erzählt Shire. Um Kosten zu sparen, wollte Paramount weder, dass der Film - wie Mario Puzos Romanvorlage - in den 40er-Jahren spielt, noch dass er in New York gedreht wird. "Es war chaotisch", sagt Shire. "Francis musste um seinen Job kämpfen. " Einige Crewmitglieder forderten demnach den Rauswurf des jungen Regisseurs, doch Coppola konnte sich durchsetzen.
In Charles M. Blows Buch wird der Protagonist von Phantomen heimgesucht; in der Oper wird dies dadurch dargestellt, dass eine Frauenfigur gleich zwei mythische Gestalten verkörpert: das Schicksal und die Einsamkeit. Und dieselbe Frau (also Angel Blue) ist dann auch noch Charles' erste Freundin, die ihn prompt verlässt, als er ihr von seinem sexuellen Missbrauch erzählt. Lesen Sie auch Aber da sind wir schon beinahe am Schluss der Oper angelangt; davor kommen ein paar bunte Familienszenen. In ihnen wird der erwachsene Charles für den jungen Charles zu einer Art unsichtbarem Bruder, der ihm beim Größerwerden zuschaut. Es gibt eine Übermama namens Billie (Latonia Moore, Sopran). Club Sandwich - Rezept für den Sandwich-Klassiker aus New York. Und es gibt einen völlig hoffnungslosen Vater namens Spinner (Chauncey Packer, Tenor), der herumhurt — die einzige komische Rolle in dieser Oper. Der Übeltäter — der Cousin, der den kleinen Jungen vergewaltigt — heißt Chester. Er wird mit sattem Bariton von Chris Kenney gesungen und ist nicht einen Deut weniger teuflisch als die anderen bekannten Ungeheuer der Opernwelt: Jago in Verdis "Otello" oder Pizarro in Beethovens "Fidelio".