Sein rechter Arm stößt außerdem fast an einen Kühlkübel, indem sich eine offene Sektflasche befindet. Beckmanns Kopf ist nach rechts gedreht, als würde er sich mit jemanden unterhalten. Seine Augen scheinen trotzdem ins Nichts zu starren. Im rechten Bildrand befindet sich ein weiterer Mann. Er trägt ebenfalls einen Anzug und ein breites, schon fast groteskes, Lächeln im Gesicht. Durch seine Brille wirken seine Pupillen extrem klein und es scheint, als habe er keine Augenlider. Hinter dem Künstler spiegelt sich in einem Spiegel eine schemenhaft angedeutete Fratze. Auf den ersten Blick scheint Max Beckmann in seinem Anzug in das Umfeld zu passen. Der Sekt und die Zigarre weisen auf einen gehobenen (Herren-)Club hin. Doch scheint das Äußere und das Innere des Künstlers nicht zusammenzupassen. Beim zweiten Blick sieht man, dass seine Hautfarbe ungesund gelblich ist und seine Hände blass. Die Position seines Armes ist unnatürlich und seine Hände verkrampft. Der rechte Ellenbogen und linker Unterarm sind auf die Bartheke abgestützt.
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Max Beckmann Selbstbildnis Analyse
Bereits als 23-Jähriger schien er zu spüren, dass eine erfolgreiche Zukunft vor ihm lag. Ann-Kathrin Hubrich
Dieses Werk befindet sich im Online-Werkverzeichnis "Max Beckmann. Die Gemälde":
Max Beckmann (1907-1950); 1914-1950 im Besitz, seit 1950 im Eigentum von Minna Beckmann-Tube, Berlin-Hermsdorf/später Gauting); Peter Beckmann, Gauting/seit 1968 Murnau (1964-1990); Nachlass Peter und Maja Beckmann (1990-2020), seit 1991 als Dauerleihgabe in der Hamburger Kunsthalle; Hamburger Kunsthalle, seit 2020
Details zu diesem Werk
Max Beckmann Selbstbildnis En
Siehe BILLETER 2017, S. 43–89. Die Angaben zu den Provenienzen entsprechen dem jeweils aktuellen Stand der Forschung. Die hierfür verwendeten Quellen sind aufgeführt. Korrekturen können sich jederzeit ergeben, wenn neue Erkenntnisse zutage treten. Diese können chronologisch unter Versionsgeschichte nachvollzogen werden. Ausstellungen / Auktionen / Preisentwicklung
Publikationen
Behandelt in / Genannt in
Max Beckmann – Motive. Einladung zur Werkbetrachtung GOHR 2019b
Max Beckmann. Motive – Einladung zur Werkbetrachtung GOHR 2019
Kunsthändler, Sammler, Stifter: Günther Franke als Vermittler Moderner Kunst in München 1923-1976 BILLETER 2017
»Brauche dringens[t] entsetzlich viel Leinwand [... ]. Ebenso fehlt mir Cremser Weiss und Preussisch Blau – Nehme alles, bin in furchtbarster Arbeitsperiode!!!!!!! « – Zu den Pigmenten Max Beckmanns BURMESTER / STEGE 2008
»Ein Besuch bei ihm war ein Besuch in einer Welt der Wirklichkeit, ohne daß auch nur im geringsten der Wirklichkeit des gegenständlichen Tages Erwähnung getan wäre.
Max Beckmann Selbstbildnis Mit Sektglas
100 × 70 cm
Öl auf Leinwand
Copyright Werk: VG Bild-Kunst,
Bonn 2020
Copyright Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
Max Beckmann (1884 - 1950)
Selbstbildnis mit schwarzer Kappe, 1934
Selbstbildnis mit schwarzer Kappe
In weit mehr als hundert Gemälden, Zeichnungen und
Grafiken hat sich Max Beckmann selbst festgehalten. Oft zeigt er sich als
erfolgreichen, selbstbewussten Künstler – nicht aber in diesem Selbstbildnis
von 1934. Entlassen und verfemt
Beckmann malt sich mit leeren Händen, ohne Pinsel oder
Stift. Das Jahr 1933 ist für ihn ein Wendepunkt: nach der Machtergreifung durch
die Nationalsozialisten werden seine Gemälde als "entartete Kunst" verfemt. Nur
wenige Monate nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler verliert er seine
Professur an der Städelschen Kunstgewerbeschule in Frankfurt. Er zieht nach
Berlin, wo er hofft, unerkannt weiterarbeiten zu können. Dort entsteht sein
Selbstbildnis. Keine Zukunft
Beckmann blickt enttäuscht und zugleich trotzig ins
Nichts. Seine Werke werden nach und nach aus öffentlichen Sammlungen entfernt.
Max Beckmann Selbstbildnis 1
Die Druckgraphik
Klaus Gallwitz
1990: Max Beckmann. Catalogue raisonné of his prints
James Hofmaier
2015: Ich bin hier! Müller-Tamm, Pia (Hg. ); Schäfer, Dorit (Hg. ) Von Rembrandt zum Selfie
Max Beckmann Selbstbildnis 2017
G. Farben, der den Wahlkampf der NSDAP finanziell
unterstützt. Im I. -Farben-Prozess wird Schnitzler 1948 durch ein
US-Militärgericht zu fünf Jahren Gefängnishaft verurteilt, jedoch bereits ein Jahr
später wieder entlassen. Gute Bekannte
Georg von Schnitzler und Lilly von
Schnitzler-Mallinckrodt, beide in Köln geboren, erwerben während ihrer
langjährigen Bekanntschaft mit Beckmann zwanzig seiner Werke. Das erste kaufen
sie schon 1922. Auch als Beckmann 1937 ins Exil nach Amsterdam und später nach
New York geht, bleiben sie ihm treu. Die Auswahl trifft Schnitzlers Frau Lilly,
oft im Dialog mit dem Künstler. Großzügige Stifter
1950 stirbt der Künstler in New York. Sieben Jahre später
stiftet das Ehepaar zehn Beckmann-Werke dem Kölner Wallraff-Richartz-Museum. Sie
fühlen sich verpflichtet, Teile ihrer Sammlung wieder öffentlich zugänglich zu
machen. 1976 kommen die Werke zusammen mit der Sammlung des 20. Jahrhunderts in
das neu gegründete Museum Ludwig.
So ist hier der mit leiblichen und geistigen Augen der Wahrheit zugewandte Mensch das alleinige und überzeitliche Bildthema. Es tritt mit hohem Anspruch auf und verleiht dem Künstler eine geradezu prophetische Aura. Dr. Uwe Wieczorek