Die Serie "Stromberg" zeigt: "Aus Mettwurst machste kein Marzipan"
() Die ProSieben-Serie "Stromberg", die auch die Grundlage für den gleichnamigen Kinofilm darstellt, der am 20. Februar Premiere hat, stellt in überzogener Weise die Arbeit des zynischen stellvertretenden Abteilungsleiters in der Schadensregulierung, Bernd Stromberg dar. Als solcher hat er in der fiktiven Versicherung "Capitol" einige Mitarbeiter unter sich, die mal als tragische, mal als naive, mal als komische Personen auffallen. Immer jedoch offenbaren sie ihr Menschsein im Alltäglichen. Moral in einem säkularen Zeitalter
Der kanadische Philosoph Charles Taylor sieht in seinem Buch "A secular age" – ein säkulares Zeitalter –durch die Säkularisierung viele eigentlich christliche Werte, wie die Menschenrechte, erst verwirklicht und begreift die Zeit daher nicht als "Abfall" von der eigentlich christlichen Gesellschaft. Auf der anderen Seite machte er in Vorlesungen darauf aufmerksam, dass ein rein positivistisch-humanistisches Menschenbild dazu führen kann, den Erwartungen nicht gerecht zu werden, wodurch letztlich Erwartung in Verachtung umschlagen könne.
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Spoun selbst reagierte gerade auf diesen Einwand des Allgemeinen Studierendenausschusses sehr detailverliebt: Gute Lehre hieße immer auch gute Professor*innen, die man aber eben nur nach Lüneburg (gemeint war: in die tiefste Provinz) locken könne, indem man sie mit dem Gebäude eines Stararchitekten ködere. Wenn also schon nicht mit akademischer Qualität, dann mit einem prestigeträchtigen Millionengrab. "Fake it, 'til you make it", wie der Amerikaner sagt. Oder wie wir sagen: Aus Mettwurst macht man kein Marzipan. Autoren: Julian Münsterjohann und Haye Stein
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Am Mittwoch den 12. April öffnete das neue Zentralgebäude der Leuphana für das akademische Beiwerk (auch bekannt als Student*innen) seine Pforten. Wir waren dabei. Das neue Zentralgebäude öffnete nun auch endlich für seine Student*innen / Bild: Christopher Bohlens
Noch bevor wir das neue Zentralgebäude betreten hatten, tat sich eine fundamentale Schwierigkeit auf: wo ist eigentlich der Eingang? Schilder waren keine zu sehen, nur Baustellenzäune und Absperrbänder. Etwas verloren wanderten wir im Regen um den Bau herum, bis wir nach zweimaligem falschen Raten endlich den Zugang fanden. Das verrückte Labyrinth
Im Foyer angekommen, zögerten wir erneut: Wo sollte es eigentlich langgehen? Auch im Innenbereich gibt es keine Wegweiser. Stattdessen: Weiße Streifen, die ins Nichts zeigen. Eine Reise irgendwo zwischen Indiana Jones und Odysseus begann. Und nach ausgiebigem Flanieren machte sich zunächst ein Gefühl, ähnlich eines Herr der Ringe Filmmarathons breit: ein Mix aus Ratlosig- und Einsamkeit – mit anderen Worten: Was soll das denn eigentlich?
Dennoch: Spätestens als Spoun auf der Eröffnungsveranstaltung in akademischer, wie in klassischer Coming-Of-Age Metaphorik von der Wichtigkeit des Herumirrens während des Studiums sprach, beschlich uns der Verdacht, dass man mit voller Absicht ein Labyrinth gebaut hatte. Passend dazu gab es die üblichen Floskeln zu hören; Studieren sei ja nicht nur stumpfes Lernen, vielmehr gehe es um Neuorientierung im Leben und so weiter. Angehende Akademiker*innen würden an der Leuphana schließlich dazu angehalten, bisherige Entitäten und Strukturen zu hinterfragen und ihre Sicht auf die Welt neu zu ordnen. Ideen also, die sich in jeder BWL-Einführungsklausur ganz klar wiederfinden. Lol. Banner der Organisation "Lernfabriken meutern" / Bild: Christopher Bohlens
Vor der Rede Spouns sprach der AstA und äußerte mehr oder weniger bekannte Kritikpunkte. Ein besonders grundlegender war der, dass man doch das Geld statt für Prestige, für Professuren hätte ausgeben können – sicherlich ein berechtigter Punkt, wenn auch in der praktischen wie formalen Umsetzung vermutlich ein komplexer.