Am Heiligen See liegt idyllisch, inmitten des Neuen Gartens, Schloss Cecilienhof. Als letztes Bauwerk der Hohenzollern wurde es nach einem Entwurf von P. Schultze – Naumburg 1913/17 im Stil eines englischen Landsitzes für den Kronprinzen errichtet. Seinen Namen erhielt es nach der Gattin des Kronprinzen. Vom 17. Juli bis 2. August 1945 fand hier die "Konferenz der Siegermächte" statt. Die Regierungschefs der USA (Truman), Großbritanniens (Churchill, Attlee) und der Sowjetunion (Stalin) berieten und entschieden am runden Tisch des Sitzungszimmers über das Schicksal des besiegten Deutschlands. Das am 2. August 1945 unterzeichnete " Potsdamer Abkommen " ist in die Geschichte eingegangen.
Schloss Cecilienhof Bauarbeiten Am Dach
"Der historische Dachstuhl konnte zu 98 Prozent erhalten werden", teilte Stiftungssprecher Frank Kallensee mit. Außerdem wurden circa 100 000 Mauerziegel im traditionellen Brandverfahren hergestellt. Der durch viele Reparaturen in der Vergangenheit "einheitsgrau" gewordene Fassadenputz erstrahlt nun wieder in den Originalfarbtönen Ocker-Gelb-Beige. Trotz der Fassaden im Tudorstil ist das Schloss Cecilienhof seinerzeit ein modernes Haus gewesen. Es gab nicht nur von Anfang an eine Zentralheizung – hinter der Schaufassade kamen auch industrielle Materialien zum Einsatz: Es wurden sehr solide Stahlsteindecken eingezogen und Stahlträger verwendet. Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Die Bauarbeiten sollten eigentlich schon 2017 angeschlossen sein. Doch es gab Probleme. Baufirmen hatten Insolvenz angemeldet. Auch der Betreiber des Schlosshotels warf das Handtuch. Ob und in welcher Form künftig wieder ein Beherbergungsbetrieb ins Schloss Cecilienhof einziehen wird, will die Schlösserstiftung mit einer Machbarkeitsstudie ergründen.
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Nauener Vorstadt - Das Ziegeldach muss komplett umgedeckt werden, das Dachtragwerk aus Nadelholz, die Fassade mit dem Eichenholz-Fachwerk und die vielen Zierschornsteine restauriert werden, außerdem bekommen die rund 500 Fenster einen neuen Anstrich: Ab April beginnt die Schlösserstiftung mit dem zweiten Bauabschnitt der Sanierung der Außenhülle von Schloss Cecilienhof. Bereits am morgigen Mittwoch starten die Vorbereitungen dafür, wie die Schlösserstiftung mitteilte. Um den Gebäudeteil vom Westturm bis in den Ehrenhof des Schlosses später einrüsten zu können, sollen die Fassadenbegrünung sowie Bäume und Büsche in diesem Bereich entfernt werden. Sämtliche Gehölze seien bereits während der Bauplanungsphase digital genau kartiert und fotografisch dokumentiert worden, damit sie später nachgepflanzt werden können, hieß es. Auch die für das Schloss Cecilienhof typische Fassadenbegrünung werde dann nach einigen Jahren wieder erlebbar sein, so die Schlösserstiftung. Die historischen Magnolien sollen den Angaben zufolge erhalten und während der Bauarbeiten geschützt werden.
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Schloss Cecilienhof ist das jüngste und letzte der preußischen Schlösser. Und es ist ein Ort, in dem deutsche Geschichte geschrieben wurde. Hier tagten 1945 auf der Potsdamer Konferenz die Staatschefs der Länder, die das nationalsozialistische Deutschland besiegt hatten und nun verwalteten. Hier wurde der Grundstein für eine Neuordnung Deutschlands, Europas und der Welt gelegt, die erst mit den Revolutionen in Osteuropa 1989 zu Ende gehen sollte. Schloss Cecilienhof | © SPSG, Leo Seidel
Das Schloss wurde 1913 nach Entwürfen von Paul Schultze-Naumburg begonnen. Erst mit der Novemberrevolution 1918 wurden die Bauarbeiten eingestellt. Geplant war es als Residenz für das letzte Thronfolgerpaar der Hohenzollerndynastie, Kronprinz Wilhelm und seine Frau Cecilie. Der Stil mit dem Fachwerk und zahlreichen Giebeln erinnert an englische Landhäuser, sogenannte »cottages«, obwohl das Schloss für ein »cottage« mit fast 180 Räumen, die sich um fünf Innenhöfe gruppieren, viel zu groß ist. Das Schloss sollte natürlich repräsentativ sein.
750 Hektar Parklandschaft, 300 Gebäude - die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten ist ein riesiges Facility-Management-Unternehmen. Wobei der Immobilienbestand recht überaltert ist. "Schlösser werden Pflegefälle", formuliert der scheidende SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh das Dilemma. Je beeindruckender die Historie eines Hauses, desto aufwändiger gestaltet sich ihr Unterhalt. Obwohl seit den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs in Ost und West stets das Mögliche getan wurde, um das königliche Erbe zu bewahren, ging es um die Jahrtausendwende vielen steinernen "Patienten" der Stiftung so schlecht, dass ein Sonderinvestitionsprogramm her musste, um den aufgelaufenen Investitionsstau aufzulösen. Ein Masterplan wurde aufgestellt, die SPSG-Geldgeber vom Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg stellten für eine erste Phase von 2008 bis 2017 fast 165 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. 44 der dringlichsten Projekte konnten so angegangen werden, das Neuen Palais profitierte ebenso wie die Schlösser Charlottenburg, Babelsberg, Rheinsberg, Grunewald, Cecilienhof und das Marmorpalais.